Plattform Smart Building
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Forum 3

Plattform Smart Building

In einem Smart Building sind die verschiedenen Gewerke in einem digitalen Ökosystem vernetzt. Seinen Nutzern verspricht das intelligente Gebäude bzw. die eingesetzte Haustechnik Komfort, Energieeffizienz und Sicherheit. Aber hält es das Konzept, was es verspricht? Im HEA- Forum am 7. Oktober 2021 wurden unterschiedliche Aspekte aus dem Themenfeld der smarten Gebäude diskutiert.

Gebäudeautomation gilt als Schlüsseltechnologie für ein modernes und energieeffizientes Gebäude. Jannik Schlegel, ABB STOTZ-KONTAKT, beschrieb im ersten Vortrag der Veranstaltung warum eine moderne elektrische Infrastruktur notwendig ist, um digitale Strukturen und Anwendungen zu ermöglichen. Aktuell sind schätzungsweise 70 Prozent der Elektroinstallationen in deutschen Wohngebäuden veraltet. Voraussetzung für eine flächendeckende Vernetzung wäre eine zukunftsfähige Elektroinstallation, deren Ausstattung dem Stand der Technik, z. B. der Richtlinie RAL–RG 678 entsprechen sollte. Sein Fazit: Für das Gelingen der Energiewende und die Erreichung von ambitionierten Klimaschutzzielen sind moderne Häuser und Wohnungen Pflicht. Dies wird nur erreicht durch eine gut geplante und realisierte Elektroinstallationen.

Plattform Smart Building
Gaby Schermuly-Wunderlich, Michael Conradi

Michael Muerköster von Danfoss beschrieb, warum die elektrische Hauswärmetechnik prädestiniert ist für die Einbindung in ein smartes Gebäude. Strom geführte Systeme sind flexibel und gut erweiterbar: Wärmepumpe, Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung oder elektrische Direktheizungen werden immer beliebter und lassen sich sehr gut mit einer PV-Anlage kombinieren. In dieser Kombination lässt sich elektrische Hauswärmetechnik hervorragend in eine Eigenstromerzeugung einbinden und erhöht den möglichen Eigenverbrauch von selbsterzeugtem Strom deutlich.

Patrick Schneckenburger von der E.ON Energy Solutions GmbH in Essen stellte ein Leuchtturmprojekt für mehr Nachhaltigkeit in Hyllie in Schweden vor. Dort wurde im Rahmen einer Quartiersentwicklung eine ganzheitlich integrierte Energie-Infrastruktur umgesetzt. Das innovative Energiesystem ist flexibel, effizient und offen für lokale Einspeisung. Interaktive Anwendungen und smarte Visualisierungen helfen den Bewohnern des Quartiers in Malmö ein wichtiges Ziel für mehr Nachhaltigkeit zu erreichen und ihren Energieverbrauch nachhaltig zu senken und zeitlich zu optimieren.

Jannik Schlegel

Jannik Schlegel

Michael Muerköster

Michael Muerköster

Patrick Schneckenburger

Patrick Schneckenburger

Dr. Severin Beucker

Dr. Severin Beucker

Bettina Streit

Bettina Streit

Gabi Schermuly-Wunderlich

Gabi Schermuly-Wunderlich

Dr. Severin Beucker vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gemeinnützige GmbH, Berlin, stellte die Ergebnisse einer Studie vor, die für die Wirtschaftsinitiative Smart Living erstellt wurde. Diese belegt, dass Gebäudeautomation und Energiemanagement einen großen Beitrag zur Reduzierung von Energieverbräuchen und damit auch CO2-Emissionen leisten können. In 10 ausgewählten Gebäudetypen – von der Altbauwohnung über das moderne Einfamilienhaus bis hin zur Sporthalle – wurde geprüft, welche Effekte mithilfe von verschiedenen Gebäudeautomationslösungen erreicht werden können. Das positive Ergebnis: In allen Fällen wurden die angestrebten Einsparziele sogar übererfüllt.

Bettina Streit von der coeno GmbH (Die User Experience Spezialisten) aus München untersucht schon seit vielen Jahren das Nutzerverhalten im Zusammenhang mit Smart Home Applikationen. Sie stellte Ergebnisse einer Studie vor, die belegen das Nutzer häufig andere Ansprüche und Wünsche haben wie erwartet. So werden zum Beispiel Anwendungen wie die Voreinstellung von bestimmten Beleuchtungsszenarien nicht präferiert. Auch möchte der Nutzer keine allzu weit gehende Automatisierung mit befürchteten Kontrollverlusten und intuitiv verständliche Benutzeroberflächen.

Smarte Gebäude müssen projektiert und gebaut werden. Das Elektrohandwerk ist hier trotz Fachkräftemangel gut gerüstet. Die Gruppe der handwerklichen Elektro- und informationstechnischen Berufe wurde im August d. J. neu definiert. Trends hin zu smarten Installationen und immer weiterreichenden Vernetzungen erfordern eine Berufsausbildung, die bei den Beschäftigten das Systemverständnis stärker in den Mittelpunkt rückt, zum digitalen Arbeiten befähigt und personale Kompetenzen stärkt, die das Agieren in sich verändernden Arbeitsumfeldern ermöglicht. Gabi Schermuly-Wunderlich von der Arbeitsgemeinschaft Medienwerbung im Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ArGe Medien im ZVEH). Frankfurt a. M. stellte in Ihrem Vortrag die neuen Ausbildungsberufe für smarte Gebäude vor und schaut für das Elektrohandwerk optimistisch in die Zukunft.

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