Aus den Unternehmen
Rund 70 Prozent weniger Förderanträge. Nach der Diskussion um das Heizungsgesetz stockt die Nachfrage. Auf dem Wärmepumpengipfel fordert der SHK-Verband deshalb klare Rahmenbedingungen und eine bessere Förderung.
Von Karin Birk
Die langwierige Debatte um das Heizungsgesetz und Unklarheiten über die künftige Förderkulisse hat die Nachfrage nach Wärmepumpen in den vergangenen Monaten einbrechen lassen. Die selbst gesteckten Ziele zum Wärmepumpenhochlauf könnten so nicht eingehalten werden, warnen die Spitzenverbände der Heizungsindustrie und der Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima (ZVSHK). “Was fehlt sind klare Rahmenbedingungen”, sagte ZVSHK-Präsident Michael Hilpert anlässlich des dritten Wärmepumpengipfels im Bundeswirtschaftsministerium.
Wie Hilpert weiter sagte, hat das SHK-Handwerk hat mit einem immensen Tempo die Qualifizierung der Fachkräfte vorangetrieben und Projekte zur Prozessoptimierung angeschoben. Jan Brockmann, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie, verwies darauf, dass die Heizungsindustrie stark in den Ausbau der Produktionskapazitäten investiert habe, um den Wärmepumpenhochlauf möglich zu machen. “Nun ist die Politik am Zug, eine attraktive Förderung möglich zu machen”, betonte er.
Beim letzten Wärmepumpengipfel waren jährliche Ausbauzahlen von 500.000 Wärmepumpen und mehr vereinbart worden. Bis 2030 sollten mindestens sechs Millionen Geräte installiert sein. Im laufenden Jahr wird mit einem Anstieg von rund 350.000 Wärmepumpen auf rund zwei Millionen Geräte gerechnet. Diese Zahlen seien allerdings die Folge der sehr guten Nachfrage aus dem Jahr 2022. Mittlerweile sei aber die Zahl der monatlichen Förderanträge bei der Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) im Vergleich zum Vorjahr um rund 70 Prozent zurückgegangen, warnt die Branche.
Die Verbände BDH und ZVSHK unterstrichen deshalb ihre Forderung, dass die neue Förderung für die Wärmepumpe eine klare Verbesserung gegenüber der bestehenden Förderung darstellen müsse. Die förderfähigen Kosten sollten deshalb mindestens 45.000 Euro betragen. Auch sei der in Wärmepumpen genutzte Strom gemessen am Gaspreis noch zu hoch. Deshalb müsse es vor allem eine Senkung der Stromtarife geben. Nötig sei eine dauerhafte Verringerung der Energiesteuer auf das europarechtliche Minimum bei Wärmepumpentarifen sowie eine Absenkung des Mehrwertsteuersatzes auf sieben Prozent.
Wie das Bundeswirtschafts- und das Bundesbauministerium gemeinsam mitteilten, wollen sie auch weiterhin am Ziel von 500.000 neu installierten Wärmepumpen im Jahr 2024 festhalten. Deshalb habe auch die Fachkräftequalifikation und die notwendige Beratung im Fokus des dritten Gipfels gestanden. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) verwies darauf, dass die Bundesregierung Betriebe unter anderem mit der Förderung von Schulungen unterstütze. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) nannte den Einbau von Wärmepumpen einen wichtigen Schritt zu einer nachhaltigen Wärmeversorgung. Die Technologie sei längst aus der Nische herausgekommen und habe sich in kürzester Zeit weiterentwickelt und bewährt.
Weitere Informationen unter: https://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/waermepumpengipfel-rund-70-prozent-weniger-foerderantraege-312571/
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