HEA / 04.11.2025

Ermittelter Primärenergiefaktor dank steigendem Anteil Erneuerbarer Energien erstmals kleiner 1

Elektrische Hauswärmetechnik, die mit Netzstrom betrieben wird, profitiert: Durch den stetigen Ausbau der Erneuerbaren Energien wird neben der Stromerzeugung auch der Betrieb elektrischer Wärmeerzeuger klimafreundlicher.

Seit 2010 untersucht das Internationale Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien (IINAS) im Auftrag der HEA – Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e. V. die Nachhaltigkeit der deutschen Stromproduktion. Die Gutachter betrachten dafür Strukturdaten für Energie-, Stoff- und Transportsysteme, die Ressourcennutzung und die Umwelteffekte der deutschen Stromerzeugung. Jetzt liegen die Ergebnisse für das Jahr 2024 vor.

Für 2024 beträgt der nicht-erneuerbare kumulierte Energieverbrauch (KEVne) für die Abgabe aus dem lokalen Stromnetz 0,92 kWhprimär /kWhel . Die Treibhausgasemissionen für eine im Durchschnitt bereitgestellte Kilowattstunde weisen die Gutachter mit 343 g CO2 Äq/kWhel aus.

Der KEVne stellt das Verhältnis dar, welche Menge an Primärenergie aufzuwenden ist, um eine Kilowattstunde elektrische Energie an Endkunden zu liefern. Je mehr Erneuerbare Energien im Strommix integriert sind und je geringer die Umwandlungs- und Verteilungsverluste in den Kraftwerken und Netzen sind, desto kleiner wird dieses Verhältnis. Erstmals fiel der KEVne kleiner als 1 aus - im Jahr 2016 lag der KEVne noch bei über 1,9.

Die Detailauswertung für das Jahr 2024 zeigt, dass sich die Tendenz des sinkenden Energieverbrauchs aufgrund zugebauter erneuerbarer Erzeugungskapazitäten (insbesondere aus Solar- und Windenergie) sowie dem erstmaligen Wegfall der Kernenergieerzeugung und den gesunkenen Anteilen an Strom aus Braun- und Steinkohle fortsetzt. Dabei werden die Erzeugungskapazitäten im sogenannten „Kraftwerkspark“ betrachtet – Balkonkraftwerke fallen beispielsweise nicht darunter. Insgesamt ging die Stromerzeugung in Deutschland im Jahr 2024 durch die milde Witterung sowie die konjunkturbedingt geringere Nachfrage, zum Beispiel in der stromintensiven Chemie- und Metallindustrie, zurück.

Der KEV kann als Wert für die Festlegung der sogenannten Primärenergiefaktoren (PEF) herangezogen werden. Deren nicht-erneuerbarer Anteil (PEFne) wird zum Beispiel im Gebäudeenergiegesetz (GEG) oder in der DIN/TS 18599 für die energetische Bilanzierung herangezogen.

Im Zuge der erwarteten Umsetzung der Gebäudeenergieeffizienz-Richtlinie (EPBD) soll die Hauptanforderungsgröße für Gebäude vom nicht-erneuerbaren Jahresprimärenergiebedarf auf den gesamten Jahresprimärenergiebedarf umgestellt werden.

Die vollständige IINAS-Studie und eine abdruckfähige Infografik finden sich auf der Internetseite der HEA unter: www.hea.de/themen/gebaeude-energie/iinas-studie..

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