Elektrosicherheit
Der VDE warnt eindringlich vor den Gefahren ungeprüfter elektrotechnischer Geräte, die vor allem über das Internet beziehbar sind. Bei der Erstprüfung im VDE-Institut fallen etwa 50 Prozent solcher Billigprodukte durch. Zum persönlichen Schutz empfiehlt der Verband der Elektrotechniker auf die Sicherheitszeichen zu achten.
Immer mehr Billigprodukte mit gravierenden Sicherheitsmängeln überfluten den Online-Handel. Marktrecherchen des VDE-Instituts haben ergeben, dass die Hersteller von Billigprodukten entweder ungeeignete Materialien verwenden, die Sicherheitsaspekte nicht ausreichend berücksichtigen oder an der Verarbeitung sparen. Das kann fatale Auswirkungen für Gesundheit und Leben der Verbraucher haben. Die gefundenen Mängel können unter anderem Brandgefahren, Gefahr elektrischer Schläge und nicht zuletzt Funktionsstörungen der Geräte verursachen.
„Heute kann der Verbraucher dank kreativer Bildbearbeitung gar nicht mehr unterscheiden, welches Produkt qualitativ hochwertig und damit sicher ist“, warnt Ansgar Hinz, Vorstandsvorsitzender des Technologieverbandes VDE. Sicherheitsprüfungen des VDE-Instituts haben zum Beispiel ergeben, dass nicht wenige der in Deutschland gehandelten LED-Lampen für Verbraucher lebensgefährlich werden können. Sechs von sieben untersuchten Stichproben entsprachen nicht den gültigen Sicherheitsanforderungen. Bei den geprüften Geräten handelte es sich z. B. um eine Unterbauleuchte und LED-Lampen, die unter anderem als Ersatz für Halogenstäbe in Außenleuchten und Baustrahlern genutzt werden können.
Der Online-Handel boomt und damit auch die Gefahr, dass immer mehr gefährliche Billigprodukte Einzug in die Haushalte und unsere Privatsphäre finden. Daher werden Sicherheitsprüfungen durch anerkannte und neutrale Prüfhäuser, wie dem gemeinnützigen VDE-Institut, immer wichtiger. „In unserem Institut bestehen oft mehr als 50 Prozent der elektrotechnischen Produkte bei Erstprüfungen nicht die Prüfanforderungen. Und das sind Hersteller, die entschlossen und bereit sind, in die Qualität und Sicherheit ihrer Produkte zu investieren und uns daher von sich aus ihre Produkte zur Qualitäts- und Sicherheitsüberprüfung schicken“, erklärt Hinz. Wer das VDE-Dreieck als Prüfsiegel erhalten will, muss solange nachbessern bis die Prüfingenieure alle Kriterien erfüllt sehen. Das alles passiert bei den beanstandeten Billigprodukten überhaupt nicht. Viele Verbraucher denken, dass die auf den allermeisten Produkten zu findende CE-Kennzeichnung für Sicherheit steht. Aber das ist nicht der Fall. Die CE-Kennzeichnung ist lediglich eine Erklärung des Herstellers, dass sein Produkt den Sicherheitsanforderungen genügt. „Ob das aber auch überprüft wurde, kann man daraus nicht erkennen“, warnt der VDE-Chef.
Auch die „smarten“ Produkte im Haushalt, die sich mit dem Internet verbinden, sind gefährdet. „Wenn das Produkt nicht mit Hilfe etablierter Sicherheitsmethoden geschützt werden kann und es keine Updates für die Software gibt, öffnet das Hacker-Angriffen Tür und Tor“, warnt Ansgar Hinz. Kriminellen Hackern ist es dann ein Leichtes, ihre Opfer unbemerkt zu überwachen oder Malware auf die Geräte aufspielen. Nach Erkenntnissen des VDE wurden - oftmals unbemerkt - bereits mehrere Millionen vernetzte, privat genutzte Heimgeräte gekapert. „Und das ist erst der Anfang“, prophezeit der VDE-CEO.
Unter den vom VDE-Institut entdeckten häufigsten Mängeln an elektrotechnischen Billigprodukten finden sich:
Aufmacherbild: Immer mehr billige und gefährliche Produkte überschwemmen den Markt. Mögliche Folgen sind Brandgefahren, Gefahr eines elektrischen Schlages und nicht zuletzt Funktionsstörungen.
© Hannibal / VDE
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