ELEKTRO+15.03.2023
Drei Sterne für eine zukunftsfähige Elektroinstallation
Die Richtlinie RAL-RG 678, die zeitgemäße Ausstattungsstandards der Elektroinstallation definiert, wurde in diesem Jahr überarbeitet und bildet jetzt den aktuellen Stand der Technik ab. Die neue Version trägt unter anderem dem Umstand Rechnung, dass offene Wohnbereiche immer mehr feste Raumstrukturen ablösen. Das hat Einfluss auf die Elektroplanung, beispielsweise kann hier die Anzahl der Steckdosen reduziert werden.
Wer immer weiß, was wohin gehört, gilt vielleicht als langweilig: Für eine moderne Elektroinstallation hingegen sind Standards äußerst wichtig. Sie sorgen für Sicherheit, Effizienz und Vergleichbarkeit. Die Richtlinie RAL-RG 678 ist bei der Planung einer zeitgemäßen und zukunftsfähigen elektrischen Anlage eine wertvolle Orientierungshilfe. Seit dem Frühjahr 2023 steht die RAL-RG 678 in einer überarbeiteten Version zur Verfügung. Sie zeigt Bauherr:innen, Immobilienkäufer:innen sowie modernisierungswilligen Eigenheimbesitzer:innen, worauf es bei den Bau- und Umbaumaßnahmen ankommt, wenn sie später den gewünschten Wohnkomfort, das passende Maß an Sicherheit und möglichst viel Energieeffizienz in Ihrem Zuhause genießen möchten.
Den Wald vor lauter Bäumen…
Eine zeitgemäße und zukunftsfähige elektrische Infrastruktur in den eigenen vier Wänden zu schaffen, ist meist einfacher gesagt als getan. Bauherr:innen oder Sanierer:innen sind schnell überfordert: Welche Anwendungen und Geräte sollen genutzt werden? Wie viele Stromkreise garantieren einen sicheren Betrieb? Wie viele Steckdosen und Beleuchtungsanschlüsse werden in den einzelnen Räumen benötigt? Wo sind Reserven sinnvoll? Die Initiative Elektro+ warnt: Wer hier nicht sorgfältig plant, dem können im Nachhinein kostenaufwendige Nachbesserungen ins Haus stehen.
Licht im Dschungel der Elektroinstallationsmöglichkeiten
Unterstützung bietet hier die Richtlinie RAL-RG 678, die von der HEA – Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung ins Leben gerufen wurde. Die Richtlinie, die die Ausstattungsstandards der Elektroinstallation definiert, wird vom RAL – Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung herausgegeben. Sie ist ausgerichtet auf Wohngebäude und wird regelmäßig aktualisiert. Die RAL nennt die passende Anzahl von Stromkreisen und Steckdosen, hinzu kommen Beleuchtungsanschlüsse sowie Anschlüsse für Verbraucher wie Waschmaschine, Durchlauferhitzer oder Elektro-Auto. Die Ausstattungswerte 1, 2 oder 3 gekennzeichnet mit einem (★), zwei (★★) oder drei Sternen (★★★) – beschreiben dabei den Mindeststandard, die Standard- und die Komfortausstattung. Die Nutzung smarter Komponenten der Gebäudeautomation wird über die Ausstattungswerte 1plus, 2plus oder 3plus abgedeckt.
Der Hausbau geht mit der Zeit, die RAL folgt
Dieses Jahr ist eine neue Version der RAL-RG 678 erschienen, die den aktuellen Stand der Technik abbildet. So gibt es im modernen Hausbau und auch nach vielen Modernisierungen immer mehr offene Raumzonen anstelle von starren Raumstrukturen. Die neue Version der RALRG 678 berücksichtigt dies, sodass bei der Planung beispielsweise die Anzahl der Steckdosen entsprechend reduziert werden kann. Die Initiative Elektro+ rät allen, die ihre elektrische Anlage zukunftssicher planen und gestalten möchten, die aktuellen RAL-Ausstattungswerte zu nutzen. Sie vermeiden so das Risiko unerfreulicher Nachinstallationen und profitieren von einem weiteren Plus: Durch die Festlegung der gewünschten Ausstattungsvariante im Leistungsverzeichnis der Ausschreibung oder einer vertraglichen Vereinbarung wissen alle Beteiligten genau, wie die elektrische Anlage aussehen soll. Auch im Falle eines Rechtsstreits sind Bauherr:innen und Modernisierer:innen damit auf der sicheren Seite.
Mehr über die RAL-RG 678 und das Thema Elektroplanung finden Sie bei der Initiative Elektro+: www.elektro-plus.com/elektroplanung/richtlinie-ral-rg–678