Planung einer Stromtankstelle im Eigenheim
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Elektromobilität

Planung einer Stromtankstelle im Eigenheim

Keine Frage, die E-Mobilität ist im Kommen – und damit rückt auch die Frage nach geeigneten Ladevorrichtungen immer mehr in den Vordergrund. Damit Eigenheimbesitzer ihr E-Auto zukünftig auch zu Hause komfortabel und sicher aufladen können, ist es ratsam, eine entsprechende Ladevorrichtung zu planen und zu installieren.

Fast die Hälfte aller deutschen Autofahrer ist angesichts der aktuellen Diskussionen um die Zukunft der Verbrennungsmotoren schon bereit, auf ein E-Mobil umzusteigen. Doch es mangelt noch immer an einer differenzierten, flächendeckenden Infrastruktur für eine schnelle und effiziente Aufladung von Elektroautos. 
Für die Aufladung im eigenen Zuhause könnte das Fahrzeug im Prinzip an einer üblichen 230-Volt-Steckdose geladen werden, doch das würde bis zu 14 Stunden dauern, weil die Stromkreise für eine solche Belastung nicht ausgelegt sind. Eine bessere Lösung ist daher, direkt in der Garage eine Wandladestation, eine sogenannte Wallbox, zu installieren. Im Carport oder am Stellplatz sind auch freistehende Ladesäulen eine gute Lösung.

Erforderliche Voraussetzungen

Um die bestehende Hausinstallation vor Überlastung zu schützen, benötigt die Wallbox bzw. die Ladesäule einen eigenen Stromkreis mit einem 400-V-Drehstromanschluss und ausreichend dimensionierten Kabeln, die für die auftretenden hohen Ladeströme ausgelegt sind. Mit den daraus resultierenden Ladeleistungen von bis zu 22 kW können die Fahrzeugbatterien in wenigen Stunden vollständig geladen werden. Bei der Installation sollte für eine zukünftige Vernetzung auch an Elektroinstallationsleerrohre für die Aufnahme einer Datenleitung gedacht werden. Zur fachgerechten Installation gehören selbstverständlich auch Schutzeinrichtungen, wie ein Leitungsschutzschalter (LS), Fehlerstromschutzschalter (FI) und Überspannungsschutz. Diese sind von den Herstellern der Wallboxen und Ladesäulen meist schon vorinstalliert und müssen dann von einem qualifizierten Elektrofachhandwerker nur noch angeschlossen werden.

Planung einer Stromtankstelle im Eigenheim
Die Anmeldung beim Netzbetreiber und die Installation der Ladevorrichtung sollte man unbedingt einem zugelassenen Elektrofachmann überlassen. Dieser berät seine Kunden auch zum Steckersystem der Ladevorrichtung, das auch zum Auto passen muss. © Siemens

Zusatzfunktionen berücksichtigen

Bereits vor dem Kauf einer Ladestation sollte der Hausbesitzer daran denken, ob er sinnvolle und nützliche Zusatzfunktionen nutzen möchte. Wer beispielsweise eine Photovoltaik-Anlage betreibt und den damit produzierten Strom auch für sein Elektrofahrzeug nutzen will, benötigt zusätzlich einen Energiemanager. Um mehrere E-Autos parallel laden zu können, ist ein Zusatzmodul für das Lastmanagement erforderlich. Und wer die Kosten und den Stromverbrauch des Autos separat erfassen und abrechnen will, benötigt darüber hinaus einen zusätzlichen Stromzähler.

Anmeldung beim Netzbetreiber nicht vergessen

Da mit einer Nennladeleistung von über 12 kW viel Strom über einen längeren Zeitraum aus dem Stromnetz bezogen wird, muss die Ladestation beim Netzbetreiber angemeldet und von diesem genehmigt werden. Diese Anmeldung und die Installation der Ladevorrichtung sollte der E-Auto-Fahrer und Hausbesitzer unbedingt einem zugelassenen Elektrofachmann überlassen. Dieser berät seine Kunden auch zum Steckersystem der Ladevorrichtung, das auch zum Auto passen muss. Standard bei europäischen Automodellen sind Ladestecker vom Typ 2. Asiatische Hersteller liefern aber auch Fahrzeuge mit Typ–1-Steckern, sodass dann ein entsprechender Adapter nötig wird. 

Fazit

Auch wenn aktuell die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs noch nicht geplant ist, sollte man bei einem Hausneubau oder bei der Modernisierung der Elektroinstallation an die Installation einer Ladevorrichtung denken. Eine gute Vorplanung erspart Aufwand und Kosten bei der späteren Installation einer Ladestation. Sehr sinnvoll ist es auf jeden Fall, vorab Elektroinstallationsleerrohre zu verlegen, die bei der späteren Installation die Leitungen aufnehmen können. Wichtig ist auch, im Zählerkasten Platz für einen zusätzlichen Zähler einzuplanen.

Aufmacherbild: Eine Ladestation an der Garagenwand, die sogenannte Wallbox, liefert mit einem 400-V-Drehstromanschluss eine hohe Ladeleistung, sodass die Batterien des Fahrzeugs schon nach wenigen Stunden vollständig geladen werden können.

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