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Energie smart nachgefragt

Deutschland steckt mitten in der Energiewende und smarte Energienutzung ist ein Lösungsansatz zur Erreichung der langfristigen Klimaziele und zur Integration Erneuerbarer Energien. Die Themeninsel: „Energie smart nachgefragt!“ stellte aus dem breiten Feld der Projekte und Anwendungen drei spannende Beispiele vor.

Matti Große, Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft in Berlin, stellte die Studie „Smart Energy in Deutschland – wie Nutzerinnovationen die Energiewende voranbringen“ vor. Sie zeigt auf, dass nicht nur bei Sport- oder Unterhaltungselektronik Kunden zu Innovatoren werden können. Auch im Energiebereich sind Endverbraucher durchaus bereit, Probleme selbst anzugehen und Lösungen zu finden – und das ohne Bezahlung. Insbesondere Verbrauchsüberwachung und -optimierung seien für die Anwender wichtig. Die damit verbundene Vernetzung und Steuerung sind weitere zentrale Betätigungsfelder der Nutzer. Das Potential von sogenannten Nutzerinnovationen sei durchaus beachtlich, wie die Studie aufzeigte.

Energie smart nachgefragt
v.l.n.r. Matti Große, Markus Huntzinger, Andreas Weeber

Bis 2030 will Deutschland 65 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen nutzen – 100 Prozent hatte sich die nordhessische Stadt Wolfhagen laut Projektleiter Markus Huntzinger, Stadtwerken Wolfhagen, bereits 2008 vorgenommen und bis 2015 bilanziell auch erreicht. Untersucht wurde in dem Zusammenhang, ob mit Demand Side Management lokal die Stromnachfrage mit dem stark volatilen Stromangebot aus dem eigenen Wind- und Solarpark harmonisiert werden könne und damit der Eigenversorgungsanteil erhöht werden kann. Nutzbare Lastverschiebungspotenziale ergaben sich insbesondere bei der Wärmebereitstellung mit Wärmepumpe und mit der Elektromobilität, dagegen nicht bei der Weißen Ware. Eine signifikante Beeinflussung der Nachfrage durch variable Tarife sei grundsätzlich möglich; eine einfache, standardisierte technische Lösung bleibe für ein Geschäftsmodell aber die Voraussetzung.

Elektrische Speicherheizungen galten lange Zeit als Auslaufmodell, doch mit intelligenter Steuerung kann ihnen eine neue Rolle bei der Integration Erneuerbarer Energien zukommen. Laut Andreas Weeber von der tekmar Regelsysteme GmbH in Essen wäre die „Speicherheizung 2.0“ als Puffer für Wind- und Sonnenenergie geeignet, Energieunternehmen hätten mit gesteuerten „Fahrplänen“ die Möglichkeit das Ladeverhalten der Heizungen so zu beeinflussen, dass sie im Energiesystem weit optimaler funktionierten, als das bisher der Fall sei. Damit könnten Speicherheizungen wichtige Bausteine in einem nationalen Smart Grid - Konzept sein. Gleichzeitig – und das solle nicht vergessen werden - profitiere auch der Kunde durch mehr Komfort und eine spürbare Energieeinsparung von bis zu 20 Prozent.

Die Tagung ist ihrem Anspruch, aktuelle Technologieentwicklungen sowie Energiefragen praxisnah und zugleich auf Expertenniveau zu diskutieren auch in diesem Jahr gerecht geworden. Die vielseitigen moderierten Panels und Themeninseln, Statements und Vorträge haben viele Anregungen und bleibende Eindrücke für die Teilnehmer und die Referenten geben können, die im Anschluss auf dem Get Together weiter diskutiert wurden.

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