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HEA

Einsatz

Der Luftaustausch in heute errichteten Wohnungen und Häusern wird nach energiespezifischen Gesichtspunkten so geplant, dass möglichst keine Wärmeverluste stattfinden. Beachtet werden muss das sogenannte Wohlfühlklima, d.h. Raumtemperatur, Feuchtigkeit, Abführung von Schadstoffen und Zuführung von Sauerstoff. Diese Bedingungen werden immer mehr durch kontrollierte Wohnraumlüftungen gewährleistet. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung ist allerdings nicht geeignet, den beim Kochen entstehenden Wrasen zu absorbieren. Kochwrasen sollte von einer Dunstabzugshaube „eingefangen“ werden. Sie wird direkt über dem Entstehungsort des Wrasens, der Kochstelle, angebracht, saugt den Küchendunst ab, filtert ihn und führt die Luft nach außen ins Freie oder gereinigt in den Raum zurück.

Raumklima

Verschiedene Faktoren haben Einfluss auf die Raumluft einer Küche:

Feuchtigkeit

Sie entsteht durch das Verdampfen von Wasser. Wasserdampf ist zusätzlich Träger freiwerdender Geruchs- und Fettstoffe. Ist die Raumluft mit Feuchtigkeit gesättigt, schlägt sich der Dampf auf Wänden, Fenstern, Möbeln, Gardinen, Putz und Mauerwerk nieder, führt hier zu Schäden und fördert das Wachstum von Schimmelpilzen.

Fette

Fettdunst bildet sich aus erwärmtem und flüssigem Fett und entsteht bereits beim Schmelzen. Fett schlägt sich auf Möbeln, Wänden, Putz und Mauerwerk nieder und bildet Nährboden für Bakterien. Fettniederschlag auf Putz und Mauerwerk lässt sich nicht mehr entfernen.

Feststoffe

Feststoffe, z.B. Staub, entstehen beim Umgang mit Mehl, Kakao und ähnlichen Produkten. Sie lagern sich auf Möbeln, Wänden, Fenstern, Gardinen, Putz und Mauerwerk ab, führen zur Verunreinigung und im Zusammenwirken mit Fett zu einer klebrigen Schmutzschicht.

Geruchsstoffe

Geruchsstoffe bilden sich beim Garen und wirken anfangs appetitanregend. Sie können sich aber in der gesamten Wohnung verbreiten und so längerfristig zur Belästigung werden.

Wärme

Wärme entsteht zwangsläufig beim Kochen, Backen, Braten oder Grillen. Wärme in Verbindung mit Feuchtigkeit begünstigt Bakterienwachstum und Schimmelbildung, die Mensch und Möbel schädigen können.

Rauch

Rauch entsteht beim Erhitzen von Fetten über den Rauchpunkt hinaus und reizt die Schleimhäute. Je nach Beschaffenheit des Fettes liegt der Rauchpunkt zwischen 135 °C und 230 °C.

Um sich in einer Küche wohl zu fühlen, sollte die Belastung der Raumluft durch oben genannte Einflüsse möglichst gering gehalten werden, es sollte keine Zugluft spürbar sein, die Raumtemperatur sollte 18 °C bis 20 °C betragen und die relative Raumluftfeuchtigkeit sollte bei 40 % – 60 % liegen.

Ziel der Be- und Entlüftung von Küchen muss daher sein, durch ausreichenden Luftwechsel und Abführung bzw. Filtern des Küchenwrasens, ein angenehmes Raumklima in der Küche zu erreichen und Verunreinigungen und Geruchsbelästigungen aus Küche und angrenzenden Räumen fernzuhalten.

Lüftungssysteme

Die Be- und Entlüftung der Küche kann entweder durch freie Lüftung (statisch) oder mechanische Lüftung (dynamisch) erfolgen.

Das Lüften durch Öffnen eines Fensters ist eine statische Lüftung. Durch Temperatur- und Druckunterschiede zwischen Innenraum und Außenbereich entsteht ein Luftwechsel, der von Windfallrichtung und -stärke abhängig ist. Häufig kommt es zu starken Zugerscheinungen und bei niedrigen Außentemperaturen zu unnötigen Wärmeverlusten. So wird in den Wintermonaten der hygienische Luftwechsel nicht immer erreicht und die beim Kochen entstehenden Fette und Feststoffe nicht ausreichend abtransportiert.

Bei der dynamischen Lüftung wird der für den Luftaustausch notwendige Druckunterschied durch Ventilatoren einer Belüftungsanlage und/oder einer Dunstabzugshaube erzeugt.

In der Küche ist eine gerichtete und kontrollierte Be- und Entlüftung außer mit einer Komfortlüftungsanlage nur mit einer Dunstabzugshaube möglich. Achtung: Fette werden nur durch eine Dunstabzugshaube aufgenommen.

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