WÄRME+23.04.2019

Fußbodentemperierung – Technik, Vorteile und Tipps

Die elektrischen Heizmatten sind einfach nachgerüstet und spenden komfortable Wärme.

Angenehme und gleichmäßige Wärme von unten, wenig Staubaufwirbelungen und keine störenden Heizkörper an den Wänden – eine Fußbodenheizung hat zahlreiche Vorteile und ist daher insbesondere bei Neubauten sehr beliebt. Bei Modernisierungen ist die klassische, wassergeführte Fußbodenheizung allerdings weniger geeignet, da für die Installation der gesamte Fußbodenaufbau erneuert werden muss. Eine interessante Alternative für unterschiedliche Räume wie das Badezimmer, die Küche oder ein Kinderzimmer ist die elektrische Fußbodentemperierung. „Ihre Verlegung ist auch nachträglich mit geringem Aufwand möglich, daher ist die elektrische Fußbodentemperierung ideal bei der Renovierung oder Teilsanierung“, erklärt Roland Grabmair von der Initiative WÄRME+. „Als komfortable Zusatzheizung spielt sie besonders dort ihre Trümpfe aus, wo schnell, aber nur zu bestimmten Zeiten am Tag komfortable Wärme benötigt wird.“ Im Badezimmer sorgen die elektrischen Heizmatten zum Beispiel an kühlen Tagen unkompliziert für Wohlfühlwärme, ohne dass die zentrale Heizung eingeschaltet werden muss. Gleichzeitig können die Heizkosten reduziert werden: Da die Fußbodentemperierung in der Übergangszeit schon für angenehme Temperaturen sorgt, lässt sich die Inbetriebnahme der Zentralheizung im Herbst verzögern. Die Montage ist denkbar einfach: der Fachmann verlegt die flachen, selbstklebenden Heizmatten direkt auf den Estrich oder bestehenden Untergrund. Es gibt sogar Systeme, die in Feuchtebereichen wie in der Dusche oder Sauna eingebaut werden können.

Angenehme Wärme auch für Allergiker

Elektrische Fußbodentemperierungen sind mit nahezu jedem Bodenbelag kombinierbar: Naturstein oder Fliesen eignen sich ebenso wie Holzdielen, Teppich, Kork, Vinyl oder PVC. “Es ist lediglich darauf zu achten, dass die Beläge mit dem Hinweis ,geeignet für Fußbodenheizung‘ gekennzeichnet sind”, erläutert Roland Grabmair. Weil die Strahlungswärme gleichmäßig an den Raum abgegeben wird und direkt auf den Körper wirkt, empfinden wir sie als besonders angenehm. Im Vergleich zur Konvektorheizung mit Heizkörpern, bei denen die Luft im Raum zirkuliert, wird die Raumtemperatur subjektiv als ein bis zwei Grad wärmer empfunden. Senkt man die Temperatur um diese ein bis zwei Grad ab, lässt sich unterm Strich dadurch eine Energieeinsparung von 1 0 bis 15 Prozent erzielen. Ein weiterer Vorteil: Da die Luft durch die Flächenheizung im Boden weit weniger bewegt wird, wirbelt sie auch weniger Staub und Milben auf. Dadurch werden Allergiker spürbar entlastet.

Komforttemperaturen ganz nach Wunsch voreinstellen

Die elektrische Fußbodentemperierung wird präzise und gradgenau über eine elektronische Temperaturregelung geregelt. Sinnvoll sind Geräte mit einer integrierten Zeitschaltuhr. Per Voreinstellung können Räume ganz nach Wunsch zum Beispiel vor dem Aufstehen vortemperiert werden oder auf Energiesparmodus gehen, wenn alle Bewohner aus dem Haus gehen. Für zusätzliche Energieeffizienz sorgt die Kombination mit Fenster- und Türkontakten. Dann fährt die Heizung selbsttägig herunter, wenn ein Fenster geöffnet wird und verhindert so unnötige Wärmeverluste.

Elektrische Fußbodentemperierung: Alleinheizung im Niedrigenergiehaus

Moderne Niedrigenergie- oder Passivhäuser haben einen sehr geringen Restwärmebedarf, für dessen Deckung nicht unbedingt ein zentrales Heizsystem erforderlich ist. Eine elektrische Fußbodentemperierung kann hier in Kombination mit einer Lüftungsanlage mit W ärmerückgewinnung eine interessante Alternative sein und das ganze Haus beheizen. Der Vorteil: Der Einbau ist wesentlich einfacher und kostengünstiger als bei vielen zentralen Heizsystemen. Und wegen des geringen Wärmebedarfs halten sich die Energiekosten in Grenzen. Wird zudem Solarstrom aus einer eigenen Photovoltaikanlage auf dem Hausdach genutzt, sinken die laufenden Kosten weiter. Mehr Infos unter www.waerme-plus.de/fussbodentemperierung