Digitalisierung
Der EEBUS-Standard bietet eine gemeinsame Sprache für die Kommunikation zwischen Hausgeräten, Energiemanagern, Heizungen und anderen energierelevanten Anwendungen im vernetzten Haus. Der unabhängige Verein EEBUS Initiative e.V. hat jetzt schon über 65 Mitglieder.
Zunehmend verbreiten sich smarte Hausgeräte, die mit dem Heimnetzwerk und dem Internet verbunden sind und immer mehr vernetzte Anwendungen in unseren Alltag bringen. Doch wie lässt sich sicherstellen, dass die Vernetzung einfach und effizient funktioniert? Eine Lösung bietet EEBUS, der Standard für die Kommunikation zwischen unterschiedlichsten energieverbrauchenden Geräten im Haus. Über den EEBUS-Standard können beispielsweise Haushaltsgeräte herstellerübergreifend mit Energiemanagern und Smart-Home-Systemen kommunizieren. Die Geräte bilden so eine übergreifende Plattform für den effizienten Einsatz von Energie im Haushalt.
Beim Innovationsforum „gfu Insights und Trends“ im Juli 2017 in Berlin gaben hochrangige Vertreter der Consumer & Home Electronics Einblicke in aktuelle Themen und skizzierten Szenarien für die Zukunft der Branche. Unter dem Titel „Der EEBUS als branchenübergreifende Sprache für Energy Use Cases“ sprach dort auch Detlef Niehaus, Entwicklungsleiter Vernetzungskomponenten und Vorentwicklung bei Miele, der das dringende Erfordernis nach Vernetzung beschrieb und den EEBUS-Kommunikationsstandard vorstellte. Bei dieser Gelegenheit betonte Niehaus: „Mit der Etablierung des EEBus-Kommunikationsstandards ist die Voraussetzung für ein intelligentes Energiemanagement im Smart Home geschaffen. Stromerzeugung und Nachfrage können besser aufeinander abgestimmt werden. Privathaushalte werden mittel- bis langfristig durch Kosteneinsparungen davon profitieren. Die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen wird dem intelligenten Energiemanagement im Smart Home zusätzliche Impulse verleihen“.
Die EEBUS-Initiative hat den übergreifenden Kommunikationsstandard für Energieanwendungen gemeinsam mit Energy@home entwickelt und standardisiert. Beide Organisationen repräsentieren gemeinsam große europäische Hausgerätehersteller, darunter beispielsweise BSH, Miele und Whirlpool, die für die Energiemanagement-Funktionen in ihren großen Hausgeräten jetzt den übergreifenden EEBUS-Standard einsetzen. Waschmaschinen, Trockner und Geschirrspüler dieser Hersteller lassen sich so über Herstellergrenzen hinweg gemeinsam von EEBUS-fähigen Energiemanagern steuern.
Diese übergreifende Zusammenarbeit hatten die beteiligten Organisationen schon im Juni 2017 zur European Sustainable Energy Week 2017 in Brüssel vorgestellt.
In einer praktischen Demonstration in den Räumen des Europäischen Komitees der Hausgerätehersteller (CECED) wird gezeigt, wie mehrere Haushaltsgeräte von BSH, Miele und Whirlpool über das Heimnetzwerk mit einem Energiemanager zusammenarbeiten. Praktische Anwendungen, die dank der Interoperabilität der Geräte die Energieeffizienz im Haus oder im Zusammenspiel mit einem Smart Grid optimieren, stehen dabei im Mittelpunkt.
Hinweis: Die im Juni eröffnete Präsentation steht im CECED Büro in Brüssel bis zur European Utility Week im Oktober 2017 zur Besichtigung bereit. Terminvereinbarungen sind über die CECED-Pressestelle möglich: Tristan Macdonald, E-Mail: tristan.macdonald@ceced.eu, Tel.: +32 (0)2 738 78 19.
Der EEBUS-Standard bietet nicht nur für Hausgeräte eine gemeinsame Sprache, sondern auch für vernetzte Heizungen, E-Mobility-Ladetechnik und etwa die Energiespeicherung im Haus. Auch hier setzt EEBUS auf einen breiten Branchenkonsens. So ist der Bundesverband Deutscher Heizungshersteller (BDH) ebenso Mitglied in der Initiative wie der Verband Deutscher Automobilhersteller VDA und der Verband der Automobilimporteure VDIK.
In der Heizungstechnik ist die digitale Vernetzung über EEBUS bereits Realität. Hersteller wie Vaillant, Viessmann und Wolf haben zur Branchenmesse ISH im Frühjahr 2017 Steuerungsgeräte vorgestellt, mit denen sich neue wie auch bestehende Heizungsthermen und Wärmepumpen per EEBUS-Kommunikation vernetzen und in das Energiemanagement im Haus oder in Smart-Home-Systeme einbinden lassen. Die Automobilindustrie arbeitet derzeit mit Hochdruck an der Integration von EEBUS in seine E-Mobil-Ladetechnik.
Für die Kommunikation zwischen den verschiedenen Geräten und dem Energiemanager kommt die plattformneutrale Sprache SPINE zum Einsatz (Smart Premises Interoperable Neutral Message Exchange), die EEBUS gemeinsam mit dem europäischen Partnerverband Energy@home entwickelt hat. SPINE basiert auf dem europäischen „Smart Appliances Reference“ Modell (SAREF), das im Auftrag der EU Kommission für die Interoperabilität vernetzter Geräte entwickelt wurde.
Diese internationale Zusammenarbeit beweist, wie unterschiedliche Kommunikationsstandards im Bereich der Energieeffizienz und der Heimautomatisierung in der Praxis miteinander harmonieren können. Die Devise lautet: Gemeinsame Standards schaffen! Weg vom Denken in einzelnen Branchen – wie etwa Haushaltsgeräte auf der einen und Elektromobilität, Photovoltaik oder Smart Grids auf der anderen Seite!
Der EEBUS Initiative e.V. ist ein unabhängiger Verein mit jetzt schon über 65 Mitgliedern – das sind überwiegend führende europäische Hersteller aus den Bereichen Smart Home, vernetzte Haustechnik, Elektromobilität und Energie. Gemeinsam mit den Mitgliedern entwickelt der Verein den offenen EEBUS-Standard – die Weltsprache der Energie im Internet der Dinge. Mit ihr können Geräte und Systeme herstellerunabhängig über den effizienten Einsatz von Energie miteinander kommunizieren. Alle erarbeiteten Spezifikationen werden international standardisiert und sind frei zugänglich. Weitere Informationen und eine aktuelle Mitgliederliste finden Sie unter www.eebus.org.
Aufmacherbild: „Mit der Etablierung des EEBus-Kommunikationsstandards ist die Voraussetzung für ein intelligentes Energiemanagement im Smart Home geschaffen worden“, hob Detlef Niehaus, aus dem Hause Miele während seiner Präsentation beim Innovationsforum „ gfu Insights und Trends“ hervor.
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