WÄRME+24.10.2018

Frische Luft und warmes Wasser

Energieeffizienz durch Integralsysteme: Praktische Kombination aus Wohnraumlüftung und Wärmepumpe

Wer heute neu baut, kommt an einer Wohnungslüftungsanlage aufgrund der dichten Bauweise in der Regel nicht mehr vorbei. Die Anlagen sorgen ganz automatisch für einen kontinuierlichen Luftaustausch und ein angenehmes Raumklima. Eine clevere und effiziente Alternative zu reinen Lüftungsanlagen sind sogenannte Integralgeräte, welche gleichzeitig lüften und warmes Wasser bereiten können. „In modernen Neubauten entfällt ein Großteil des Energieverbrauchs auf die Warmwasserbereitung“, erklärt Matthias Saller, Experte der Initiative WÄRME+. „Die Wärmerückgewinnung des Lüftungssystems für die Warmwasserbereitung zu nutzen, ist daher äußerst effizient und praktisch.“ Je nach Gerät lassen sich dabei bis zu 90 Prozent der Energie aus verbrauchter Raumluft zurückgewinnen und über eine Wärmepumpe für die Warmwasserbereitung weiter nutzen. Als zusätzliche Wärmequelle nutzen Integralgeräte die Außenluft. „Integralgeräte eignen sich zudem hervorragend zur Kombination mit Photovoltaik-Anlagen“, erklärt Matthias Saller. „Oft können PV-Anlagenbesitzer mehr als 20 Prozent des Energiebedarfs der Wärmepumpe durch den selbsterzeugten Strom decken.“

Wie Integralgeräte für Lüftung und Warmwasserbereitung funktionieren

Die zentrale Lüftungsanlage verfügt über Ventilatoren, welche die verbrauchte Raumluft aus Küche, Bad und Wohnräumen absaugen und sie nach draußen leiten. Dabei zieht das Integralgerät die Wärme aus der Abluft. Ein hocheffizienter Wärmetauscher sorgt in Kombination mit der im Systemverbund arbeitenden Wärmepumpe für die effiziente Rückgewinnung der in der Abluft enthaltenen Energie. Diese Wärme wird nun über die Wärmepumpe zur Warmwasserbereitung eingesetzt. Über Ventile an der Außenwand strömt dann Frischluft in die Wohnräume nach. Zusätzlich kann ein Sensor integriert werden, der die Luftqualität im Raum misst und die Zu- und Abluft automatisch regelt. Die Steuerung erfolgt meist über ein Display, zum Teil auch über eine Zentraleinheit ähnlich einer Fernbedienung. Einige Hersteller bieten auch Integralsysteme an, welche die Wärme aus der Abluft zusätzlich an die Heizungsanlage abgeben. Diese vorwiegend in modernen Häusern mit extrem niedrigen Wärmebedarf eingesetzten Modelle decken so neben den Bereichen Lüften und Warmwasserbereitung auch das Heizen ab.

Hygienischer Vorteil der Wärmepumpe-Lüftungs-Kombi

Mit Hilfe der Wärmepumpe findet die Wassererwärmung in einem im System integrierten Wasserspeicher statt. Der Hygiene-Vorteil: Da das Wasser im Speicher auf bis zu 60 Grad erhitzt werden kann, können sich die gesundheitsgefährdenden LegionellenBakterien nicht vermehren. Auch die geregelte Lüftungsfunktion der Integralgeräte wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus: Beim Luftaustausch werden Schadstoffe und Feuchtigkeit kontinuierlich abtransportiert und so der Schimmelbildung vorgebeugt – ein gesundes und angenehmes Raumklima entsteht.

Platzsparende und schnelle Montage

Durch die kompakte Bauweise können Integralsysteme vom Fachhandwerker besonders platzsparend und schnell eingebaut werden. Ein separater Hausanschlussraum ist somit oftmals nicht erforderlich und dank der kurzen Installationszeit bleiben zudem die Montagekosten gering.

Weitere Informationen zum Thema Wärmepumpe, Warmwasserbereitung und Lüften unter www.waerme-plus.de