Forum 3
Eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor um zwei Drittel bis 2030 im Vergleich gegenüber 1990 – dieses Klimaziel wurde in den letzten Wochen intensiv diskutiert. Eine Mehrheit der Gebäude ist jedoch älter als 40 Jahre, der Großteil der Wohngebäude Ein- und Zweifamilienhäuser. Grund genug, im ersten Teil des Forums „Neue Wege für die technische Gebäudeausrüstung in Neubau und Bestand“ den Gebäudebestand genauer unter die Lupe zu nehmen.
Im erste Teil des Forums ging es um die smarte, vorausschauende Sanierung für einen effizienteren Gebäudebestand. Neben ihrer Professur an der Hochschule Magdeburg/Stendal führt Professorin Dr.-Ing. Kati Jagnow ein eigenes Büro für Planungsleistungen mit dem Schwerpunkt TGA und öffnete für HEA-Mitgliedern und Gästen ihr „Monitoring-Tagebuch“. Welche Sanierungsmaßnahmen sind „robust“, können also durchgeführt werden ohne künftige Energiekonzepte zu gefährden? Die Referentin stellte Projektbeispiele vor, die dieser Prämisse gerecht werden. Mit Praxistipps wies Prof. Dr.-Ing. Jagnow Energieberater und Fachplaner auch auf die schwierige Einbindung von solarthermischen Anlagen in die Energiesysteme von Mehrfamilienhäusern hin. Abschließend unterstrich die Expertin für Anlagenmonitoring die Bedeutung einer Vor-Ort-Analyse, um den energetischen Ausgangszustand von Gebäuden korrekt erfassen und bewerten zu können, u. a. um fehlerhafte Ausführungen zu vermeiden.
„Der digitale Gebäudezwilling: Wie können Sie BIM für Ihr Geschäftsmodell nutzen?“ – diese Frage sollte durch ein breit aufgestelltes Praxispodium beantwortet werden. Professor Dr.-Ing. Raimar Joseph Scherer, Inhaber des Lehrstuhls für Bauinformatik an der TU Dresden, stellte in einem Kurzvortrag zunächst die Grundlagen der BIM-basierten Planung vor. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden in der dann gemeinsamen Podiumsrunde auf den Prüfstand gestellt: Monika Mika, Architektin und geschäftsführende Gesellschafterin von andramis, stellte ihre persönliche „BIMisierung“ vor und verwies unter anderem auf die notwendigen Ressourcen für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Thorsten Janßen, Direktor des Bundestechnologiezentrums für Elektro- und Informationstechnik, fasste die Fortbildungsanstrengungen des Elektrohandwerks in dem Satz „Wir müssen wieder planen lernen!“ zusammen.
Dass in Oldenburg damit nicht nur die Theorie gemeint ist, bewies Janßen mit dem Praxisbericht einer mit BIM geplanten Großküche, einem gemeinsamen Projekt von Hochschule, Handwerk und Industrie. Manfred Lindert von ABB Striebel & John beschrieb neue Dienstleistungsangebote, die Kunden über eine BIM-basierte Planung angeboten werden können. Der Experte ging jedoch auch ausführlich auf die Hürden und die in Deutschland noch wenig verbreitete BIM-Anwendung in kleineren Unternehmen ein. Gemeinsam zogen die Diskutanten eine positive Bilanz und appellierten an die Teilnehmer, frühzeitig das eigene Geschäftsmodell für BIM vorzubereiten und in den Dialog mit BIM-erfahrenen Marktpartnern zu treten.
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