Studie
Energiedienstleistungen mausern sich zu einem wichtigen Geschäftsfeld der Energieunternehmen. Energiewirtschaft berät Haushalts- und Geschäftskunden systematisch zu Energieeinsparungen. Digitalisierung der Kundenkontakte kommt voran.
Zufriedene Kunden sind das Kapital von Energieunternehmen. Ein guter Service, freundliche Mitarbeiter und innovative Dienstleistungen verhindern Kundenabwanderung und schaffen Mehrwerte für das Unternehmen. Neben der zuverlässigen Energieversorgung bestimmt das Dienstleistungsgeschäft inzwischen bis zu zehn Prozent des Umsatzes von Energieunternehmen.
Die BDEW-Dienstleistungsumfrage unter fast eintausend Energieunternehmen vom Sommer 2023 zeigt, dass die Unternehmen nicht nur für eine zuverlässige Energieversorgung stehen, sondern ihre Kunden auch verstärkt zu Energieeinsparungen und Energieeffizienz beraten. Zwei Drittel der Unternehmen bieten Haushaltskunden inzwischen mehrheitlich elektronische Rechnungen und gut die Hälfte auch digitale Berechnungstools zu Selbstkontrolle an. Das Beratungsangebot von drei Vierteln der Unternehmen adressiert im Haushaltskundensegment nutzerbedingte Effizienzpotenziale (Einsparung von Strom und Wärme), gefolgt von Beratung zu Erneuerbarer Energie, effizienter Mobilität und moderner Gebäudetechnik.
Der systemische Beratungsansatz bzw. die Nachfrage nach systematischen Energiesparlösungen zeigt sich noch deutlicher im Geschäftskundenbereich: Über die Hälfte der Energieunternehmen berät zum Einsatz Erneuerbarer Energie und informiert zu fachspezifischen Themen oder politischen bzw. legislativen Fragestellungen. Beratung zu typischen Bedarfen von Geschäftskunden, z.B. Energieeinsparung an Produktionsanlagen, in Nichtwohngebäuden und im Bereich Gebäudeautomation wird bisher von weniger als jedem vierten Unternehmen angeboten.
Die Umfrage zeigt aber auch, dass das allgemeine bzw. fachlich vertiefte Beratungsangebot der Unternehmen durch Kapazitätsengpässe limitiert wird. Die sich abzeichnende weitere Digitalisierung der Kundenkontakte und Beratungsangebote könnte hier Abhilfe schaffen. Ein anderer limitierender Faktor sind gerade bei Geschäftskunden die komplexen Energieanwendungen u.a. in Produktionsbetrieben, die sich weniger mit allgemeinen Empfehlungen optimieren lassen. Der spezifische Beratungsbedarf aus Industrie und Gewerbe muss durch eine weiter qualifizierte Energieberatung gedeckt werden.
Die Energieunternehmen gaben an, mehrheitlich in Netzwerken mit dem Handwerk (ein Drittel), aber auch mit der Geräteindustrie und dem Handel (je ein Fünftel) organisiert zu sein. Interessant ist, dass solche Marktpartnerschaften auch mit Unternehmen der Wohnungswirtschaft, Energieagenturen und Kommunen bestehen.
Dass die Energiebranche dringend Fach- und Arbeitskräfte sucht, ist bekannt. Dass die Unternehmen jedoch bisher noch zu wenig zeitgemäße Wege einschlagen, um die begehrte Zielgruppe anzusprechen, zeigt nun die Umfrage: Dominierend sind Anzeigen in Medien (auch digitale), Ausschreibungen in Jobportalen und die Weiterqualifizierung des eigenen Personals (nutzen jeweils etwa 70 Prozent der Unternehmen). Schon Nachwuchsangebote zur Berufsorientierung werden nur von etwa jedem vierten Unternehmen betrieben. Noch seltener nannten die Unternehmen Standortkampagnen für eine Region, Imagekampagnen für die Energiebranche oder gemeinsame Aktionen mit anderen Unternehmen.
Die BDEW-Umfrage unter knapp eintausend Mitgliedsunternehmen endete am 19.7.2023; es beteiligten sich 150 Unternehmen. Die letzte Umfrage dieser Art wurde 2018 durchgeführt.
https://www.bdew.de/energie/bdew-dienstleistungserhebung-2023-kompetent-fuer-kunden/
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