Energielabel: EU einigt sich auf Relaunch
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Energielabel

Energielabel: EU einigt sich auf Relaunch

Neuordnung der europäischen Energieeffizienzkennzeichnung

Bereits seit den 90er Jahren informiert das europäische Energielabel mit den bekannten farbigen Balken von grün bis rot Verbraucher über den Energieverbrauch von Geräten. Das Label hat großen Einfluss auf Käufer von Haushaltgeräten, Bekanntheit und Einfluss sind groß. So erkennen bei Umfragen rund 95 Prozent das Label, bei 84 Prozent beeinflusst es die Kaufentscheidung. Mittlerweile müssen 16 Gerätegruppen für den Verkauf im Geschäft genauso wie im Online-Shop mit dem Energielabel gekennzeichnet werden.

Umstellung auf A bis G

Am 21. März 2017 haben sich die Verhandlungsführer des Europäischen Parlaments und des Rates auf eine Neuordnung des Energielabels geeinigt. Alle Produktgruppen werden auf A bis G umgestellt, die Plus-Klassen verschwinden. Um Platz für den technischen Fortschritt zu lassen, sollen anfangs die Klassen A und z. T. B frei bleiben. Die Vereinheitlichung der Skala ist zwar generell als positiv für die Verbraucherinformation zu sehen, bedarf aber einer langfristigen aufmerksamkeitsstarken Informationskampagne, damit der vor allem bei Haushaltsgeräten an A+, A++, A+++ gewöhnte Kunde zukünftig ein B-, C oder sogar D-Gerät kauft. Die Rahmenverordnung wird voraussichtlich im Sommer 2017 in Kraft treten. Nach der Einigung der Verhandlungsführer des Europäischen Parlaments und des Rates der EU auf einen Relaunch des Energielabels muss die Rahmenverordnung jetzt noch förmlich von diesen gebilligt werden. Danach startet die produktspezifische Umsetzung: Die ersten Energielabel mit den dann einheitlichen Klassen A bis G werden etwa in zwei Jahren im Handel verfügbar sein.

Rescaling soll mit Augenmaß vorgenommen werden

Bei der Ausgestaltung des Rescaling („Umskalierung“) wird nun – wie u. a. von der Geräteindustrie und vom BDEW gefordert – auf produktspezifische Unterschiede eingegangen. So wird das erste Rescaling, bei den erst 2015 eingeführten Energielabeln für Heizung und Warmwasserbereiter, mit Augenmaß betrieben: die Frist wurde auf neun Jahre gesetzt. Schnell umgestellt werden sollen dagegen die Geräte der Weißen Ware: nur 15 Monate sind hier vorgesehen. Sowohl die technische Entwicklung als auch die Markttransformation sind in diesem Segment besonders schnell voran gegangen: Beispielsweise sind rund drei Viertel der in Deutschland erhältlichen Waschmaschinen mittlerweile in der besten Energieeffizienzklasse A+++ eingestuft. Die Frist für alle weiteren Produktgruppen beträgt sechs Jahre.

Für Januar 2019 ist der Start einer europäischen Produktdatenbank mit zwei Bereichen vorgesehen. Ein geschützter Bereich soll in erster Linie der Verbesserung der Marktüberwachung dienen, während ein öffentlicher Bereich Endverbraucher über das Geräteangebot informieren will.

Weitere Informationen

Claudia Oberascher
Tel.: 030 300199–1372
E-Mail: oberascher@hea.de

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