Elektroinstallationen
Die Installation der Elektro- und Wasseranschlüsse ist bei einem Neubau oder einer Wohnungssanierung früh zu planen bzw. – vor Beginn einer Küchenrenovierung zu überdenken. Es müssen genügend Anschlüsse für Groß- und Kleingeräte vorhanden sein.
Anschlusswerte
Für die Elektro-Installation, die Geräte und Leitungsabsicherung ist es Voraussetzung, die Anschlusswerte der Geräte zu kennen (Tabelle). Einen Festanschluss in der Küche benötigen nur der Elektroherd, der Dampfgarer sowie die Einbaukochmulde bei vom Backofen getrennter Ausführung mit eigenem Anschluss. Alle anderen Haushaltsgeräte werden an Steckdosen angeschlossen, deren Leitungen mit 16 Ampere abgesichert sind.
Um einer Leitungsüberlastung vorzubeugen, ist für geplante Geräte mit Anschlusswerten ab 2000 W ein eigener Stromkreis vorzusehen, auch wenn die Geräte über Steckdosen angeschlossen werden. Für Gefriergeräte ist ein eigener Stromkreis empfehlenswert.
Die Steckdosen müssen zusätzlich mit Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen, deren Bemessungsauslösestrom 30mA nicht übersteigt, geschützt werden. Es empfiehlt sich hierfür der Einsatz von Kombinations-Schutzeinrichtungen, die sowohl die Leitungen schützen, als auch Fehlerstromschutz bieten – so genannte FI/LS-Schalter.
Anschlusswerte von Groß- und Kleingeräten in der Küche | ||
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Elektrogerät | Wechselstrom (in KW, bis ca) | Drehstrom (in kW, bis ca) |
Elektroherd | 14,5 | |
Einbaukochmulde/-feld | 10 | |
Einbaubackofen | 6,6 | |
Einbau-Modul Induktionskochstelle | 3,7 | |
Einbau-Modul Grillplatte | 7,2 | |
Einbau-Modul Grill | 3,4 | |
Einbau-Modul Fritteuse | 2,7 | |
Mikrowellengerät | 1,9 | |
Mikrowellengerät mit Grill | 3,4 | |
Mikrowellen-Kombinationsgerät | 3,5 | |
Einbau-Dampfgargerät | 2,5 | 5,1 |
Einbau-Geschirrerwärmer | 1,1 | |
Geschirrspüler | 3,4 | |
Einbau-Kaffeeautomat | 2,7 | |
Kühlschrank | 0,2 | |
Gefriergerät | 0,2 | |
Kühl-Gefrierkombination | 0,2 | |
Dunstabzugshaube | 0,5 | |
Fritteuse | 2,7 | |
Toaster/Warmhalteplatte | 0,9 | |
Kaffee-, Tee-, Espressomaschine | 2,3 | |
Expresskocher | 3,0 | |
Waffeleisen | 1,4 | |
Brotbackautomat | 0,8 | |
Raclette, Wok, Barbecue, Fondue | 2,3 | |
Dampfgarer oder Reiskocher | 0,9 | |
Standküchenmaschine | 1,6 | |
Dampfbügeleisen | 2,7 | |
(Dampf-)Bügelmaschine | 3,5 | |
Waschmaschine | 2,3 | |
Wäschetrockner | 3,5 | |
Staubsauger | 2,5 (hergestellt vor 9/2015) |
Ausstattungswerte
Die Mindestausstattung an Steckdosen, Stromkreisen, Auslässen und Anschlüssen für Geräte von 2.000 Watt und mehr sind in der DIN 18015, Teil 1, festgelegt. Diese Mindestausstattung entspricht dem HEA-Ausstattungswert 1. Sind mehr Steckdosen, Auslässe und Anschlüsse geplant, so muss auch die Anzahl der Stromkreise entsprechend erhöht werden. Eine solche umfassendere Elektroinstallation wird als HEA-Ausstattungswert 2 bzw. 3 bezeichnet. Diese Richtlinien sind in der RAL-RG 678 vorgegeben und werden mit * bis zu *** Sternsymbolen dargestellt.
Wird die Elektroinstallation nach den HEA-Ausstattungswerten 2 oder 3 realisiert, entfallen in der Regel teure Um- und Nachinstallationen bei einer Erweiterung der Geräteausstattung. Bei Ausstattung mit Gebäudesystemtechnik sind entsprechend die Ausstattungswerte 1plus, 2plus oder 3plus vorgesehen.
Details zu den Ausstattungswerten: www.elektro-plus.com/elektroplanung/raumplaner
Installationszonen
Um alle Geräte in der Küche optimal einsetzen zu können, wird ein Elektro-lnstallationsplan erstellt. Sind die Standorte für Großgeräte, wie Elektroherd, Dampfgarer, Mikrowellengerät, Geschirrspüler, Kühl- und Gefrierkombination sowie für Dunstabzugshaube und Warmwasserbereiter festgelegt, können die Geräteanschlussdosen bzw. Steckdosen eingeplant werden.
Für den Betrieb von Kleingeräten wie z. B. Kaffeemaschine, Allesschneider, Toaster ist für eine ausreichende Anzahl von Steckdosen über der Arbeitsfläche zu sorgen. Im Durchschnitt sind 10 bis 15 Kleingeräte pro Haushalt vorhanden. Die Höhe für die Anbringung von Festanschlüssen und Steckdosen sind genormt. Die wesentlichen Normmaße sind:
- Untere Installationszone (DIN 18015):
von 15 bis 45 cm ab Oberkante Fertigfußboden (OKFF); Vorzugsmaß 30 cm ab OKFF. Bei Geräten, wie z. B. dem Geschirrspüler, sind die Anschlüsse in unmittelbarer Nähe – rechts oder links des Gerätes – anzuordnen, nicht jedoch dahinter, da sie einerseits ein wandbündiges Aufstellen behindern und andererseits bei einem Defekt erst nach Ausbau der Maschine zugänglich sind. - Mittlere Installationszone (DIN 18015):
von 100 bis 130 cm OKFF; Steckdosen über Arbeitsflächen, Vorzugshöhe 115 cm OKFF, Steckdosen über Arbeitsflächen, Vorzugshöhe 115 cm OKFF - Obere Installationszone (DIN 18015):
von 15 bis 45 cm unter der fertigen Deckenfläche; Vorzugshöhe 30 cm unter der Deckenfläche bzw. etwa 215 cm ab OKFF. Diese Lösung gilt für hoch eingebaute Geräte, Arbeitsplatzbeleuchtungen und Dunstabzugshauben. Das hat den Vorteil, dass die Geräte in schon eingebautem Zustand angeschlossen und auch wieder vom Netz getrennt werden können. Dabei ist allerdings die Zuleitungslänge der Geräte zu beachten.
Die Normmaße müssen je nach Sockelhöhe und Höhe des Küchenmöbelprogramms angepasst werden. Wenn ein Fliesenplan erstellt wird, so ist eine besondere Genauigkeit der Installation erforderlich, um die sichtbaren Anschlüsse wie Steckdosen mit den Fliesen in harmonischen Einklang zu bringen. Sofern Steckdosen in Möbelteilen (Arbeitsblende etc.) geplant sind, ist dies bei der Elektro-Installation entsprechend zu berücksichtigen.
Beleuchtung
In der Küche wird Licht gebraucht:
- zum Sehen
- zur Sicherheit
- zur Gestaltung
Die Küche sollte zu den am besten ausgeleuchteten Räumen jeder Wohnung zählen.
Neben einer guten Allgemeinbeleuchtung ist eine sorgsam ausgeleuchtete Arbeitsfläche von großer Bedeutung. Es ist wichtig, dass das Licht aus der richtigen Richtung kommt, um Schattenbildungen zu vermeiden. Günstig sind daher unter den Oberschränken und in der Dunstabzugshaube blendfrei installierte LED-Leuchten, Halogen- oder Leuchtstofflampen. Ist die Oberfläche der Arbeitsplatte matt, so wird störende Reflexionsbildung vermieden. Unzweckmäßig ist die Beleuchtung von Arbeitsflächen mit lichtbündelnden Strahlern, die an Regalen, Decken oder Wänden angebracht sind. Sie erzeugen harte Schlagschatten, zu große Helligkeitskontraste und unerwünschte Strahlungswärme. Die Leuchten für die Allgemein- und Arbeitszonenbeleuchtung sollen getrennt schaltbar sein.
Für eine stimmungsvolle Beleuchtung sorgt vor allem ein- oder auch mehrfarbiges LED-Licht, z. B. bei so genannten Glaslichtborden (Regalböden mit LED-Lichterketten) und als Sockellichtleiste. Die kleinen Leuchtdioden tauchen die Einbauküche dabei in ein angenehmes oder auch wechselndes Licht (z. B. per LED-Farbwechsler). Hinzu kommt, dass die kleinen LEDs nicht nur eine sehr lange Lebensdauer haben, sondern auch energiesparend sind.
Bei der Planung des Lichtkonzeptes ist auch zu berücksichtigen, ob die Küchenarbeitsplatte matt oder hochglänzend ist, um störenden Reflexionen entgegenzuwirken. Auch sollte die Beleuchtung der Einbauküche insgesamt sowie der verschiedenen Arbeitsbereiche getrennt schaltbar sein. Spots, die an Decke und Wänden angebracht sind, eignen sich nicht, da sie neben harten Schlagschatten zu große Helligkeitskontraste und zu viel Strahlungswärme erzeugen.