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Waschfaktoren

Allgemeines zum Waschen

Das Wäschewaschen ist ein komplexer Prozess, der Schmutz und Keime aus der Wäsche entfernen soll, ohne die Textilien zu schädigen. Über das Wasser wirken in diesem Prozess physikalische und chemische Faktoren zusammen.

Das Waschergebnis wird durch die Summe der Einflussfaktoren Mechanik, Temperatur, Chemie und Waschdauer bestimmt. Im Waschkreis nach Sinner lassen sich deren Abhängigkeiten veranschaulichen. Verringert man z.B. die Temperatur so benötigt der Waschvorgang mehr Zeit und Mechanik. Energie wird dadurch eingespart, da die Temperatur des Wassers geringer ist.

Waschkreis nach Sinner
Waschkreis nach Sinner, Quelle: IKW

Wasser

Das Wasser löst und transportiert das Waschmittel, benetzt das Textil, überträgt die Wärmeenergie auf Wäsche und Schmutz, unterstützt die Mechanik und schafft als Waschbad die Voraussetzung für das Ablösen und Fortschwemmen des Schmutzes.

Auf das Waschergebnis können die Wasserbeschaffenheit und Wassermenge einen erheblichen Einfluss haben. Leitungs- und Brunnenwasser enthalten aus dem Erdreich gelöste Stoffe, vor allem Calcium- und Magnesiumsalze, sie sind dessen Härtebildner. Je nach Region können jedoch auch Spuren von Eisen- und Mangansalzen dazukommen.

Damit sich hartes Wasser nicht negativ auf das Waschergebnis auswirkt und es insbesondere bei höheren Waschtemperaturen nicht zu Ablagerungen auf der Wäsche und in der Waschmaschine kommt, enthalten Waschmittel Bestandteile, die bei richtiger Dosierung die Wasserhärte binden und deren störenden Einfluss ausschalten.

Die Härte des Wassers wird in „Millimol/Liter“ angegeben (früher °d = Grad deutscher Härte). Für die Maßeinheit der Härte des Wassers gilt folgende Definition:

Seit 2007 wird die Wasserhärte mit der Neufassung des Gesetzes über die Umweltverträglichkeit von Wasch- und Reinigungsmitteln (Wasch- und Reinigungsmittelgesetz – WRMG) in der Maßeinheit „Millimol“ Calciumcarbonat-Äquivalente (CaCO3) angegeben. Daraus ergeben sich folgende Werte für die Härtebereiche, die in Kraft getreten sind:

Anschauliche Erläuterungen liefert der Clip „Wasserhärte“ im BDEW Wasserportal.

Die Karte unten gibt nur einen groben Überblick über die Verteilung der Wasserhärtegrade in Deutschland, die Wasserhärte kann regional und auch innerhalb von Städten/Gemeinden unterschiedlich sein. Auskunft über den jeweiligen Härtebereich des Wassers gibt das zuständige Wasserversorgungsunternehmen. Es ist verpflichtet, zumindest einmal pro Jahr und zusätzlich bei jeder nicht nur vorübergehenden Veränderung des Härtebereiches den Verbraucher auf wirksame Weise (z. B. in Form von Aufklebern) zu informieren. In der Regel erfolgt die Bekanntgabe des jeweiligen Härtebereiches auch über die Wasserabrechnungen an die Haushalte. Sie kann aber auch jederzeit auf der Homepage des Wasserversorgers eingesehen werden.

Karte Wasserhärte Deutschland
Die Karte gibt die Wasserhärtebereiche in Deutschland nur sehr grob wieder. Auskunft über die individuelle Wasserhärte erteilt der zuständige Wasserversorger. (Wasserhärtebereiche in Deutschland, schematischer Überblick – Quelle: IKW)

Ein Hersteller bietet Waschmaschinen mit eingebauter Wasserenthärtungsanlage an (SoftWater: AEG). Die Funktionsweise ist wie bei Geschirrspülern. Ein spezielles Fach in der Waschmittelschublade wird mit Regeneriersalz gefüllt. Die Wasserenthärtung erfolgt automatisch im jeweiligen Waschprogramm. Das enthärtete Wasser wird standardmäßig für den Vor- und Hauptwaschgang eingesetzt. Bei Bedarf kann die Enthärtung auch für die Spülphasen aktiviert werden. Die vorliegende Wasserhärte muss der Maschine mittels einer Programmierfunktion vorgegeben werden. Ist das Regeneriersalz verbraucht, wird das entsprechend in der Bedienblende angezeigt.

Wasser kann auch über eine Hausenthärtungsanlage enthärtet werden. Der Vorteil besteht darin, dass das Waschmittel dann für den Härtebereich 1 dosiert werden kann – was Waschmittel spart, und die Umwelt schont. Weiterhin ist die Wäscheschonung erhöht, weil Kalkablagerungen im Textil und somit vorzeitige Wäschealterung und Vergrauung der Wäsche verhindert werden.

Einige Waschmaschine können an Betriebswasser, wie Weichwasser, Regenwasser, Brunnenwasser oder Oberflächenwasser, angeschlossen werden (Miele). Die Nutzung von Betriebswasser zum Waschen im privaten Bereich setzt allerdings ein hygienisch einwandfreies Wasser voraus. Bei Brunnenanschluss können sich eventuell vorhandene Mangansalze, Eisensalze und Huminsäuren negativ auswirken. Der letzte Spülgang erfolgt aus hygienischen und funktionellen Gründen immer mit Trinkwasser.

Chemie

Waschmittel sind der Faktor Chemie im Waschprozess. Sie sollen die Wäsche sauber und schonend reinigen, sicher in der Anwendung und so umweltverträglich wie möglich sein. Waschmittel sind aus einer Vielzahl verschiedenartiger Inhaltsstoffe in unterschiedlichen Mengen zusammengesetzt und so durch ihre Rezepturen auf Anwendungsschwerpunkte ausgerichtet (Voll- bzw. Universalwaschmittel, Colorwaschmittel, Feinwaschmittel, Wollwaschmittel etc.).

Die einzelnen Inhaltsstoffe erfüllen im Waschprozess unterschiedliche Aufgaben, z. B.

Gesetzliche Regelungen zu Wasch- und Reinigungsmitteln

Für Waschmittel gibt es umfassende gesetzliche Regelungen auf nationaler und europäischer Ebene.

Siehe auch: https://www.umweltbundesamt.de/themen/chemikalien/wasch-reinigungsmittel

Produktinformationen auf der Waschmittelpackung

Pflichtangaben:

Dosierempfehlung
Links: Beispiel Dosierempfehlung, Quelle: Forum Waschen Faltblatt Richtiges Dosieren von Geschirrspül- und Waschmitteln, rechts: Symbol Ergiebigkeit, Quelle: IKW

Freiwillige Angaben

Waschmittel Entwicklungstendenzen

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Waschmitteln in privaten Haushalten in Deutschland wird jährlich vom IKW veröffentlicht. Während der Waschmittelverbrauch pro Kopf in den 2000er Jahren bei ca. 7,7 kg lag, so ist er im Jahr 2019 auf 6,7 kg pro Kopf gesunken. Siehe www.ikw.org „Nachhaltigkeitsbericht 2021“.

Kaufkriterien für den Verbraucher sind Reinigungswirkung, niedriger Preis, Duft, Umweltverträglichkeit und schonender Umgang mit Textilien. Das hängt damit zusammen, dass immer mehr bei niedrigen Temperaturen gewaschen wird. Verbesserte Tenside und Enzyme machen moderne Waschmittel auch im unteren Temperaturbereich leistungsfähig.

Waschmittel werden vorwiegend pulverförmig, flüssig oder in Tablettenform angeboten. Der Trend zu flüssigen Waschmitteln setzt sich allerdings weiter durch. Lag der Anteil der Flüssigwaschmittel im Jahr 2010 bei ca. 40 %, so waren es im Jahr 2021 bereits 51 %. Der Marktanteil Flüssigwaschmittel und Flüssigwaschmittelkapseln liegt bei 56 %. Tabs und Konzentrate sind rückläufig.

Umwelt-Initiativen

Forum Waschen
Das Forum Waschen ist eine seit 2001 bestehende Dialog-Plattform von unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen, die sich für nachhaltiges Handeln beim Waschen, Spülen und Reinigen engagieren. Neben der Waschmittelindustrie und Hausgeräteindustrie sind u. a. Behörden, Wissenschaftler, Verbraucherorganisationen, Umweltorganisationen und Schulen Mitglieder. Auf der Online-Plattform www.forum-waschen.de findet man viele Hintergrundinformationen, Verbraucherhinweise und wissenschaftliche Vorträge zum Thema Waschen und Reinigen.

Nachhaltigkeitsinitiative der europäischen Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel-Industrie („Charter 2020+“)
Die Initiative „Nachhaltiges Waschen und Reinigen" („A.I.S.E. Charter“) des Internationalen Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittelverbandes (A.I.S.E., Brüssel) wurde bereits im Jahr 2005 in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie in Norwegen, Island, Liechtenstein und der Schweiz auf freiwilliger Basis gegründet. Diese freiwillige Nachhaltigkeitsinitiative verpflichtet die teilnehmenden Unternehmen, ihre Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt aktiv und nachvollziehbar zu demonstrieren.

Mit dem Beitritt zur CHARTER verpflichten sich die Firmen, ein komplettes Regelwerk für nachhaltiges Handeln einzuhalten. Alle an der CHARTER teilnehmenden Unternehmen sind berechtigt, das CHARTER Logo auf ihren Produkten zu verwenden. Die Initiative setzt sich für eine Verbesserung der Verbraucherinformationen auf der Verpackung (A.I.S.E -Sicherheitspiktogramme, Washright-Panel = Hinweise zum nachhaltigen Waschen) ein. Im Jahr 2019 erfolgte eine Aktualisierung der Nachhaltigkeitsanforderungen, u. a. mit neuen Kriterien zur gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung („Corporate Social Responsibility“, CSR) und zum nachhaltigen Einsatz von Verpackungen. Die neuen Kriterien gelten seit dem 1. Juli 2020.

Weitere Informationen:

Europäisches Umweltzeichen
Das europäische Umweltzeichen „Euroblume” wurde für Waschmittel zum ersten Mal 1995 vergeben. Produkte mit dem EU-Umweltzeichen unterliegen bei den eingesetzten Rohstoffen strengen Auflagen hinsichtlich der Verträglichkeit für Umwelt und Gesundheit, die über die geltenden gesetzlichen Vorgaben hinausgehen.

Weitere Informationen: www.eu-ecolabel.de

Carbon Footprint
Der Carbon Footprint (Kohlendioxid-Fußabdruck) beschreibt das Treibhauspotential eines Produkts während eines gesamten Lebenszyklus einschließlich der späteren Verwertung oder Entsorgung. Die Berechnung des Carbon Footprint erfolgt über Ökobilanzen mit CO2-Äquivalenten als Einheit. Der Kohlendioxid-Fußabdruck eines Waschmittels wird durch das Verbraucherverhalten und die Waschmaschine entscheidend beeinflusst.

Waschmitteltypen

Nach Anwendungsschwerpunkten, Angebotsform und Zusammensetzung kann man Wasch- und Waschhilfsmittel in folgende Gruppen einteilen.

Produkttypen Waschmitteltypen, Angebotsformen
Universalwaschmittel (Vollwaschmittel) “Pulver, Flüssigkeit/Gel, Tablette, Baukastensystem, portioniertes Waschmittel: flüssig z. B. in Kapseln, Pulver in Form gepresst. Unterschiedliche Konzentration: Konzentrate, Superkonzentrate”
Colorwaschmittel s.o.
Feinwaschmittel Pulver, Flüssigkeit/Gel, portionierte Kapseln
Spezialwaschmittel, Wollwaschmittel, Gardinenwaschmittel, Waschmittel für Handwäsche, Reisewaschmittel Pulver, Flüssigkeit/Gel, Pulver, Paste, Flüssigkeit/Gel
Waschhilfsmittel Pulver, Flüssigkeit/Gel, Tablette, Paste, Spray
Pulver, Flüssigkeit/Gel, Tablette, Paste, Spray Pulver, Flüssigkeit/Gel, Vlies, Spray
Wasserenthärter Pulver, Tablette, Flüssigkeit/Gel

Universalwaschmittel (Vollwaschmittel)
Bei Universalwaschmitteln steht die Waschleistung im Vordergrund. Sie sind für nahezu alle Textilien, Temperaturen, Schmutzarten und Waschverfahren geeignet. Nicht geeignet sind sie für Textilien wie Wolle, Seide oder Feinwäsche.

Die pulverförmigen Universalwaschmittel können bei Waschtemperaturen von 20 bis 95 °C angewendet werden. Charakteristisch für sie ist ihr Gehalt an Tensiden, Gerüststoffen, optischen Aufhellern sowie an Bleichmitteln in Verbindung mit einem Bleichaktivator. Ihr Leistungsspektrum wird ergänzt durch unterschiedliche Enzyme wie Proteasen, Amylasen, Lipasen und Cellulasen.

Flüssige Waschmittel zeichnen sich in der Regel durch einen höheren Tensidgehalt aus. Deshalb beseitigen sie besonders gut fett- und ölhaltige Verschmutzungen im Temperaturbereich zwischen 20 und 60 °C. Dagegen fehlt in Flüssigwaschmitteln meist die Bleichkomponente. Weil sie flüssig sind, lösen sie sich besonders gut und schnell; sie sind daher im niedrigen Temperaturbereich besonders effizient.

Darüber hinaus werden auch von einigen Herstellern die vom DAAB (Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.) empfohlenen „Sensitiv“-Waschmittel als Universalwaschmittel in fester und flüssiger Form angeboten. Diese Produkte sind parfümfrei und werden mit besonders schonenden Inhaltsstoffen hergestellt.

Colorwaschmittel
Colorwaschmittel sind speziell für Buntwäsche geeignet, da sie keine Bleichmittel enthalten. Sie zeichnen sich durch hohe Waschkraft bei gleichzeitiger größtmöglicher Farbschonung aus. Das Fehlen optischer Aufheller vermeidet Farbtonverschiebungen. Ein Verfärbungsinhibitor soll verhindern, dass von farbigen Textilien während des Waschprozesses abgelöste Farbstoff-Komponenten auf weiße Wäscheteile übertragen werden und sie dadurch verfärben.

Baukastenwaschmittel
Neben den fertig konfektionierten Waschmitteln gibt es Komponentenwaschmittel, die in der Regel als Baukastensystem angeboten werden. Bei ihnen werden das Basiswaschmittel, Bleichmittel und für höhere Wasserhärten Wasserenthärter getrennt verpackt angeboten und nach Bedarf eingesetzt.

Feinwaschmittel
Feinwaschmittel enthalten wie die Colorwaschmittel keine Bleichmittel. Sie sind für niedrige Temperaturen (Handwäsche oder Maschinenwäsche) konzipiert. Ihre geringere Alkalität und ihr feinporiger Schaum führen zu einer schonenderen Reinigung feiner Textilien. Feinwaschmittel werden sowohl als Pulver als auch in flüssiger Form angeboten.

Spezialwaschmittel
Diese Produkte sind auf bestimmte Textilien oder Problemlösungen zugeschnitten. Beispiele dafür sind Woll-, Gardinen-, Reisewaschmittel sowie Waschmittel speziell für schwarze bzw. weiße Textilien oder Daunenwaschmittel, medizinische Waschmittel.

Waschhilfsmittel
Waschhilfsmittel unterstützen die Entfernung einzelner problematischer, oft nur örtlich begrenzter, hartnäckiger Verschmutzungen bzw. Flecken. Sie werden entweder vor dem Waschen direkt auf die verfleckten Textilstellen aufgetragen oder zusammen mit dem eigentlichen Waschmittel verwendet.

Fetthaltige Verschmutzungen werden am besten vorbehandelt. Neben einer Reihe einschlägiger Produkte eignen sich dafür auch Flüssig- oder Reisewaschmittel.

Die größte Bedeutung haben Fleckensalze erlangt, die in der Hauptsache aus Bleichmitteln, verbunden mit einem Bleichaktivator, bestehen. Sie sprechen deshalb in erster Linie auf bleichbare Verschmutzungen an und werden in der Regel zusammen mit dem Waschmittel zugesetzt.

Wäschenachbehandlungsmittel
Die wirtschaftlich bedeutendste Gruppe der Nachbehandlungsmittel sind die Weichspülmittel. Ihre wesentliche Wirksubstanz sind kationische Tenside, die sich an der Faseroberfläche anlagern und dadurch zu einer Faserglättung führen. Das Ergebnis ist eine weichere Wäsche und eine geringere elektrostatische Aufladung der Wäsche. Weitere Nachbehandlungsmittel sind Wäschesteifen, Formspüler, Bügelhilfen, Gardinen-Weißspüler, Hygienespüler.

Wasserenthärter
Spezielle Wasserenthärter haben die Aufgabe, die Wasserhärte zu binden und somit für das Waschen Weichwasserbedingungen zu schaffen. Beim Einsatz eines Wasserenthärters kann die für den Härtebereich geringste angegebene Waschmittelmenge dosiert werden.

Aufgaben der Waschmittelinhaltsstoffe und ihre ökologische Bedeutung

Inhaltsstoffe Aufgaben im Waschprozess Umweltwirkung/Gegenmaßnahmen
Tenside (anionische, nicht-ionische, kationische und amphotere Tenside)
  • Vermindern die Oberflächenspannung des Wassers
  • Lösen den Schmutz von der Faser (Primärwaschwirkung)
  • Lösen vor allem öl- und fetthaltigen Schmutz
  • Verhindern die Wiederanlagerung auf dem Textil
  • Kationische Tenside bewirken eine Faserglättung und Weichheit der Wäsche
Aquatische Toxizität
  • Seit der EG-DetergV von 2005 muss über die Primärabbaubarkeit hinaus die vollständige aerobe biologische Abbaubarkeit von Tensiden nachgewiesen werden.
  • Verminderung der Verbrauchsmengen Einsatz
  • Abbau-optimierter Tenside
Enthärter (Gerüststoffe) (Zeolithe, Lösliche Silicate, Citrat)
  • Beseitigen die Wasserhärte
  • Binden die Calcium- und Magnesium-Ionen des Wassers
  • Unterstützten die Waschwirkung der Tenside
  • Schützen Wäsche und Waschmaschine vor Kalkablagerungen
  • Fehlende biologische Abbaubarkeit von Polycarboxylaten. Polycarboxylate werden im Klärschlamm festgehalten und verbrannt, Suche nach Ersatzstoffen läuft
  • Einsatz phosphatfreier Enthärtungssysteme wie Zeolithe und Schichtsilicate, die sich wie Mineralien neutral in der Umwelt verhalten oder
  • Citrate, die vollständig biologisch abbaubar, aber wegen ihrer eingeschränkten Wirkung nur begrenzt einsetzbar sind
Alkalien
  • Steuern den pH-Wert der Waschlauge, d. h. bestimmen, wie alkalisch sie ist
  • Abwässer sind überwiegend sauer und werden von Alkalien neutralisiert
Bleichmittel
  • Oxidieren farbige Anschmutzungen wie Obst-, Gemüse-, Wein- und Kaffeeflecken Hellen weiße Wäsche auf
  • Natriumpercarbonat ist ökologisch bedeutungslos
Bleichaktivautoren (TAED)
  • Erhöhen die Wirksamkeit von Bleichmitteln bei niedrigen Temperaturen
  • Entfernen Geruchsschmutz
  • tragen zur Hygiene bei
  • Ökologisch keine Bedeutung
Stabilisatoren (Phosphonate, Komplexbildner)
  • Binden störende Schwermetall-Ionen
  • verhindern eine unkontrollierte Freisetzung von Sauerstoff aus Bleichmitteln und Schädigung der Fasern
  • Biologisch langsam abbaubar, werden mit dem Klärschlamm entfernt und durch UV-Strahlung abgebaut
Enzyme
  • Proteasen für eiweißhaltigen Schmutz (Blut, Ei, Milch, Kakao)
  • Lipasen für Fett-Anschmutzungen (Bratenfett, Öl, Kosmetika)
  • Amylasen für Stärke-Schmutz (Kartoffeln, Nudeln, Reis)
  • Cellulasen zum Glätten von Baumwollfasern (Fusseln, Knötchen) und Erhalt der Farbbrillanz und Textilstruktur
  • Mannanasen zum Ablösen galactomannanhaltiger Verdicker (Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl)
  • Vollständig biologisch abbaubar
  • Die Produktion in geschlossenen Anlagen gewährleistet, dass die zur Herstellung notwendigen gentechnisch veränderten Mikroorganismen nicht in die Umwelt gelangen. Im Waschmittel sind keine Mikroorganismen enthalten.
Farbübertragungsinhibitoren
  • Vermindern Farbübertragungen und verringern das Risiko des Wäscheverfärbens
  • Keine Bedeutung
Optische Aufheller
  • Lassen durch Fluoreszenz Textilien heller erscheinen (strahlendes Weiß)
  • verhindern das Vergilben
  • Biologisch schwer abbaubar, Adsorption im Klärschlamm
  • Verbrauchsreduzierung"
Korrosionsinhibitoren
  • Verhindern Metallkorrosion der Waschmaschine
-
Vergrauungsinhibitoren (Cellulosederivate)
  • Verhindern die Wiederanlagerung von Schmutz auf Wäsche oder Maschine
  • Bauen sich biologisch langsam ab, keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt
Schmutzabweiser (Soil Release Polymere)
  • Erleichtern die Entfernung von Öl und Fettschmutz
  • Bauen sich biologisch langsam ab, keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt
Schaumregulatoren (Paraffinöle, Silikonöle)
  • Verhindern zu starker Schaumbildung
-
Duftstoffe
  • Überdecken den Geruch von Waschmittel-Inhaltsstoffen und beduften die Wäsche
  • Teilweise fehlende biologische Abbaubarkeit
  • Verzicht auf Duftstoffe, Einsatz von Duftstoffen mit ökologisch verbesserten Eigenschaftsprofil
Hilfsstoffe (Natriumsulfat)
  • Verbessern die Struktur, Rieselfähigkeit und Löslichkeit von Pulvern
  • Geringer Beitrag zur Salzfracht der Gewässer
  • Verbrauchsreduzierung
Lösungsmittel/Lösungsvermittler (Alkohole)
  • Verbessern die Homogenität und Lagerstabilität flüssiger Waschmittel
  • Dienen bei Flüssigtabs als Lösungsmittel
Keine Bedeutung
Zerfallsmittel/Sprengmittel
  • Fördern den Zerfall von tablettenförmigen Waschmitteln
-
Konservierungsstoffe
  • Verhindern den Verderb des Waschmittels durch Mikroorganismen
-
Wasser
  • Dient bei flüssigen Waschmitteln als Lösungsmittel
Keine Bedeutung

Mechanik

Die Mechanik beim Waschen in der Waschmaschine ist die Bewegung der Wäsche in der Waschflotte. Alle Wäscheteile werden gleichmäßig bewegt und damit entsprechend mechanisch behandelt.

Die Intensität der Mechanik wird bestimmt durch die Faktoren Fallhöhe, Fallhäufigkeit und Durchflutung der Wäsche. Diese wiederum sind abhängig vom Durchmesser der Trommel, von Füllverhältnis und Flottenverhältnis, der Höhe, Zahl und Ausbildung der Mitnehmer, von der Lochung der Trommel sowie von Umdrehungsgeschwindigkeit und Reversierrhythmus. Um für die verschiedenen Textilien ein gutes Waschergebnis bei optimaler Wäscheschonung zu erzielen, variieren in den einzelnen Programmen Füllmenge, Wasserstand und Trommelbewegung.

Füllmenge/Füllverhältnis Die empfohlene Füllmenge ergibt sich aus dem Füllverhältnis. Es ist das Verhältnis von Trockenwäsche in kg zum Trommelinhalt in Liter. Der Trommelinhalt liegt bei den meisten Geräten zwischen 40 und 83 Liter. Die max. Füllmenge reicht von 3 bis 13 kg. Die Mehrzahl der neuen Maschinen im Handel hat eine Füllmenge von 8 bis 9 kg. Die Füllmenge ist abhängig von der Wäscheart. Je empfindlicher die Textilien sind, desto geringer soll die Füllmenge und desto größer das Füllverhältnis sein. Beispiel für eine Waschmaschinenfüllung: Ein 10 Liter Eimer fasst ca. 2,5 kg Trockenwäsche. Die Füllmenge beispielsweise für eine Pflegeleicht-Programm von 5 kg entspricht zwei 10 Liter-Eimern Trockenwäsche.

Wasserstand/Flottenverhältnis
Für ein gutes Waschergebnis müssen Wäschemenge und Wassermenge in einem bestimmten Verhältnis stehen: Der Quotient aus Masse der Trockenwäsche in kg und Volumen der Waschflotte in Liter wird als Flottenverhältnis bezeichnet. Dabei ist zwischen der gebundenen und der freien Flotte zu unterscheiden. Die gebundene Flotte entspricht dem Wasseraufnahmevermögen der Wäsche und ist abhängig von der Faserart und der Struktur des Textils. Trockene Wäsche kann das 1,5- bis 4-fache ihres Eigengewichtes an Wasser aufnehmen. Erst nach weiterer Wasserzugabe bildet sich die freie Flotte. Sie ist erforderlich zur Durchflutung der Wäsche sowie zur Wärmeaufnahme über den Heizstab. Der von der Wäsche abgelöste Schmutz ist in der Gesamtflotte in fein verteilter Form enthalten.

Das optimale Flottenverhältnis muss die Nassknitterempfindlichkeit der verschiedenen Fasern, die Wäscheschonung und den Wascherfolg berücksichtigen. Je empfindlicher die Textilien sind, desto größer muss das Flottenverhältnis sein.

Wasserstand Flottenverhaeltnis
Freie und gebundene Flotte bei verschiedenen Waschprogrammen

Bei Geräten mit Mengenautomatik verändert sich das Flottenverhältnis bei unterschiedlicher Beladung. Da je nach Wäscheart und -menge der Anteil der gebundenen Flotte unterschiedlich ist, variiert die einlaufende Wassermenge, um den gleichen Wasserstand (freie Flotte) zu erhalten.

Bei Waschmaschinen mit stufenloser Mengenautomatik bleibt das Flottenverhältnis bei unterschiedlichen Beladungen weitgehend unverändert. Zu Beginn des Waschprogramms ermittelt die Elektronik aus verschiedenen Verfahrensparametern die Menge und die Saugfähigkeit der Beladung. Auf der Basis der erkannten Beladungssituation wird die passende Wassereinlaufmenge und damit der richtige Wasserstand bzw. das Flottenverhältnis eingestellt. Das Flottenverhältnis ist bei heutigen Waschmaschinen deutlich niedriger als bei älteren Geräten. Dies ist eine Maßnahme zur Verringerung des Wasserverbrauches.

Trommelbewegung
Die Bewegung der Trommel erfolgt in wechselnder Richtung. Bei diesem Reversieren nehmen die Mitnehmer der Trommel die Wäsche mit nach oben, danach fällt die Wäsche zurück in die Waschflotte. Fallhöhe und Fallhäufigkeit bestimmen die Intensität der Mechanik. Die Fallhöhe ergibt sich aus dem Trommeldurchmesser, der Trommelgeschwindigkeit und dem Flottenverhältnis, die Fallhäufigkeit aus der Trommelbewegung. Je empfindlicher die Wäsche ist, desto geringer muss die Mechanik sein. Die Reduzierung der Trommelbewegung und damit die Reduzierung der Mechanik erfolgt entweder durch Veränderung des Reversierrhythmus (mehr Pausen – weniger Bewegung) und/oder durch Verringerung der Trommeldrehzahl. Bei Wolle wird die Mechanik teilweise zusätzlich durch Stillstand der Trommel reduziert, oder die Trommel wird nur hin- und herbewegt.

Der Bewegungsanteil ist je nach Wäscheart unterschiedlich:

Schontrommeln mit optimierter Waschtrommeloberfläche reduzieren die mechanische Beanspruchung der Textilien und schonen dadurch die Wäsche.

Temperatur

Wärme unterstützt den Waschprozess, da die Faktoren Wasser und Chemie besser zur Wirkung kommen. Das Ergebnis des Waschprozesses hängt entscheidend von der richtigen Temperatur beim Waschen ab. Die Temperaturen liegen im Bereich zwischen der Wassereinlauftemperatur und ca. 90 °C. Die Wahl der Temperatur hängt von der Art des Textils und der Verschmutzung ab.

Wird ein Einweichprogramm zugewählt, erreicht die Waschlauge in diesem Programmabschnitt eine Temperatur von max. 35 °C. Eine zugewählte Vorwäsche erfolgt entweder kalt oder bei einer Temperatur von max. 40 °C.

Waschdauer

Wasser, Temperatur, Mechanik und Waschmittel müssen über eine bestimmte Waschdauer gemeinsam wirken, um das gewünschte Waschergebnis zu erreichen.

Aufheizzeit ist die Dauer, die zum Erreichen der vorgewählten Temperatur benötigt wird. Sie ist außer von Wäsche- und Wassermenge auch von der Wassereinlauftemperatur und der Heizleistung der Waschmaschine abhängig.

Nachwaschzeit ist die Dauer, in der nach Erreichen der jeweiligen Maximaltemperatur im Hauptwaschgang weitergewaschen wird.

Durch Bleichaktivatoren sowie Enzyme in den Waschmitteln reichen heute in der Regel niedrige Temperaturen aus. Um bei niedrigen Temperatureinstellungen gleich lange Waschzeiten wie bei höheren Temperaturen zu haben, werden bei der Wahl von Waschprogrammen mit niedrigeren Temperaturen automatisch Zeitkonstanten zugeschaltet. So wird trotz kürzerer Aufheizzeiten die Gesamtlaufzeit beibehalten. Ein kompletter Waschvorgang umfasst zusätzlich die Dauer für das Spülen und Schleudern.

Aufheiz- und Nachwaschzeiten
Unterschiedliche Aufheiz- und Nachwaschzeiten in den Programmen Koch-/Buntwäsche 95 °C bzw. 60 °C

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