Corona: Technischer Konsumgütermarkt erweist sich als widerstandsfähig
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GfK Studie

Corona: Technischer Konsumgütermarkt erweist sich als widerstandsfähig

Die COVID–19 Pandemie sorgte auch im Markt von Elektrohausgeräten und Informations- und Unterhaltungselektronik für Turbulenzen weltweit. Anlässlich der IFA 2020 Special Edition am 3. September 2020 informierten GfK und gfu über die Entwicklungen im ersten Halbjahr 2020.

Der globale Markt für technische Konsumgüter (ohne Nordamerika und Südafrika) verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 einen Umsatzrückgang von 5,8 Prozent auf 306 Milliarden Euro. Im Vergleich zu anderen Sektoren ist dieser Rückgang jedoch relativ gering. Durch die Digitalisierung und den Aspekt, dass sich Verbraucher während der Hochphase der COVID–19 Pandemie verstärkt zuhause aufhielten, stieg vor allem die Nachfrage nach Produkten für die eigenen vier Wände.

Laut GfK Consumer Pulse Studie haben 83 Prozent der Befragten weltweit ihr Einkaufsverhalten im Zuge der COVID–19 Pandemie geändert. Außerdem zeigten sich von März bis Juni rund 78 Prozent der Verbraucher angesichts der Pandemie besorgt.

In den vergangenen Monaten, während der so genannten „Panikphase“ bzw. „Anpassungsphase“, konnte man aufgrund von Schließungen im Einzelhandel erhebliche negative Auswirkungen auf den Umsatz beobachten. Nach Ausbruch der Pandemie gab es eine klare Verschiebung der Nachfrage von „wollen“ zu „brauchen“. Das Leben fand verstärkt zuhause statt und die Nachfrage nach technischen Produkten in den Kategorien „Office@home“, „Eat@home“, „Entertain@home“ und „Clean@home“ stieg.

Office@home: IT- und Office-Sektor verzeichnet Umsatzwachstum im ersten Halbjahr 2020

Zu Beginn der Panikphase bestand ein vorrangiges Bedürfnis nach Kontinuität bei Arbeit und Ausbildung. Der IT- und Office-Sektor verzeichnete im März und April 2020 ein Umsatzwachstum von jeweils 15 Prozent. Im Vergleich dazu ging der Markt für technische Konsumgüter ohne IT und Office wertmäßig um 18 Prozent im März 2020, bzw. 24 Prozent im April 2020 zurück. Die Wochen zwischen dem 9. März und dem 5. April (Einleitung Lockdown) waren von Panikkäufen geprägt. Im Markt für technische Konsumgüter stiegen die Verkaufszahlen in Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien für Webcams um 297 Prozent, für Monitore um 120 Prozent sowie für Notebooks und Tablets um 62 Prozent. Dieser Trend setzte sich auch nach dem Lockdown fort.

Eat@home: Umsatzanstieg bei Gefriergeräten um 25 Prozent im ersten Halbjahr 2020

Während des Lockdowns („Panikphase“) horteten Verbraucher tiefgekühlte Lebensmittel, was den unmittelbaren Bedarf an Tiefkühlgeräten erhöhte und zu einem deutlichen Anstieg der Verkaufszahlen führte. In den Wochen zwischen dem 2. und 22. März stieg beispielsweise der Absatz von Tiefkühlgeräten in Großbritannien um 317 Prozent und in Deutschland um 185 Prozent. Danach, in der „Anpassungsphase“, folgte eine stetige Nachfrage nach Geräten für die Lebensmittelzubereitung. In dieser Kategorie stiegen zwischen dem 23. März und dem 26. April die Verkaufszahlen in Deutschland um 28 Prozent. Der Trend „Eat@home“ blieb auch nach den Lockerungen bestehen. Während der „Revenge-Shopping-Phase“ stieg auch der Umsatz im Bereich Haushaltsgeräte, die der Zubereitung von Lebensmitteln dienen, um fast 25 Prozent. Dies wiederum führte zu einem Wachstum von 8,6 Prozent im gesamten Bereich der Haushaltskleingeräte. Während neben Gefriergeräten auch andere Kategorien im Bereich Haushaltsgroßgeräte stark zulegten, wie z.B. Mikrowellen (+ 36,8 %), verzeichnete der Sektor insgesamt einen Umsatzrückgang von 8,6 Prozent.

Entertain@home: Starke Nachfrage bei Notebooks und IT-Zubehör; Gaming ebenfalls stark im ersten Halbjahr 2020

Nachdem sich Verbraucher an den Alltag im Lockdown gewöhnt hatten, trat zügig das Unterhaltungsbedürfnis zuhause in den Vordergrund. Streaming-Sticks verzeichneten in einigen Ländern ein starkes Wachstum. Auch der Absatz von Gaming-Notebooks stieg in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 um 55 Prozent. Gaming-Monitore legten 62 Prozent zu.

Zur Methode
Die GfK erhebt über ihre Handelspanels regelmäßig in mehr als 70 Ländern weltweit Umsatzdaten für die Segmente Unterhaltungselektronik, Foto, Telekommunikation, Informationstechnologie, Büroausstattung, Haushaltsgroßgeräte und Haushaltskleingeräte.

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