Planungshinweise für die Beratung
Die Planung einer neuen Einbauküche erfolgt heute meistens am PC. Anhand spezieller Planungsprogramme können verschiedene Computerzeichnungen sehr schnell erstellt werden – von der Vorder- und Draufsicht bis zur 3D-Computerzeichnung, die sich am Bildschirm drehen lässt (Foto: Carat). Einige Küchenspezialisten arbeiten auch noch zusätzlich mit colorierten Handskizzen, um den Käufern die gestalterischen und technischen Elemente ihrer neuen Küche besser veranschaulichen zu können. Zudem wirken solche Handskizzen persönlicher und hochwertiger als Computerausdrucke.
Küchenpläne können natürlich auch mit Hilfe von Bleistift und Millimeterpapier gezeichnet werden – in der Regel im Maßstab 1:20 (10 cm = 200 cm Originalgröße) – wie dies früher der Fall war. Ein Maßstabslineal ist hierbei hilfreich. Auf das Millimeterpapier kann direkt gezeichnet werden oder es dient als Unterlage für Transparentpapier. Für die Zeichnung stehen Küchen- und Geräte-Möblierungsschablonen im Maßstab 1:20 (oder 1:25) zur Verfügung. Mit Hilfe von Symbolen wird die Küchenplanung vereinfacht und für jeden lesbar.
Doch eine spezielle Küchenplanungssoftware (z. B. Carat) nimmt diesen Aufwand dem Küchenplaner heute ab. Die Programme bieten zudem den Vorteil, dass fast alle gängigen Küchenmöbel-, Hausgeräte- und Zubehörprogramme hinterlegt sind, so dass der Kunde verschiedene Entwürfe direkt vergleichen und sich seine Küche somit besser vorstellen kann. Neben der Visualisierung der neuen Küche können diese Software-Programme z. B. auch gleich noch die anfallenden Kosten berechnen.
In gehobenen Küchenstudios besteht die Möglichkeit, die neue Einbauküche per Beamer im Maßstab 1:1 an die Wand zu werfen, damit die Käufer sich damit ein noch genaueres Bild machen können.
Aufmaß
Das A und O einer Küchenplanung ist das richtige Aufmaß – von Wand zu Wand, vom Boden bis zur Decke und das exakte Maß des Fliesenspiegels. Um abweichende Raummaße festzustellen, sollte in verschiedenen Abständen gemessen und anschließend nachgemessen werden, um Fehler auszuschließen. Als hilfreich erweisen sich spezielle Ausmaßsysteme (Laser- und Computergestütztes 3D-Messverfahren), um die jeweilige Raumsituation vor Ort millimetergenau zu erfassen.
Danach werden alle Anschlüsse, Heizkörper, Fenster, Türen etc. eingezeichnet. Dabei kann nach folgender Checkliste vorgegangen werden:
- Länge und Breite des Raumes an verschiedenen Stellen
- Liegen die Wände im rechten Winkel zueinander
- Lage des Fensters
- Höhe und Breite des Fensters, Unterkante des Fensterflügels
- Überstand der Fensterbank
- Brüstungshöhe des Fensters (Fensterbank)
- Sturzhöhe über dem Fenster
- Lage der Tür
- Höhe und Breite der Tür
- Sturz über der Tür
- Wie viel trägt der Türrahmen auf (Zarge)
- Türanschlag/Öffnung der Tür nach innen oder außen
- Rahmenhöhe (Türflügelhöhe)
- Sonstige Steckdosen und wichtige Anschlüsse
- Fliesenplan (falls vorhanden)
- Wasseranschluß (Absperrventil, evtl. Wasseruhr)
- Elektro-/Gasanschluss
- Kaminvorsprung (evtl. Rußklappe)
- Lage der Heizkörper
- Heizkörperhöhe und -tiefe, Lage von Vor- und Rücklauf
- Transportwege (Eckschränke, Hochschränke, Arbeitsplatten)
- Kippradius (Hochschränke)
- Abluft-/Zuluftmöglichkeit für Be- und Entlüftung/Mauerdurchbruch


Steht ein Neubau an, sind bereits bei der Bauplanung folgende Punkte zu berücksichtigen:
- Der Abstand von der Wand zum Fenster soll mindestens 40 cm betragen, damit ein Oberschrank angebracht werden kann. Der Rolladengurt muss nach dem Einbau der Küchenmöbel noch frei und bequem zugänglich sein.
- Die Fensterbrüstungshöhe sollte so hoch sein, dass Möbel und Geräteteile durchgängig eingebaut werden können. Die Unterkante des Fensterflügels soll mindestens einen Abstand von 1 cm zur Arbeitshöhe haben.
- Wird die Spüle vor oder unter dem Küchenfenster eingeplant, ist darauf zu achten, dass sich das Fenster trotz der Armatur noch öffnen lässt. Es gibt entsprechende Küchenarmaturen, die z. B. umklappbar für eine Unterfenstermontage sind (Bajonettverschluss).
- Der Heizkörper muss circa 10 cm niedriger als die Küchenarbeitsplatte sein. So kann die Arbeitsplatte den Heizkörper überdecken. Wenn Unterschränke vor den Heizkörper gebaut werden, ist ein Lüftungsgitter in der Arbeitsplatte vorzusehen. Ebenso soll im Sockelbereich die Luftzufuhr gewährleistet sein. Das Thermostatventil zur Wärmeregulierung muss zugänglich sein. In Mietwohnungen ist darauf zu achten, dass der Verbrauch am Thermostat ablesbar ist.
- Der Mauerdurchbruch bzw. der Lüftungsschacht für die Dunstabzugshaube empfiehlt sich an der zu installierenden Seite, damit die Abluftleitung möglichst kurz ist.
- Die Wandfläche zwischen der Außenkante der Türzarge und der Raumecke soll 75 cm betragen. Dadurch lassen sich Unterschränke durchgängig einplanen und Hochschränke aufstellen. Auch der Lichtschalter an der Türöffnung erfordert Platz und muss berücksichtigt werden.
- Die Fliesen werden so verlegt, dass die Oberschränke den oberen Rand der Fliesen 5 cm überdecken, ebenso sollen sie 5 cm hinter einem anschließenden Hochschrank aufhören. Eine eventuell höher gehängte Dunstabzugshaube muss beim Fliesenplan berücksichtigt werden.
- Der Küchenfußboden soll durchgängig von Wand zu Wand verlegt werden (z. B. mit Bodenfliesen, Kunstparkett, PVC etc.) und nicht nur bis zum Küchensockel. Die Qualität des Belages sollte der Nutzung und den Anforderungen entsprechen, d.h. robust, pflegeleicht und vor allem rutschsicher sein.





