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Geschäftsmodell Mieterstrom

Vor gut einem Jahr ist das Mieterstromgesetz in Kraft getreten. Es soll die Mieter stärker an der Energiewende teilhaben lassen. Wie bewerten Experten das Gesetz bzw. die Dienstleistung Lieferung von „Mieterstrom“ aus PV-Anlagen? Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund in Berlin sieht das sehr skeptisch. Der selbst produzierte und genutzte Strom (Eigenstrom) werde aufgrund unterschiedlicher Vergütungssysteme besser gefördert als Mieterstrom. Nach seiner Einschätzung spielt daher Mieterstrom in der Praxis nur beim Wohnungsneubau eine Rolle, wenn von Anfang an Mieterstrommodelle angeboten werden. Dagegen wird das Potenzial im Wohnungsbestand nicht ansatzweise ausgenutzt. Vermieter scheuten den bürokratischen Aufwand, fürchten steuerliche Benachteiligungen und das Risiko, dass Mieter ihnen den Mieterstrom nicht abnehmen. Es bleibt aus seiner Sicht noch viel zu tun, vor allem für den Gesetzgeber, wenn Mieterstrom ein Erfolgsmodell werden soll. 

Geschäftsmodell Mieterstrom
v.l.n.r. Bernhard Vogt, Dr. Jan Witt, Ulrich Ropertz

Die Mainova AG in Frankfurt a. M. wiederum hat den Mieterstrom trotz ökonomischer und prozessualer Herausforderungen zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell entwickelt. Laut Bernhard Vogt, Leiter Vertrieb und Privatkunden von der Mainova ist das Unternehmen heute Marktführer für Mieterstrom im Ballungsgebiet Rhein-Main. Aus Sicht der Mainova ist das Mieterstromangebot eine sinnvolle Kundenbindungsmaßnahme, kann aber auch als Erweiterung der Wertschöpfung zur Kompensation von Ertragsrückgängen im Kerngeschäft beitragen.

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