ELEKTROINSTALLATION

Hohe Markenbindung im Elektroinstallationsmarkt

Im Elektroinstallationsmarkt ist die Markenbindung besonders hoch, denn Elektroinstallateure wechseln nur ungern den Anbieter. Einer europaweiten Umfrage zufolge arbeitet die überwiegende Mehrheit der Elektrohandwerker fast ausschließlich mit ihren bevorzugten Produkten, wenn sie durch das Projekt nicht explizit an andere Vorgaben gebunden sind.

In einer Studie zu Trends bei europäischen Elektroinstallationsfirmen wurden insgesamt 1200 Elektrohandwerker in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Beneluxstaaten und Polen in telefonischen Interviews zu ihrer Einstellung zu bevorzugten Marken befragt. Das Ergebnis ist eindeutig: Die Mehrheit der Befragten verwendet fast ausschließlich ihre bevorzugten gewohnten Produkte. Die Elektroinstallateure nehmen nur dann andere Mar-ken, wenn sie – beispielsweise durch Vorgaben in der Ausschreibung – dazu angehalten werden. 

Sehr ausgeprägt in Deutschland und Polen

Dieses Verhalten der Elektrohandwerker gilt generell für alle untersuchten Länder. Am meisten auf Bewährtes setzen die Installateure in Deutschland und Polen. In diesen Ländern ist die Markenloyalität mit 75 Prozent besonders hoch. Aber auch in den Märkten, in denen die Befragten etwas weniger auf Marken festgelegt sind, verbaut immerhin über die Hälfte der Installateure nur unfreiwillig andere als ihre Lieblingsprodukte (Frankreich: 56 Prozent, Belgien: 19 Prozent).

Woher kommt diese Mentalität in der Elektroinstallationsbranche?

Die Studie wurde von BauInfoConsult, einem auf die Bau- und Installationsbranche spezialisiertem Marktforschungsinstitut, durchgeführt, das die Ergebnisse folgendermaßen interpretiert: Die geringe Wechselbereitschaft der Elektroinstallateure dürfte damit zusammenhängen, dass von Seiten der Auftraggeber Marken auf diesem hochspezialisierten technischen Fachgebiet kaum eine Rolle spielen. Zudem verbauen oder tauschen die Elektrofachfirmen in der Praxis täglich zahlreiche Kleinteile wie Kabel, Schalter, Sicherungen etc. aus, die sie deshalb häufig in größeren Mengen bei sich im Betrieb vorrätig halten. Schon deshalb ist es im Sinne der Elektroinstallateure, die Marken zu nutzen, die sie ohnehin auf Lager haben. Da in der elektrischen Gebäudeinstallation zudem meist keine festen Marken für „Standardprodukte“ ausgeschrieben werden, haben die Handwerksbetriebe überwiegend freie Bahn für ihre bevorzugten Produkte.

Fazit

So gesehen ist die hohe Markenloyalität im Elektroinstallationshandwerk ein Traum für die Anbieter, die es geschafft haben, sich einen großen Kundenstamm im Elektrohandwerk aufzubauen. Andererseits wird es auf einem derartigen Traditionsmarkt zu einer regelrechten Herkulesaufgabe, die eigene Markenpräsenz weiter auszubauen oder gar als neuer Wettbewerber Fuß zu fassen. Gelingt dies, ist es für den Lieferanten aber mehr als lohnend.

Der aktuelle Bericht kann bei BauInfoConsult käuflich bezogen werden. Unter www.bauinfoconsult.de finden Interessenten weitere Informationen über Marktforschungsuntersuchungen des Instituts.