Social Media als Vertriebsweg für Energieunternehmen?
© vege - fotolia

ENERGIEVERTRIEB

Social Media als Vertriebsweg für Energieunternehmen?

Trotz vielfältiger Social-Media-Auftritte bleiben die sozialen Netzwerke als Vertriebsweg in der Energiebranche weiterhin ungeeignet. Wie die aktuelle Studie „Social Media Report Energy 2017“ des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov ermittelte, nutzen nur 8 Prozent der Energieinteressierten die Social-Media-Auftritte der Energieunternehmen, um sich über Angebote oder Leistungen zu informieren.

Die Zahl der Energieunternehmen mit einem Social-Media-Auftritt ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen - ein wichtiger Schritt für die Unternehmen in Sachen Kundenkommunikation und Marketing. Tatsache ist auch, dass in der Gruppe der an Energiethemen interessierten Deutschen die Kommunikation über soziale Netzwerke eine wichtige Rolle spielt. Mehr als drei Viertel der Zielgruppe (78 Prozent) nutzen Facebook, der Videokanal YouTube kommt auf einen ähnlich hohen Nutzeranteil (74 Prozent). Google+ (34 Prozent) und Instagram (38 Prozent) folgen mit Abstand dahinter.

Doch nur Wenige informieren sich auf diesem Weg über Angebote

Obwohl die vielfältigen Social-Media-Auftritte aktiv genutzt werden, bleiben diese aber als Vertriebsweg in der Energiebranche weiterhin ungeeignet. Lediglich 8 Prozent der Energieinteressierten, und damit noch 2 Prozent weniger als 2010, nutzen Auftritte der Energieunternehmen in den sozialen Netzwerken, um sich etwa über Angebote oder Leistungen zu informieren. Gerade einmal 1 Prozent haben bisher über einen Social-Media-Auftritt einen Abschluss getätigt.

Social Media als Vertriebsweg für Energieunternehmen?
Bei der Informationssuche geht der Trend seit Jahren in Richtung Internet, aber Vergleichsseiten stehlen den Social Media-Seiten der Versorger die Show. © YouGov Deutschland

Nur geringes Vertrauen in die Onlineauftritte der Energieunternehmen

Hinzu kommt ein Vertrauensproblem der Verbraucher gegenüber den Onlineauftritten der Energieunternehmen, das eine vertriebliche Nutzung zusätzlich erschwert: Nur 13 Prozent der Befragten betrachten Beiträge von Unternehmen auf Social-Media-Seiten als vertrauenswürdig. Deutlich positiver werden hingegen Vergleichsseiten wie etwa Check24 oder Verivox hinsichtlich der Verlässlichkeit der Informationen bewertet. Zwei von fünf Energieinteressierten (40 Prozent) halten die dort erhältlichen Informationen für vertrauenswürdig. 
Auf Platz eins der Quellen, denen die an Energiethemen interessieren Deutschen vertrauen, liegen allerdings auch 2017 wieder die Verbraucherschutzorganisationen. Dies zeigt die aktuelle Studie „Social Media Report Energy 2017“ des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov. Für die Studie wurden 1.071 an Energiethemen interessierte Social-Media-Nutzer im November 2017 befragt.

Social Media als Vertriebsweg für Energieunternehmen?
Die Zahl der Abschlüsse über Social Media-Seiten stagniert seit Jahren auf niedrigem Niveau, Abschlüsse auf Versorger-Websites sind deutlich gesunken. © YouGov Deutschland

Unterschiedliches Nutzungsverhalten je nach Versorgertyp

Außerdem zeigt eine genauere Betrachtung der Zielgruppe deutliche Unterschiede im Social-Media-Nutzungsverhalten bei den Kunden der unterschiedlichen Versorgertypen: 

Generell sinkendes Interesse an Energiethemen

Nicht nur auf Onlineplattformen, auch offline geht das Interesse an Energiethemen in Deutschland zurück. Aktuell interessiert sich nur noch ein Drittel der Befragten (33 Prozent) für Energiethemen, vor fünf Jahren waren es noch 40 Prozent. Außerdem haben diejenigen, die sich für Energiethemen interessieren, ihre Aktivitäten reduziert: Nur noch 42 Prozent informieren sich mehr als einmal im Monat über Energiethemen. 2013 taten das noch über die Hälfte (57 Prozent). Dennoch haben die Kunden sehr konkrete Anforderungen an Social-Media-Auftritte: Ganz oben stehen Preisvergleiche (40 Prozent), Sparangebote (29 Prozent) und schnelle Hilfe bei Fragen und Problemen (23 Prozent). Eine direkte Kommunikation mit dem Unternehmen, Beschwerdemöglichkeiten und Austausch mit Experten oder anderen Kunden sind nur wenig gefragt (6 bis 7 Prozent).

Fazit

„Um Mehrwerte aus einem Social-Media-Auftritt zu generieren, müssen Energiedienstleister in der Kommunikation mit Verbrauchern auf den richtigen Content setzen“, sagt Werner Grimmer, Team Manager Custom Research bei YouGov Deutschland. „Social Media verkaufen zwar nicht direkt Verträge, aber können die Glaubwürdigkeit des Anbieters sowie dessen Reputation und Attraktivität steigern. Eine Social-Media-Aktivität signalisiert Transparenz und Gesprächsbereitschaft und hilft dabei, das Image bei den Verbrauchern zu verbessern“.

Unter https://yougov.de/loesungen/reports/studien/social-media-energy/ finden Interessenten weitere Informationen zu dieser Studie.

Gut beraten mit HEA-Fachinformationen!

Sie wollen Ihre Kunden beim Energiesparen unterstützen? Dann nutzen Sie unsere Broschüren und Flyer für eine erfolgreiche Kundenberatung!

Jetzt neu: Ausgewählte Broschüren als Download erhältlich.

www.hea.de/shop