Erneuerbare Energien
Mini-Photovoltaikanlage, Balkonkraftwerk, Guerilla-PV oder auch steckerfertige PV-Systeme – es gibt zahlreiche Begriffe für die kleinen Solarmodule, die sich auf dem Balkon, dem Carport, auf der Gartenhütte oder an der Fassade befestigen lassen und direkt per Stecker in einen eigenen Stromkreis im Haus eingebunden werden. Die Mini-Photovoltaikanlagen bestehen aus einem PV-Modul mit integriertem Wechselrichter und einer Anschlussleitung mit Stecker. Da die Anlagen nicht wie normale Elektrogeräte Strom aus dem Netz beziehen, sondern Energie erzeugen, ist ein Anschluss an eine herkömmliche Haushaltssteckdose nicht zulässig. Sonst kann es schnell zu einer Überlastung des Stromkreises kommen und im schlimmsten Fall ein Brand entstehen. Außerdem besteht das Risiko, einen elektrischen Schlag zu erleiden, wenn man mit den Kontakten von herkömmlichen Steckern in Berührung kommen würde. Für einen sicheren Betrieb muss die bisherige vorhandene Steckdose von einem E-Handwerker gegen eine spezielle Energiesteckdose ausgetauscht werden. Das ist auch nachträglich mit wenig Aufwand möglich. Außerdem muss der Fachmann überprüfen, ob der Stromkreis für die Energieeinspeisung aus dem Solarmodul ausreichend dimensioniert und abgesichert ist.
Die kleinen Balkonkraftwerke fallen wie die großen PV-Anlagen unter das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Daher sind auch die steckerfertigen PV-Systeme sowohl bei der Bundesnetzagentur als auch beim zuständigen Netzbetreiber meldepflichtig. Wichtig: Mieter müssen vor der Installation einer Mini-Photovoltaikanlage die Erlaubnis ihres Vermieters einholen, da dieser für die Sicherheit der elektrischen Anlage verantwortlich ist.
Einen ersten Überblick über die wichtigsten Aspekte zu den steckerfertigen PV-Systemen gibt die Initiative ELEKTRO+ in einem neuen Infoflyer, der unter elektro-plus.com zum kostenlosen Download bereit steht.