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Funktionale Küchenmöbel

Zu der Planung einer neuen Einbauküche gehört neben dem Berücksichtigen der kürzesten, besten und vor allem ergonomisch Arbeitswege sowie -abläufe auch eine funktionale und langlebige Ausstattung der Küchenschränke, um möglichst viel Staugut aufnehmen zu können. Hierzu bietet die Küchenmöbel- und Küchenzulieferindustrie eine umfangreiche und vielseitige Palette an Funktionsmöbeln und innovativen Beschlagsystemen an: Viel Stauraum und komfortablen Zugriff bieten beispielsweise Hochschränke mit Apotheker- und Tandemauszügen. Speziell für die Küchenecke eignen sich so genannte Eckschrank-Karussells mit stufenlos höhenverstellbaren Ablagen (Tablare), die sich an hohes und flaches Staugut individuell anpassen lassen. Schubkästen und Vollauszüge müssen besonderen Beanspruchungen standhalten. Es ist darauf zu achten, nur hochwertige Schubkastenführungen einzusetzen, die stabil und leichtläufig sind.

Kp Ausziehschrank
(Quelle: AMK)

Selbsttätiges Öffnen- und Schließen

Einen neuen Öffnungs- und Bewegungskomfort übernehmen intelligente mechanische, elektrische und vollelektronische Möbel-Öffnungsautomatiken, kombiniert mit Dämpfungs-/Einzugssystemen. Bei ihnen gilt: Ein kurzer und sanfter Druck mit dem Finger, Ellbogen, der Hüfte oder dem Knie auf die (grifflose) Möbelfront genügt und schon öffnen sie sich von alleine und fahren heraus.

Kp Selbstschliessend
(Quelle: Hettich)

Lautloses Schließen

Ein wichtiges Ausstattungsmerkmal sind Dämpfungs-/Einzugssysteme. Dadurch schließen sich Möbeltüren völlig lautlos und schonen die Nerven ihrer Besitzer sowie den Inhalt. Schubkästen und Auszüge werden auf leichtes Anschieben hin wieder sanft in ihre Ausgangsposition zurückgezogen. In den Schubkästen und Auszügen sorgen Organisations- und Inneneinteilungskonzepte dafür, dass alles übersichtlich und fest verstaut sowie schnell wieder griffbereit ist. Das gilt auch für moderne auf- und nachrüstbare Abfalltrennsysteme.

Innovative Beschläge

Oberschränke mit Türklappen, Lifttüren, Faltklappen und Hochfaltklappen sind mit innovativen Spezialbeschlägen ausgestattet, so dass sie sich mühelos nach oben bewegen, in jeder gewünschten Position arretieren und sich auf leichten Druck hin wieder schließen. Alle diese Entwicklungen erweisen sich als sehr nützlich und hilfreich im täglichen Gebrauch.

Küchennische

In dem Bereich zwischen den Hänge- und Unterschränken gibt es die Möglichkeit, ein Nischensystem zu platzieren.

Kp Haengeschrank
(Quelle: Hettich)

Dabei sollten möglichst auch genügend Schutzkontaktsteckdosen mit eingeplant werden. In der Nische können dann all diejenigen kleinen Küchenhelfer aufbewahrt werden, die täglich benötigt werden. Dazu gehören beispielsweise das wichtigste Kochbesteck, Folien, Papierrolle, Küchenuhr und ggf. eine Küchenwaage usw. Vielleicht auch ein paar Kleingeräte, wie der Stabmixer/Pürierstab, elektrische Milchaufschäumer etc.

Um genügend Platz für das Nischensystem zu haben, sollten zwischen Unter- und Oberschrank mindestens 50 cm Höhe und 90 cm Breite eingeplant werden.

Abfalltrennsysteme

Da das Thema Umweltbewusstsein so wichtig geworden ist, stellt die Mülltrennung in den meisten Haushalten mit einer alten Einbauküche inzwischen ein großes Problem dar. Wohin mit dem zu trennenden Papier-, Plastik, Bio- und Restmüll – ganz zu schweigen von alten Batterien, leeren Flaschen und Putzmitteln? Daher gehört ein Abfalltrennsystem zur Grundausstattung einer neuen Einbauküche. Der beste Platz hierfür ist ein Unterschrank direkt unter der Spüle. Die Hersteller bieten auch spezielle Spülenunterschränke an. Sie sind nicht nur mit unterschiedlich großen Behältern für die Abfalltrennung ausgestattet, sondern auch mit Ablagesystemen zum Verstauen von alten Zeitungen, Putztüchern, Schwämmen und Bürsten. 

Es gibt verschiedene Mülltrennkonzepte: Schwenk- und drehbare sowie so genannte Auszugsysteme auf Teleskopschienen. Die Möbelindustrie bietet Abfalltrennsysteme für unterschiedliche Unterschrankbreiten und -tiefen an. Eine innovative Lösung sind dreh- und ausziehbare Systeme. Sie eignen sich sehr gut für eine Eckschranklösung.

Kp Abfall Ausziehbar
(Quelle: Hailo)

Die Kunststoff- oder Edelstahlbehälter werden in unterschiedlichen Breiten und Höhen angeboten. Sie sind hygienisch und lassen sich leicht säubern – und sie können untereinander kombiniert werden. Tragegriffe sorgen für Komfort. Ein weiteres Plus ist die Flexibilität moderner Mülltrennsysteme nach dem Baukastenprinzip; viele können nachgerüstet werden. Zudem stellen sich einige Konzepte auf die Abfallmenge ein, d.h. die Container können bei wenig Abfall in sich zusammengeschoben und bei mehr Abfall vergrößert werden.

Kp Abfall Ausziehbar 02
(Quelle: Franke)

Allen Konzepten gemeinsam ist, dass die Behälter, vor allem für organischen Abfall, abgedeckt bzw. geschlossen sind. Bei den Auszugsystemen schiebt sich eine Abdeckplatte über das Mülltrennsystem, so dass sich darüber hinaus noch eine zusätzliche Ablagefläche ergibt. Für Biomüll gibt es Abfallcontainer, in deren Deckel ein Hygienefilter eingebaut ist. Er verhindert, dass es in kürzester Zeit zu unangenehmen Gerüchen kommt. Besonders komfortabel ist ein so genanntes Bio-Loch in der Küchenarbeitsplatte. Organische Abfälle können über diesen Abwurfschacht direkt in den darunterliegenden Behälter befördert werden.

Für hohen Komfort und Ergonomie sorgen Mülltrennsysteme, die sich aufgrund eines integrierten Fußpedals oder mittels sanftem Druck mit dem Ellbogen, Knie oder der Hüfte gegen die Unterschranktür von alleine öffnen (Öffnungs-/Bewegungskomfort).

Fronten und Arbeitsplatten

Eine Einbauküche besteht aus vielen Einzelelementen. Basis sind der Küchenkorpus, die Möbelfront und eine Arbeitsplatte. Sie alle müssen über viele Jahre großen Belastungen standhalten und aus diesem Grund besondere Anforderungen erfüllen, die in den DIN-Normen festgelegt sind. Dazu zählen mechanische und chemische Beanspruchungen, Kratzfestigkeit, Lichtechtheit, Abriebfestigkeit sowie die Beständigkeit gegen Wasser, Dampf, Wrasen (Kochdunst) und Hitze.

Das Ausgangsmaterial für die Küchenmöbel ist in der Regel Holz: als Massiv- bzw. Echtholz oder als Holzwerkstoff (Trägerplatten), dessen Eigenschaften durch bestimmte Verarbeitungsvorgänge und Zusätze (z. B. Kunstharze, Lacke, Leime) verbessert werden. Als Trägerschicht werden hierfür häufig Spanplatten verwendet, vor allem Mehrschichtplatten (Sandwich-Bauweise).

Kp Aufbau Arbeitsplatte
Aufbau einer Arbeitsplatte

Während die Plattenmitte aus mehr groben Holzspänen besteht, gehen diese in den Außenseiten stufenweise in immer mehr ganz feine Holzspäne über. Das hat den Vorteil, dass die Spanplatte außen sehr robust ist. Deshalb kann sie auch anschließend gefräst, kassettiert, facettiert und gerundet werden, ohne zu brechen oder auszufransen. Je höher die Dichte der Spanplatte, desto besser die Qualität (400 bis 600 kg/m3 = qualitativ hochwertig). Die eingesetzten Spanplatten sind bis 40 mm dick und entsprechen der Emissionsklasse E 1, d.h. die Formaldehydemissionen liegen unter 0,1 ppm (parts per million, 1 g pro 10000 kg). Zum Schutz gegen Feuchtigkeit sollen die Kanten versiegelt sein.

Heute sind weitestgehend Mitteldichte Faserplatten (MDF = medium density fibreboard) im Bereich Fronten Einsatz. Sie weisen eine hohe Stabilität auf. Basis der MDF-Platte sind feine Holzfasern. Sie werden unter Hilfe eines speziellen Bindemittels zu einer Platte geformt und unter Druck und Hitze verpresst. Durch die hohe Verdichtung wird der Anteil der Poren minimiert; dadurch eigenen sich MDF-Platten für Flüssigkeitsbeschichtungen (z. B. mit Acryllacken). Auch Holz(Hart)Faser-, Furnier- und Tischlerplatten kommen beim Küchenmöbelbau zum Einsatz. 

Küchenkorpusse und Möbelfronten können mit verschiedenen Oberflächenmaterialien überzogen bzw. beschichtet sein. Dazu gehören Kunststoff, Lack, Echtholzfurnier, Edelstahl, Aluminium und Glas. 

Küchenarbeitsplatten werden heute, im Gegensatz zu früher, in vielen unterschiedlichen Werkstoffen angeboten, z. B. in Schichtstoff, Multiplex (Mehrschichtensperrholz), Massivholz, Furnierholz, Edelstahl, Glas, Naturstein, Lava, Keramik, Fliesen, Corian, Beton, Mineralwerkstoff und Quarzstein. Zur Veredlung und Oberflächenbelastbarkeit werden für Arbeitsplatten aus Holzwerkstoff und Holz Kunststofffolien, Schichtpressstoffplatten, Farben, Beizen, Lacke, Wachse und Öle genutzt (Quelle: Das große Küchenhandbuch sowie Fotos von Nolte und Lechner).

Echtholz

Im hochwertigen Preissegment werden bei den Einbauküchenmöbeln Massiv- und Edelhölzer eingesetzt. Im Trend liegen derzeit folgende Holzarten: Ahorn, Zwetschge, Birnbaum, Olive hell und dunkel, Eiche, Teak, Nussbaum, Palisander, Wengé, Tineó. Da Echtholz empfindlich gegen Wasser, Dampf und Küchenwrasen ist, werden die Oberflächen von Massiv- bzw. Vollholzholzeinbauküchen zum Schutz mit Lack, Wachs oder Öl behandelt. Es gibt auch schmutz- und wasserabweisende Speziallacke.

Holzfurniere

Bei einer Einbauküche mit furnierten Möbelfronten werden 0,7 bis 4 mm dünn geschnittene Echtholzfurniere auf hochwertige Spanplatten aufgebracht. In der Regel erfolgt eine weitere Behandlung der Oberfläche mit PUR- oder Acryllack. Gegebenenfalls wird zum Schutz gegen besondere Beanspruchung noch ein Klarlack aufgebracht. Man unterscheidet Messer-, Micro- und Schälfurniere.

Multiplex

Furnierplatten mit fünf und mehr Furniereinlagen werden als Mehrschichtensperrholz bzw. Multiplex bezeichnet. Sie werden aufgrund ihrer natürlichen und interessanten Optik gerne als Arbeitsplatte eingesetzt. (Quelle: Das große Küchenhandbuch).

Holznachbildungen

Die Zubehörindustrie arbeitet seit Jahren an Holzreproduktionen, die so gut sind, dass fast nur noch der Fachmann sie vom Original unterscheiden kann. Das sind Kunststofffolien, die entweder direkt auf die Trägerplatte aufgebracht, oder als Schichtstoffplatte hergestellt und dann mit dem Trägermaterial verleimt werden. Die Grundlage dieser Beschichtungen bilden mindestens eine, zumeist mehrere mit Melaminharz getränkte Zellulosebahnen. Hochdruck-Schichtpressstoffplatten (HPL) sind aus gleichmäßig geschichteten Papierbahnen, die mit härtbaren (duroplastischen) Kunstharzen getränkt worden sind.

Die oberste Bahn besteht aus eingefärbtem oder bedrucktem Zellulosepapier (Dekorschicht). Als Deckschicht (Overlay) wird ein ebenfalls mit Melaminharz getränkter transparenter Zellulosebogen mitverpresst. Mit Hilfe von Druck und gleichzeitiger Hitzeeinwirkung werden die Melaminharzfilme auf die Trägerplatte gepresst, und es entsteht eine widerstandsfähige Oberfläche.

Die Oberflächen sind glänzend oder hochglänzend (bei HPL), seidenmatt oder strukturiert, unifarben oder mit sehr gut reproduzierten Dekoren. Die strukturierten Oberflächen gelten als besonders unempfindlich und strapazierfähig. Dekorative Endlos-Laminate, das sind mit duroplastischen Kunstharzen getränkte Papierbahnen, werden u. a. als Küchenarbeitsplatten eingesetzt, wobei die äußerste Schicht aus einem eingefärbten oder bedruckten Dekorpapier besteht. MDF-Platten können auch mit Kunststofffolie ummantelt werden, heute werden PVC-freie Folien verwendet. Im Querschnitt besteht eine Küchenarbeitsplatte aus einer Melaminharz-Dekorschicht, dem Melaminharz-Kern, der beschichteten Spanplatte, einer Feinst-Deckschicht, Mittelschicht, Feinst-Deckschicht, dem Melaminharz-Kern und der Melaminharz-Dekorschicht.

Heute werden aufgrund seiner Eigenschaften bei den Küchenmöbelfronten überwiegend Lacke eingesetzt (Polyurethanlack PUR-Lack), die auch größeren Belastungen standhalten. Sie sind kratzfest, lichtecht, abriebfest und beständig gegen Wasser/-dampf, Küchendünste und Hitze.

Edelstahl

Edelstahl ist aufgrund seiner besonderen Eigenschaften – robust, rostfrei, korrosionsbeständig, hitzefest, hygienisch, leicht zu reinigen – ein Material, das sich vielseitig einsetzen lässt: neben der Gerätetechnik auch bei den Küchenfronten und vor allem bei Küchenarbeitsplatten. Fronten aus Edelstahl werden jedoch vorwiegend in der Gastronomie und weniger im Privatbereich eingesetzt – außer bei anspruchsvollen Hobby- und Profiköchen, da es sehr nach Arbeitsküche und weniger wohnlich als Holz und Kunststoff wirkt. Edelstahloberflächen werden in matt gebürstet, hochglänzend poliert und mit strukturierten Oberflächen angeboten. Sie sind weniger kratzempfindlich als glatte Oberflächen.

Glas

Glas ist in einer modernen Einbauküche nicht mehr wegzudenken, da es sich sehr gut kombinieren und vielseitig einsetzen lässt – als Küchenfront (Klarglas, satiniertes Glas, rückseitig bedrucktes Dekor-Glas), Arbeitsplatte, beleuchteter Regalboden und hinter den Möbelfronten (z. B. als Glaszarge bei Auszügen). Hinzu kommt, das Glas hygienisch und pflegeleicht ist. Im Trend liegen dünne Küchenarbeitsplatten mit einer Stärke zwischen 8 und 16 mm.

Naturstein

Besonders edel ist der Einsatz von Natursteinen in einer Einbauküche. Für die Arbeitsplatte bieten sich hierfür vor allem Granitstein und Marmor, aber auch Schiefer und Travertin an. Da es ein in der Natur gewachsenes Material ist, ist jede Arbeitsplatte ein Unikat. Die Verarbeitung von Granit und Marmor galt früher als sehr schwer (aufgrund des Gewichtes) und auch als schwierig, da die Platten beim Zuschneiden und Einpassen oftmals Risse und Sprünge bekamen. Heute werden MDF-Platten als Trägermaterial verwendet, auf die eine etwa 8 bis 16 mm starke Platte aus Naturstein aufgebracht wird. Die Oberfläche von Küchenarbeitsplatten aus Naturstein sind spezialbehandelt, damit sich Fette, Öle und Flüssigkeiten möglichst nicht in den Poren absetzen können (dies kann aber nicht ausgeschlossen werden).

Lava

Lava ist ein natürliches Felsengestein vulkanischen Ursprungs, das aus den Strängen erkalteter Lavaströme gebrochen wird und dementsprechend exklusiv und kostspielig ist (Quelle: Das große Küchenhandbuch).

Verbundwerkstoff

Eine interessante Alternative stellen Küchenarbeitsplatten aus Verbundwerkstoffen dar; beispielsweise aus Corian. Dieses Material besteht zu zwei Dritteln aus dem alabasterähnlichen Naturstein Aluminiumhydroxid, der mit einem Drittel hochwertigem Acryl vermischt wird). Corian ist massiv und besitzt eine seidenglänzende, porenlose Oberfläche. Der Kunststoff kann voll durchgefärbt werden und ist daher in vielen Farbvarianten als Arbeitsplatte einsetzbar. In die porenlosen und hygienischen Oberflächen kann sich Schmutz nicht festsetzen, deshalb wird der Werkstoff vorwiegend in Küchen und Bädern, Restaurants und Hotels, aber auch in Krankenhäusern und im Schiffsbau eingesetzt. Gebrauchsspuren lassen sich wieder wegpolieren.

Mineralwerkstoff

Arbeitsplatten aus Mineralwerkstoff haben einen seidigen Glanz und fühlen sich warm an, da sich die seidenmatte Oberfläche der Raumtemperatur anpasst. Durch die Verwendung hochwertiger Komponenten (natürliche Mineralien und Acryl) erhält das Material eine außergewöhnliche Stabilität und Festigkeit. Es lässt sich vielseitig einsetzen und ist auch noch nach Jahren der Beanspruchung erneuerbar. Die homogene und porenfreie Oberfläche ist ohne eine zusätzliche Versiegelung entsprechend pflegeleicht und lebensmittelecht (Quelle: Lechner). Der Mineralwerkstoff wird in vielen Farbstellungen angeboten.

Kunststein

Das Arbeitsplattenmaterial ist ein auf Quarzbasis hergestellter künstlicher Stein. Durch ein spezielles Herstellungsverfahren erhält das Material Eigenschaften, die denen von Naturstein ähnlich sind, jedoch einige wesentlichen Qualitätsunterschiede aufweisen. Es zeigt hohe Festigkeit und ist dabei sehr elastisch, was hauptsächlich die Verarbeitung erleichtert. Es ist in hohem Maße kratz- und schlagfest sowie schmutzabweisend. Jegliche Arten von Flüssigkeiten, wie Chemikalien und Säuren können nicht eindringen und so die Oberfläche zerstören oder Farbveränderungen verursachen. Da die Oberfläche nicht porös ist, ist sie leicht zu reinigen und hygienisch.

Kp Kunststein
(Quelle: Lechner)

Beton

Arbeitsplatten aus Beton werden aus hoch veredelten Zementen und Zuschlagstoffen hergestellt. Ihre Oberflächen sind mit Öl und Wachs gegen Flecken geschützt. Der Werkstoff ist wasserfest und hitzebeständig (Quelle: Das große Küchenhandbuch).

Fliesen

Keramikfliesen werden heutzutage zwar seltener eingesetzt, können jedoch auch als Arbeitsplattenoberfläche oder als Nischenrückwand genutzt werden: Dazu werden sie beispielsweise auf einer Spanplatte verleimt. Hierfür sind Zweikomponenten-Spezialkleber und wasserdichter Fugenmörtel nötig, denen die im Haushalt verwendeten Putz- und Reinigungsmittel nichts anhaben können. Für die Abschlusskante werden speziellen Abschlussfliesen oder wasserresistente Massivholzleisten eingesetzt.

Keramik

Arbeitsplatten aus Keramik bestehen aus Feinsteinzeug (feinst gemahlener Ton) und einer Glasur. Beim Brennen schmilzt die Glasur und dichtet die Keramik ab. Je nach Glasur können unterschiedliche Farbstellungen realisiert werden. Interessant sind auch so genannte Modul-Arbeitsplatten aus Keramik, darin sind bereits ein Kochfeld und/oder eine Spüle integriert.

Für Arbeitsplatten gibt es Lösungen, die aus mehreren Teilelementen bestehen – bis zu 2 m. Dadurch werden sehr individuelle Planungen möglich. Die Platten werden mit und ohne Schwallrand angeboten. Das hochwertige Steinzeug zeichnet sich durch viele positive Eigenschaften aus: es hat eine haptisch sehr angenehme, samtige und porenfreie Oberfläche, ist pflegeleicht und hygienisch, strapazierfähig und sieht besonders wertig aus. Und es ist unempfindlich gegen Feuchtigkeit und Haushaltschemikalien aller Art (Quelle: systemceram).

Spülen

Die meisten vor- und zubereitenden Tätigkeiten finden an der Spüle statt. Dementsprechend ist sie hohen Anforderungen ausgesetzt und sollte strapazierfähig, hitzebeständig, stoß- und kratzfest, langlebig und leicht zu reinigen sein. Auf dem Markt werden Spülen in verschiedene Materialien angeboten: hauptsächlich in Edelstahl, Keramik und Verbundwerkstoffen, auch in Naturstein.

Edelstahl

Edelstahlspülen bestehen aus hoch veredeltem, rostfreiem Stahl (einer Legierung aus Eisen in Verbindung mit Chrom und Nickel und sonstigen Zuschlägen). Beim Einbau einer Edelstahlspüle empfiehlt sich die Anbringung von Schallabsorptionsplatten an der Unterseite. Neben einfachen Spülen werden am Markt auch hochwertige Design-Spülzentren in Edelstahl und Glas angeboten.

Kp Spuelen Edelstahl
(Foto: eisinger/Franke)

Keramik

Keramische Spülen bestehen aus einer Mischung unterschiedlicher Tonmaterialien und werden dem Feinsteinzeug zugerechnet. Keramische Spülen fügen sich aufgrund unterschiedlicher Glasuren sehr gut in eine neue Einbauküche farblich ein. Im Vergleich zu Edelstahl sind sie weniger elastisch, wesentlich schwerer und nicht so robust, dafür überzeugen ihre angenehme Oberflächenbeschaffenheit und das umfangreiche Farbspektrum.

Naturstein

Spülen lassen sich auch aus Naturstein formen, z. B. Granit. Heute sieht man im hochpreisigen Segment jedoch meistens eine Arbeitsplatte aus Naturstein mit einem Unterbaubecken aus Edelstahl.

Quarz-Acryl-Verbundwerkstoff

Quarz und Polymethylmethacrylat sind die Hauptbestandteile dieses Verbundwerkstoffes, der im Giesverfahren durch Polymerisation hergestellt wird. Diese Spülen werden in vielen attraktiven Farbstellungen und Formen angeboten.

Granit-Acryl-Verbundwerkstoff

Dieser Verbundwerkstoff besteht zu 80 % aus Granit und verleiht den Spülen dadurch ihr natürliches Aussehen. Ihre vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten werden durch den formbaren Acrylanteil möglich.

Kunststoff-Verbundwerkstoff

Corian wird auch im Spülenbereich verwendet. Die Verbindung von Aluminiumhydroxid und hochwertigem Acryl ermöglicht vielfältige Farben und Formen.

Materialien von Spülen

Aus Werkstoff* Farbe
Edelstahl Chrom/Nickel nicht variabel
Quarz/Acryl Quarz variabel
Verbundstoff Polymethylmethacrylat
Keramik verschiedene variabel
Tonmaterialien
Granit/Acryl Mineralverbundwerkstoff variabel
MineralverbundWerkstoffe Granit/Acryl-Verbundwerkstoff variabel
Naturstein Granit, Mamor, Schiefer variabel

*nur die überwiegend verwendeten Grundstoffe sind aufgeführt

Planung der Einrichtung

Die Möbel- und Geräteelemente können bei der Planung nach dem Baukastenprinzip aneinandergereiht werden. Dabei ist die Elektro-lnstallation auf jeden Fall mit einzubeziehen. Die Küchenhersteller bieten die Schränke in verschiedenen Rastermaßen an (siehe „Stellflächen und Bewegungsflächen"). Bei der Planung einer Küchenzeile von Wand zu Wand sind Passblenden vorzusehen. Damit können kleine Maßunterschiede ausgeglichen werden. Die Passblende ermöglicht auch, dass die Türzarge und das Türblatt überbrückt werden. So lässt sich z. B. die Backofentür öffnen. Ein in der Ecke stehender Schrank kann auf einen Winkel größer 90 Grad geöffnet werden, und bei einem im Hochschrank eingebauten Gerät lässt sich die Gerätetür herunterklappen. Günstig ist es, wenn die Wand breiter als 120 cm ist, bevor die Türbekleidung beginnt. So lassen sich die Schranktüren öffnen, ohne dass die Küchentür oder Schubladen hindern.

Bei Vorratsschränken und einigen Kühl- und Gefriergeräten ist zum Teil ein Türöffnungswinkel über 90° erforderlich, damit Schübe bzw. Einlegeböden und -roste gewechselt oder in der Höhe verändert werden können. Auch dafür ist bei einer Ecklösung ein Passstück vorzusehen.

Bei Geräten müssen vorstehende Schalterblenden und Griffe berücksichtigt werden, damit die Türen ganz geöffnet werden können. Das gilt auch, wenn neben dem Eckunterschrank ein Einbauherd geplant ist. Die Tür des Halbdrehschranks lässt sich wegen der vorstehenden Herdgriffleiste nicht bis 90° öffnen. Eine Passblende ist auch vorzusehen, wenn der Heizkörper vorspringt.

Bei Geschirrspülern beansprucht die geöffnete Tür Platz. Sie soll deshalb nicht in die Raum- oder Möbelecke eingeplant werden, weil dadurch die Bedienung sowie das Be- und Entladen schwieriger wird. Zu empfehlen ist ein Standort in der Nähe des Essplatzes oder des Abstellplatzes für benutztes Geschirr.

Schränke mit Auszügen werden in den meisten Fällen von oben oder vorne bedient. Einige Vorratsschränke sind von beiden Seiten zu benutzen und dürfen deshalb nicht unmittelbar neben der Wand eingeplant werden (Apothekerschrank). Auch Arbeitsablauf und Lichteinfall sind zu berücksichtigen. Für eine übersichtliche und handliche Nutzung empfiehlt sich eine Breite des Apothekerschrankes von maximal 40 cm.

Ein Auszugstisch im Unterschrank soll nicht im Schwenkbereich der Eingangstür liegen, sonst lässt sich die Tür bei ausgezogenem Tisch nicht ganz öffnen. Durch das Aneinanderreihen von Schrankteilen ergeben sich senkrechte Linien, die durch Türen oder Seiten gebildet werden. Aus optischen Gründen soll das Gesamtbild einer Zeile eine Symmetrie aufweisen (harmonisches Fugenbild); d.h. die senkrechten Linien bei Ober- und Unterschränken sollten übereinstimmen.

Möbel- und Gerätetüren können rechts oder links angeschlagen werden, das heißt bei einem Schrank mit Türanschlag rechts liegen die Türbandteile (Scharniere) auf der rechten Seite.

Die Türen der Schränke sollen so angeschlagen werden, dass der Schrankraum von dem dazugehörigen Arbeitsplatz gut erreicht werden kann, ohne dass um die Tür herumgegriffen werden muss. Dabei sind auch die Lichtverhältnisse zu berücksichtigen.

Kp Arbeitsflaechen
Arbeitsflächen
Kp Planung Schraenke
Planung der Schränke mit ausreichendem Wandabstand
Kp Abstand Kuechentuer
Planung an der Tür

Im Schwenkbereich der Kücheneingangstür sollen Möbel- und Gerätetüren so angeschlagen sein, dass beim Öffnen der Eingangstür offen stehende Schranktüren notfalls zugedrückt werden.

Es ist vorzeitig zu prüfen, ob die Planungsteile der Küchenmöbel sich aufgrund ihrer Abmessungen überhaupt in die Küche transportieren lassen. Treppenhäuser, schmale Gänge und Türbreiten sind hierbei zu beachten.

Richtmaße für den Essplatz 

Die Größe der Stellflächen für eine Esstheke oder einen Essplatz ist von der Haushaltsgröße und den Gewohnheiten abhängig (z. B. viele Gäste). Die Stellfläche für einen Stuhl beträgt in der Regel in der Breite 45 cm und für die Tiefe 50 cm. Die Abstände nach jeder Seite zur Wand und zum Tisch betragen mindestens 10 cm. Bei einer Eckbank benötigt man keinen Abstand zur Wand. Die Tischfläche für eine Person beträgt in der Breite 65 cm und in der Tiefe 40 cm. Bei einem Essplatz mit einem runden Tisch benötigt man für vier Personen ca. 250 cm im Quadrat. Praktisch sind so genannte Esstheken mit Barhockern, da sie wesentlich weniger Platz benötigen als eine Essecke mit Stühlen.

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