WÄRME+03.12.2021
Richtig heizen und lüften im Winter
Initiative WÄRME+ gibt Tipps für die kalte Jahreszeit.
In den letzten Jahren hat der Dezember oft noch einmal angenehme Temperaturen mit sich gebracht. Wenn die Sonne am Nachmittag untergeht, fallen diese aber auch ganz schnell wieder in Richtung Gefrierpunkt und die Heizung wird höher gedreht. Die richtige Balance zu finden zwischen Heizen und Lüften ist da manchmal nicht so einfach. Vor allem in der Nacht: Das Fenster in der kühlen Jahreszeit die ganze Nacht zu kippen, wäre Energieverschwendung. Worauf man beim Fensterlüften und Heizen im Winter achten sollte, erklärt Michael Conradi von der Initiative WÄRME+:
1. Die richtige Raumtemperatur
In Wohn- und Arbeitsräumen sind tagsüber Temperaturen von etwa 20 Grad,
nachts von 16 Grad ausreichend. Wem trotzdem zu kalt ist, der sollte
lieber erstmal zum dicken Pullover oder zur Wolldecke greifen, bevor die
Heizung aktiviert wird. Fallen die Innentemperaturen allerdings unter
15 Grad, sollte die Heizung angeschaltet werden. Dies ist auch wichtig,
um Schimmelbildung zu vermeiden.
2. Wärmedämmung durch Vorhänge und Rollläden
Geschlossene Rollläden, Jalousien oder Vorhänge tragen nachts zur
Energieeinsparung bei. Deshalb empfiehlt es sich, sie rechtzeitig bei
Einbruch der Dunkelheit zu schließen, um unnötige Wärmeverluste zu
vermeiden.
3. Stoßlüften statt gekippter Fenster
Durchgängiges Lüften der Wohnräume über gekippte Fenster ist
ineffizient, denn es bringt wenig Luftaustausch. Wesentlich effektiver
ist regelmäßiges Stoßlüften, möglichst durch das Öffnen
gegenüberliegender Fenster für mindestens fünf Minuten. Dies genügt, um
die gesamte Raumluft auszutauschen.
4. Auf die richtige Luftfeuchtigkeit achten
Die Luftfeuchtigkeit der Raumluft sollte im optimalen Bereich zwischen
40 bis 60 Prozent liegen. Sie lässt sich jedoch meist nur unzureichend
einschätzen, ein Hygrometer liefert hier sichere Werte.
5. Kontinuierlich Frischluft dank Lüftungsanlage
Gerade im Schlafzimmer ist Lüften wichtig: Aus lufthygienischen Gründen
sollte hier eigentlich alle zwei Stunden das gesamte Luftvolumen
ausgetauscht werden, um einen gesunden und erholsamen Schlaf zu
gewährleisten. Da das nachts aber nicht möglich ist, empfiehlt die
Initiative WÄRME+ den Luftaustausch mit einer Lüftungsanlage zu regeln.
Für die einfache Nachrüstung in einzelnen Räumen wie dem Schlafzimmer
eignen sich dezentrale Geräte mit Wärmerückgewinnung. Zur Installation
genügen eine freie Außenwand zur Direktmontage und ein Stromanschluss
für den Ventilator.
6. Effiziente Zusatzheizung für schnelle Wärme
15 Grad im Dezember? Falls es doch noch einmal so mild wird, dass die
Heizung herunteroder gar ausgestellt werden kann, ist eine elektrische
Fußbodentemperierung oder ein anderes elektrisches Direktheizgerät
ideal. Sie sorgen zum Beispiel im Badezimmer als energiesparende
Zusatzheizung unkompliziert und schnell für wohlige Wärme.
7. Heizkörper entlüften und Anlage prüfen lassen
Bevor die Heizung im späten Herbst oder Winter wieder vollständig in
Betrieb genommen wird, sollten die Heizkörper entlüftet werden, um eine
gleichmäßige Wärmeverteilung zu gewährleisten. Das kann man
unkompliziert mit einem Schlüssel selbst erledigen. Michael Conradi von
WÄRME+ rät außerdem dazu, die Heizungsanlage in regelmäßigen Abständen
von einem Fachmann auf Mängel überprüfen zu lassen. Der Profi kann zudem
im Hinblick auf Energieeffizienz beraten, denn manchmal lohnt sich auch
die Investition in eine moderne Umwälzpumpe oder sogar ein Austausch
der Heizungsanlage. Mit den richtigen Sanierungsmaßnahmen lässt sich der
Energieaufwand erheblich reduzieren und das senkt dauerhaft die
Verbrauchskosten.