ELEKTRO+29.05.2017

Brandschutzschalter: Brandgefahr im Haus bannen

ELEKTRO+ klärt über die Gefahr von Fehlerlichtbögen auf.

Nur Wenige wissen um die Gefahr von Fehlerlichtbögen. Schadhafte Leitungen, Isolationsfehler, lose Kontaktstellen oder fehlerhafte Endgeräte können Fehlerlichtbögen verursachen. Da es dabei kurzfristig zu einer punktuellen Hitzeentwicklung von bis zu 6.000 °C kommen kann, entstehen aus Fehlerlichtbögen auch sehr häufig Brände. Allein ein Drittel aller in Deutschland erfassten Brände ist laut Brandursachenstatistik des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) auf Fehler in der Elektroinstallation zurückzuführen.

Zu begrüßen ist daher die Veröffentlichung der Norm DIN VDE 0100–420, die ab 18. Dezember 2017 den Einsatz von Brandschutzschaltern in Endstromkreisen von einphasigen Wechselspannungssystemen mit bis zu 16 A in zahlreichen Anwendungsbereichen verpflichtend vorschreibt. Sowohl in Neuanlagen wie auch in bestehenden Anlagen erfolgt der Einbau einfach und schnell im Stromkreisverteiler. Zunächst gilt die Norm nur für bestimmte Gebäude und Bereiche wie Holzhäuser und Schlafeinrichtungen in Kindertagesstätten, Seniorenheimen oder barrierefreie Wohnungen. Auch in öffentlichen Gebäuden wie Bahnhöfen oder Museen muss der Brandschutzschalter zum Schutz von unersetzbaren Gütern installiert werden.

Umfassende Sicherheit auch im Privathaushalt nachrüsten

Die Initiative ELEKTRO+ empfiehlt jedoch, den Schalter in allen Wohngebäuden einzusetzen. Stromkreise werden in der Regel mit Leitungsschutzschaltern und Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen vor Kurzschlüssen, Überlast und Fehlerströmen geschützt. Diese sind jedoch nicht für das Erkennen serieller Fehlerlichtbögen ausgelegt. Hier kommt der Brandschutzschalter zum Einsatz und schließt somit die bisherige Schutzlücke. Er analysiert kontinuierlich mit einem eingebauten Mikrocontroller das Frequenzbild des Stroms und schaltet bei Auffälligkeiten den angeschlossenen Stromkreis innerhalb von Sekundenbruchteilen ab. Harmlose Störquellen, wie sie zum Beispiel beim Betrieb von Bohrmaschinen oder Staubsaugern vorkommen, unterscheidet er dabei zuverlässig von gefährlichen Lichtbögen. Das Ergebnis: intelligente Brandprävention und somit optimaler und normkonformer Rundumschutz für Mensch und Anlage. Für eine individuelle Beratung und die Installation sollten sich Eigentümer an einen qualifizierten Elektrofachmann wenden.