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HEA

Aufbau der Waschmaschinen

Waschmaschinen lassen sich unterteilen in:

Allgemeiner Aufbau

Gehäuse

Das Gehäuse der Waschmaschinen besteht entweder aus Stahlblech, das emailliert, verzinkt und/oder lackiert sein kann oder aus Edelstahl. Bei einigen Modellen besteht das Gehäuse aus einem selbsttragenden Rahmen, der mit der Rückwand fest verbunden ist. Vorderwand, Seitenwände und Deckel sind mit geringem Aufwand abnehmbar. Diese Rahmenbauweise ermöglicht eine einfache und schnelle Reparatur im Servicefall (Miele).

Aufbau Waschmaschine
Aufbau einer Waschmaschine

Die meisten Frontlader haben eine Arbeitsplatte aus kratz- und schnittfestem sowie hitzebeständigem Kunststoff. Bei einigen Modellen ist sie abnehmbar, wodurch die Geräte unterbaufähig werden. Der Schutz vor Berührung elektrischer Bauteile muss in diesem Fall z. B. mit Hilfe eines Unterbaumontagesatz gewährleistet sein.

Aufbau Waschmaschine Explosion
Aufbau einer Waschmaschine (Quelle: Bauknecht)

Toplader haben einen Gerätedeckel, der meist aus kratz- und schnittfestem sowie hitzebeständigem Kunststoff besteht. Zum Be-/Entladen wird er über eine Öffnungstaste (Entriegelungstaste) geöffnet.

Frontlader werden über die Einfüllöffnung be- und entladen. Diese kann einen Durchmesser von bis zu 40 cm haben. Der Türöffnungswinkel kann bis zu 180° betragen. Bei geneigter Waschtrommel ist auch die Einfüllöffnung geneigt. Das Türschauglas ist hitzebeständig und bei einigen Geräten als Wärmeschutz und zur Geräuschreduzierung doppeltverglast. Einbaugeräte können teilweise mit einer Möbeltür ausgestattet werden.

Einige Hersteller bieten eine Beleuchtung der Trommel an, um eine bessere Einsicht beim Be- und Entladen zu ermöglichen. Um den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten, wird die Leuchte automatisch abgeschaltet.

Zur Geräuschreduzierung werden spezielle Dämmmaterialien bei den Bauteilen und am Gehäuse eingesetzt.

Laugenbehälter

Der Laugenbehälter besteht aus Edelstahl oder aus laugenbeständigem Kunststoff (z. B. glasfaserverstärktem Polypropylen, Carboran 2000®, Polinox®). Bei einigen Herstellern ist der Laugenbehälter im unteren Bereich oval geformt (AEG, Bauknecht, Blomberg, Bosch, Siemens) und/oder mit einer Wanne im unteren Bereich ausgestattet. Durch diese konstruktiven Maßnahmen wird die Wäsche besser durchflutet und der Anteil der freien Flotte gering gehalten.

Der Laugenbehälter ist innerhalb des Gehäuses an Federn aufgehängt und an der Unterseite mit Federbeinen, Stoß- oder Reibungsdämpfern abgestützt. Zusätzlich wird der Laugenbehälter von oben bzw. rundum durch Gewichte aus Grauguss oder Beton beschwert. Diese Bauteile verhindern, dass die beim Schleudern entstehenden Kräfte auf das Gehäuse, den Rahmen oder die Bodenplatte übertragen werden. Gleichzeitig reduzieren bzw. verhindern sie das Auftreten von Unwucht und verringern die Geräuschwerte.

Eine Manschette (Faltenbalg) aus Gummi verbindet die Einfüllöffnung des Gehäuses mit dem schwingenden Laugenbehälter.

Waschtrommel

Die Waschtrommel besteht aus Edelstahl und ist drehbar im Laugenbehälter befestigt. Bei Frontladern ist sie einseitig, bei Topladern einseitig oder beidseitig gelagert. Die Waschtrommel hat ein Volumen von 40 bis 72 Liter. Sie ist zur Durchflutung der Wäsche gelocht.

Bei Schontrommeln ist die Oberfläche der Trommel z. B. durch eine Wabenstruktur (Miele) oder spezielle Prägungen (AEG, Bosch, Siemens) so gestaltet, dass sich ein Wasserpolster zwischen Trommel und Textil bildet und die Wäsche dadurch beim Waschen und Schleudern weniger beansprucht wird.

Schontrommel
Schontrommel (Beispiele: AEG)
Schontrommel Miele
Schontrommel (Beispiele: Miele)

Die Trommel ist innen mit Mitnehmern (Rippen) aus Edelstahl oder Kunststoff versehen. Sie sind Teil der Mechanik beim Waschen, indem sie die Wäsche aus der Lauge heben und sie aus einer gewissen Fallhöhe wieder in die Lauge bzw. das Spülwasser fallen lassen. Um für die unterschiedlichen Textilien ein gutes Waschergebnis und eine optimale Wäscheschonung zu erreichen, gibt es Geräte mit asymmetrischen Mitnehmern, d. h. eine Flanke ist abgerundet, wodurch sich eine geringere Fallhöhe ergibt, und eine Flanke ist flach, wodurch sich eine höhere Fallhöhe ergibt (AEG, Bosch, Siemens).

Damit die Wäsche gut durchfeuchtet wird, arbeiten einige Waschvollautomaten nach dem Wasserrad-Prinzip. Mit Schaufeln, Bohrungen oder Staukanten an der Trommelaußenseite wird das Wasser in die Mitnehmer eingebracht und während der Trommelbewegung nach oben transportiert (Schöpfrippensystem). Durch gebohrte oder gelochte Sprühöffnungen in den Mitnehmern fließt das Wasser/die Lauge wieder aus, dadurch wird die Wäsche fortwährend von oben geduscht. Die schnelle Durchfeuchtung wird auch über eine zusätzliche Umwälzpumpe erreicht. Siehe dazu „Waschtechnik“.

Einspülkammern

Für die Zugabe von Waschmittel, Waschhilfsmittel und Pflegemittel sind die Waschmaschinen je nach Hersteller mit einer unterschiedlichen Anzahl von Einspülkammern (2 bis 4) ausgestattet:

Die Einspülung der Wasch- und Pflegemittel erfolgt automatisch zu Beginn des jeweiligen Programmabschnittes aus der entsprechenden Kammer. Ein automatisches Reinigen der Einspülkammer nach Ablauf des Programms verhindert Verunreinigung und Schimmelbildung durch Waschmittelreste.

Dosierkammer für Dosierautomatik

Über eine entsprechende Dosierkammer werden interne Tanks mit Flüssigwaschmittel- bzw. Weichspüler befüllt. Das Flüssigwaschmittel und der Weichspüler können so bevorratet und automatisch dosiert werden.

Häufig sind die Vorratskammern in der Waschmittelschublade. Für die automatische Dosierung können sie direkt befüllt werden mit Waschmittel und Weichspüler oder mit zwei unterschiedlichen Waschmitteln, z. B. Color und Wollwaschmittel, die dann im entsprechenden Programm angewählt werden. Die Zuordnung erfolgt über eine App (AutoDose: AEG), bzw. eine App mit Waschmittel-Scan dosiert automatisch die richtige Waschmittelmenge je nach Beladungs- und Verschmutzungsart, dadurch auch Wasserersparnis. (Home Connect: Bosch, Siemens).

Wasserzulauf

Wasserführung

Für den Wasserzulauf wird der Zulaufschlauch mit der Trinkwasserleitung verbunden. Der Wasserzulauf erfolgt über Magnetventile. Die Magnetventile werden durch die Programmsteuerung zum vorgesehenen Zeitpunkt über einen Elektromagneten geöffnet und geschlossen. Der am Wasserleitungsnetz anstehende Druck unterstützt die Öffnungs- und Schließvorgänge.

Im Magnetventil befindet sich ein Wassermengenregler, um bei unterschiedlichem Leitungsdruck von 1 bis 10 bar, eine gleichbleibende Wasserzulaufmenge zu gewährleisten. Ist der Wasserdruck höher als 10 bar, muss in die Zuleitung ein Druckminderventil eingebaut werden. Bei einem Wasserdruck unter 1 bar sind Sondermaßnahmen des Herstellers zu beachten.

Dem Mengenregler vorgeschaltet sind Siebe die verhindern, dass Schmutzpartikel aus der Wasserleitung in das Ventil gelangen.

Waschvollautomaten sind mit 1 bis 3 Magnetventilen ausgerüstet. Bei drei Magnetventilen ist für jede Einspülkammer ein separates Ventil vorhanden. Bei Geräten mit zwei oder drei Ventilen wird entweder durch gleichzeitiges Einschalten der Magnetventile der Wasserstrahl hydraulisch in die 3. bzw. 4. Kammer gelenkt (AEG, Bosch, Siemens) oder mittels einer Wasserweiche das einlaufende Wasser je nach Programmabschnitt über das Türschauglas oder über eine der Einspülkammern geleitet (Miele). Dieses sogenannte Wasserleitsystem (Miele) benötigt technisch nur ein Magnetventil. Das zweite Magnetventil ist aus Sicherheitsgründen eingebaut. Bei Geräten mit einem Ventil lenkt eine mechanische Weiche, die durch Schaltwerksnocken betätigt wird, den Wasserstrahl wechselweise in die gewünschte Kammer. Einige Geräte sind mit dem (Vortex) Wirbelsystem ausgestattet für das optimale Ausspülen des Waschmittels aus den gerundeten Waschmittelkammern (AEG).

Um eine schnellere Durchfeuchtung der Wäsche und somit bessere Wasch- und Spülergebnisse bei geringstem Wasserverbrauch zu erreichen, sind Waschmaschinen mit weiteren Wassereinspülverfahren ausgestattet. Bei einigen Modellen wird ein größerer Teil des Wassers in die Einspülkammern und der Rest über die Kaskade direkt zur Trommeleinführöffnung geführt. Über die Manschette spritzt das Wasser auf das Schauglas und dann direkt in die Wäsche (Bosch, Siemens). Bei einigen Geräten ist das Türschauglas abgeschrägt, wodurch das schnelle und vollständige Durchfeuchten der Wäsche unterstützt wird (AEG, Bosch, Miele, Siemens). Bei weiteren Modellen wird eine definierte Wassermenge mit Hilfe einer zusätzlichen Pumpe mit dem Waschmittel in einem geschlossenen Schlauchsystem durchmischt, bevor die Waschlauge dann für die schnellere Durchfeuchtung über dem Bullauge auf die Wäsche geleitet wird. (ÖkoMix: AEG)

Bei Geräten mit Schnellbefeuchtungstechnik wird die Wäsche über eine zusätzliche Einspritzdüse schnell befeuchtet und ein schneller Wasseraustausch während des Waschens gewährleistet (AEG).

Beim Direkteinspülsystem kommt das Wasser während des Wassereinlaufes über eine Düse direkt auf die Wäsche und durchflutet sie von oben. Das Waschmittel wird hierbei automatisch mit eingespült (Bauknecht).

Beim Schöpfrippensystem, das nach dem Wasserradprinzip arbeitet, wird die Wäsche nicht nur in die Lauge eingetaucht, sondern zusätzlich von oben berieselt. Durch Schaufeln, Bohrungen oder Staukanten an der Trommelaußenseite gelangt das Wasser/die Lauge während der Trommelbewegung in die Mitnehmer, die nach Überschreiten des Scheitelpunktes dieses wieder abgeben. Begünstigt wird die Durchfeuchtung durch die niedrige Trommeldrehzahl in der Durchfeuchtungsphase.

Wasserzulaufregelung

Die Dauer der Wasserzufuhr kann niveauabhängig und/oder zeitabhängig sein. Bei der niveauabhängigen Regelung werden die unterschiedlichen Wasserstände über Wasserstandsregler, auch Niveauregler genannt, bestimmt. Es gibt mechanische und analoge Niveauregler.

Mechanische Niveauregler, auch Druckwächter genannt, sind mit einer Membran verschlossene Druckdosen, die über einen Schlauch mit dem Laugenbehälter verbunden sind. Ist der gewünschte Wasserstand erreicht, steigt der Luftdruck in der Druckdose. Durch die sich wölbende Membran wird über das Kontaktsystem das Magnetventil geschlossen und die Wasserzufuhr unterbrochen. Beim mechanischen Niveauregler sind die verschiedenen Wasserniveaus vorgegeben.

Analoge Niveauregler, auch Drucksensoren genannt, sind elektronische Wasserstandsregler. Wird Wasser in den Bottich eingelassen, erzeugt dies einen Druck im Schlauch zum Drucksensor, der zur Veränderung der Membranposition führt. Dadurch wird wiederum die Position des Kerns in der Spule verändert, womit die Induktivität und die Frequenz des Schwingkreises verändert werden. Die Elektronik erkennt an der Frequenz, wie viel Wasser in den Bottich eingelassen wurde und schaltet das Zulaufventil ab. Der analoge (vergleichende) Niveauregler erfasst den Druck kontinuierlich, jedes Wasserniveau ist möglich. Die für die Beladung notwendige Wassermenge wird hierbei genauer bestimmt; dies macht die Geräte besonders sparsam. Wasserstandsregler dienen außerdem als Trockengehschutz, da die Beheizung erst bei erreichtem Niveau einschaltet, sowie als Schutz vor Überflutung und als Schaumdetektoren beim Waschen und Schleudern. Zu Beginn des Waschprogramms läuft so viel Wasser ein, bis der dem Waschprogramm entsprechende Wasserstand erreicht ist und der Niveauregler anspricht. Anschließend dreht der Motor die Trommel.

Bei der zeitabhängigen Steuerung wird das Magnetventil für eine festgelegte Dauer geöffnet und geschlossen. Dieser zusätzliche Wasserzulauf erfolgt z. B. bei der Einspülung von Fleckensalz und Weichspüler (AEG).

Mengenautomatik
Die einlaufende Wassermenge ist nicht nur abhängig vom gewählten Waschprogramm, sondern sie richtet sich auch nach der Saugfähigkeit der Wäsche.

Da die Wäsche nach und nach immer mehr Wasser aufsaugt, und der Wasserstand wieder sinkt, läuft mehrmals Wasser nach. Die Wäsche kann bis zu 400 % ihres Eigengewichtes aufnehmen. Die Saugfähigkeit der Wäsche ergibt sich aus aufgesaugter Wassermenge und Aufsauggeschwindigkeit. Dies wiederum ist abhängig von der Wäscheart und Beladungsmenge. Bei Geräten mit neuen Waschtechniken ist z. B. bei Koch-/Buntwäsche der Anteil des Wassers in der Wäsche, also die gebundene Flotte, ca. 4-mal größer als die freie Flotte. Deshalb beeinflusst die gebundene Flotte überwiegend die Gesamtwassermenge.

Die einlaufende Wassermenge wird jeweils zu Beginn des Waschprogramms erfasst und zur Berechnung der Spülwassermenge herangezogen. Dieser Vorgang wird als Mengenautomatik bezeichnet.

Stufenlos gesteuerte Mengenautomatik
Zu Beginn des Waschprogramms läuft Wasser bis zu einem vorgegebenen Wasserstand in den Laugenbehälter. Anschließend beginnt sich die Trommel zu drehen. Die zunächst trockene Wäsche saugt das Wasser auf, so dass der Wasserstand im Laugenbehälter sinkt. Wird der vom Programm vorgegebene niedrigste Füllstand unterschritten, schließt sich automatisch der zweite Tankzyklus an. Die Zeit zwischen beiden Tankzyklen wird als Saugzeit 1 bezeichnet. Die Saugzeit erlaubt Rückschlüsse auf Art und Menge der Wäsche. So bedeutet eine lange Saugzeit entweder, dass sich ein kleiner Wäscheposten mit normaler Saugfähigkeit in der Trommel befindet, oder dass die Trommel mit einem großen Wäscheposten mit geringer Saugfähigkeit beladen ist. Eine kurze Saugzeit kann eine große Wäschemenge mit normaler Saugfähigkeit oder eine kleine Wäschemenge mit hoher Saugfähigkeit bedeuten. Um Art und Menge der Beladung besser ermitteln zu können, wird auch der zweite Tankzyklus niveaugesteuert und eine zweite Saugzeit ermittelt.

Während der beiden Tankzyklen misst ein analoger Drucksensor die Ventileinschaltzeiten und die Saugzeiten und ermittelt daraus die Beladungsstufe und den Überfülldruck für den dritten Tankzyklus.

Wasserzuschalteinrichtungen
Individuelle Anforderungen und bauseitige Voraussetzungen, wie sehr weiches Wasser, neue Waschmittelrezepturen, Erkrankungen der Haut (Allergiker) oder besonders empfindliche Textilien sowie stark verschmutzte Wäsche erfordern gelegentlich eine größere Wassermenge. Dafür stehen je nach Fabrikat unterschiedliche Zuschalteinrichtungen zur Verfügung, die der Benutzer entweder selbst betätigen oder durch den Kundendienst einstellen kann.

Dampfsperre
Bei Geräten mit einem Siphon (Dampfsperre) im Wasserzulauf und einer entsprechenden Laugenbehälterentlüftung kann Wasserdampf, der beim Aufheizen entsteht, z. B. im oberen Teil der Einspülkammer kondensieren. Damit können unangenehme Laugengerüche vermieden werden.

Waschmitteleinspülung

Umweltbewusstes Waschen bedeutet eine möglichst exakte Dosierung von Waschmitteln und Vermeidung von ungenutzten Waschmittelrückständen im Abwasser. Waschmittelhersteller empfehlen deshalb, die Wassermenge zu Beginn des Einspülvorgangs in einem möglichst großen Mengenanteil einzuspülen.

Laugenbehälterverschluss
Ein Kugel- (AEG, Bosch, Miele, Siemens) oder Klappventil (Bauknecht) verschließt nach jedem Abpumpvorgang durch zurückströmendes Wasser die Öffnung im Ablauf des Laugenbehälters, so dass kein Waschmittel ungenutzt in den Abfluss gelangen kann.

Das Waschmittel wird vollständig ausgenutzt und kann folglich so sparsam wie möglich dosiert werden. Dieses System ermöglicht auch die Zugabe von flüssigen Waschmitteln und Zusatzprodukten (z. B. flüssiger Enthärter oder Fleckenbleiche) zu Beginn des Waschvorgangs direkt in die Waschtrommel.

Laugenbehaelterverschluss
Laugenbehälterverschluss mit Kugel- oder Klappventil zur Einsparung von Waschmittel

Mehrstufeneinspülung
Bei der mehrstufigen Einspülung werden zeit- und temperaturversetzt je nach Dosierung der Enthärter, das Waschmittel, eine separate Bleichkomponente und ein Pflegemittel eingespült. Dadurch lässt sich die Wirkung der Komponenten besser nutzen und gegebenenfalls Waschmittel einsparen (AEG, Bosch, Siemens).

Enzym- oder Biophasen
In der Enzym- oder Biophase wird die Waschkraft der Enzyme in den Waschmitteln voll ausgenutzt. Da die Enzyme in einem Temperaturbereich bis 60 °C ihr Wirkoptimum haben, wird entweder die Temperatur während der Aufheizphase über einen Zeitraum von 10 bis 20 Minuten auf etwa 40 °C konstant gehalten (AEG, Bauknecht, Miele) oder bedingt durch eine insgesamt geringere Heizleistung die ausreichende Enzymwirkzeit gesichert (Blomberg, Bosch, Siemens).

Vormischen von Wasser und Waschmittel /Weichspüler
Um eine schnellere Durchdringung der Wäsche mit der Waschlauge zu erreichen, werden bei einigen Geräten Wasser und Waschmittel bzw. Weichspüler vorgemischt und dann über dem Bullauge auf die Wäsche gesprüht.

Beheizung

Die Beheizung erfolgt überwiegend durch Rohrheizkörper im Laugenbehälter.

Die Heizleistung beträgt max. 2,3 kW. Bei einigen Geräten ist die spezifische Oberflächenleistung durch Vergrößerung der beheizten Fläche reduziert.

Für die Temperaturregelung werden elektronische Regler eingesetzt. Ihre Aufgabe ist das Einstellen, Begrenzen und Konstant halten der Laugentemperatur. Die Temperatur kann entweder stufenlos von kalt bis 95 °C eingestellt werden oder ist den Programmen fest zugeordnet.

Für die elektronische Temperaturregelung werden Heißleiter eingesetzt. Diese Halbleiter arbeiten nach dem Prinzip der elektrischen Leitfähigkeit, die sich bei Erwärmung verändert. Sobald an den Heißleiter Spannung angelegt und der Stromkreis geschlossen wird, fließt Strom durch ihn, und er wirkt als Widerstand. Der elektrische Widerstand von Heißleitern wird mit zunehmender Erwärmung geringer (NTC-Widerstand: Negativer Temperatur Coeffizient). Der sich ändernde Widerstandswert = Istwert wird mit einem durch die Temperaturwahl vorgegebenen Widerstandswert = Sollwert verglichen. Stimmen beide Widerstandwerte überein, wird die Heizung über Relais oder Triac ausgeschaltet. Elektronische Temperaturregler haben eine hohe Genauigkeit und in Verbindung mit Mikroprozessorsteuerung gewährleisten sie eine hohe Sicherheit.

Antrieb

Der Antrieb (Motor) bewegt die Waschtrommel mit unterschiedlichen Drehzahlen in wechselnder Drehrichtung (reversierend). Die Drehzahl der Trommel beträgt je nach Programm und Fabrikat zwischen 20 U/min., z. B. bei Waschbeginn zur besseren Durchflutung, und 55 U/min. Beim Schleudern beträgt die Drehzahl zwischen 400 und 1.600 U/min.

Für den Antrieb werden verschiedene Motoren verwendet:

Universalmotoren (Kommutator-, Kollektormotoren), für Gleichstrom- oder Wechselstrombetrieb. Durch Ausstattung mit elektronischen Regelbauteilen bieten diese Motoren ein breites Spektrum von Anwendungsmöglichkeiten:

Verschiedene Einzeldrehzahlen, Drehzahlkombinationen z. B. für die optimale Wäscheverteilung durch sanfte Trommelbeschleunigung beim Schleudern, sowie definierte, mit der Programmwahl verknüpfte Schleuderdrehzahlen und -stufen und die Drehzahlanpassung bei Schaumbildung und Unwucht. Universalmotoren werden bei Maschinen mit unterschiedlichen Schleuderdrehzahlen eingesetzt. Ihre Maximaldrehzahl liegt im oberen Bereich.

Hochwertige Waschmaschinen sind mit einem Chopperantrieb, auch PWM-Antrieb (Pulsweitenmodulation) genannt, ausgestattet. Hierbei wird der Universalmotor von der Elektronik mit gleichgerichteten geglätteten Spannungsimpulsen versorgt. Die Frequenz liegt dabei bei 15 bis 16 kHz. Es entsteht also kein störendes 50 Hz Brummen, wie man es sonst bei motorischen Antrieben mit Phasenanschnittsteuerung hört.

Drehstrom-Asynchronmotoren mit Frequenzumrichter-Ansteuerung (FU-Ansteuerung): Diese Motoren auch als Invertermotoren bezeichnet, benötigen keine Kohlebürsten, so dass sie verschleißarm sind und durch den Wegfall des Kohlebürstengeräusches auch im hohen Drehzahlbereich sehr leise laufen. Die FU-Ansteuerung ändert die Frequenz und ermöglicht dadurch Schleuderleistungen bis 1800 U/min. mit einem hohen Wirkungsgrad (Miele). Mit einem Permanentmagneten ausgestattete Invertermotoren zeichnen sich durch eine noch größere Energieeffizienz aus (AEG, Bosch, Siemens).

Eine weitere Neuentwicklung auf diesem Gebiet stellt der Direktantrieb dar. Hierbei befindet sich ein besonders flach gestalteter Antriebsmotor anstelle einer Riemenscheibe direkt hinter der Außentrommel. Der Antriebsmotor ist mit der Antriebswelle der Waschtrommel fest verbunden, daher sind Antriebsriemen nicht mehr notwendig. Dies führt dazu, dass der Raum hinter der Trommel besser ausgenutzt werden kann und die Bautiefe der Trommel um ca. 30 % größer sein kann. Durch die zentrale Position des Antriebs sollen Vibrationen reduziert werden. Die Geräuschminderung durch den Wegfall des Antriebsriemens wird mit ca. 10 % angegeben.

Toplader sind häufig mit einer automatischen Trommelpositionierung und -arretierung ausgestattet. Zur einfachen Be- und Entladung dreht sich die Trommel am Programmende so weit, dass sich die Einfüllöffnung oben befindet. Einige Hersteller realisieren diese Stellung auf mechanischem Weg (Bauknecht) andere auf elektronischem Weg über einen Sensor (AEG).

Wasserablauf

Der Wasserablauf erfolgt über die Entleerungspumpe. Sie wird von dem Elektromotor angetrieben und hat eine Förderhöhe von 1 bis 1,2 m. Systeme, die ein Blockieren der Pumpe durch Fremdkörper verhindern sollen, sind:

Laugenablaufsieb
Es ist der Pumpe vorgeschaltet und hält Flusen sowie Fremdkörper zurück. Das Laugenablaufsieb muss regelmäßig gesäubert werden. Dieses System ist bei einzelnen, einfachen Geräten noch vorhanden.

Fremdkörperfalle
Sie ist in der Pumpe integriert. Flusen werden mit der Lauge abgepumpt, Fremdkörper wie Klammern oder Knöpfe werden in einer Klammerfalle zurückgehalten oder gelangen in das Pumpengehäuse. Bei vielen Geräten ist der Pumpenflügel im Bedarfsfall zugängig. Evtl. Blockierungen können dann manuell beseitigt werden. Das Gerät muss dabei vorher über eine Notentleerung geleert werden.