Bauformen
Die Entscheidung, welche Bauform und Ausstattung beim Kauf einer Kochstelle gewählt werden, hängt ab von:
- Größe und Möblierung der Küche
- Zahl der zu verköstigenden Personen
- Ess- und Kochgewohnheiten
- finanziellen Möglichkeiten und
- optischen Ansprüchen
Um einen unkomplizierten Einbau der Geräte ohne Vor- oder Rücksprünge und Fugen zu ermöglichen, müssen Geräte und Möbel aufeinander abgestimmt sein. Wichtigste Grundlage für die Festlegung der Geräteabmessungen ist deshalb die seit 2004 geltende Europäische Norm DIN EN 1116 DIN EN 1116:2004–09 „Koordinationsmaße für Küchenmöbel und Geräte“ (vorhergehende Norm DIN 68901). Darin werden Vorgaben über Tiefe und Höhe für Ein- und Unterbaugeräte sowie die entsprechenden Einbauöffnungen getroffen; für Standgeräte gelten Richtmaße. Die Breite ist in 10 cm-Schritten von 50 bis 90 cm möglich; Ausnahme: 45 cm.
Kochstellen werden in verschiedenen Bauformen und Abmessungen angeboten.
Standgeräte
Siehe HEA-Fachwissen „Herde und Backöfen“
Einbaugeräte
Einbaugeräte ermöglichen zusammen mit den passenden Küchenmöbeln eine individuelle Planung sowie Gestaltung der Küche und bieten viele Kombinationsmöglichkeiten.
Einbaukochstelle
Unter einer Einbaukochstelle versteht man sowohl Einbaukochmulden als auch Einbaukochfelder, die in die Arbeitsplatte eingebaut werden und alle notwendigen Bauteile für die Wärmeabgabe an ein Kochgeschirr enthalten. Sie unterscheiden sich lediglich durch die Anbringung der Bedienelemente und durch die Ausführung. Die Höhe (= Einbautiefe) schwankt je nach Bauart zwischen 1,5 und 16,5 cm.
Einbaukochmulde
Die Einbaukochmulde besteht aus emailliertem Stahl oder Edelstahl und wird in unterschiedlichen Formen, mit 2, 3 oder 4 Gusskochplatten und zum Teil mit zusätzlicher Abstellfläche angeboten. Die Gerätegröße (= Einbaumaße) variiert von 26 bis 75 cm Breite und 46,8 bis 49,5 cm Tiefe.
Einbaukochfeld
Das Glaskeramikkochfeld verfügt über einen hochstehenden oder flach aufliegenden Rahmen, seitliche Lisenen oder ein Frontprofil aus emailliertem oder beschichtetem Metall, Edelstahl oder Aluminium. Die nicht eingefassten Ränder haben i.d.R. einen Facettenschliff, d.h. eine schräg nach unten verlaufende Kante.
Rahmenlose Kochfelder zum flächenbündigen Einbau können komplett in eine Arbeitsfläche z.B. aus Naturstein oder Massiv- bzw. Vollholz eingelassen werden; teilweise ist auch der Einbau in eine geflieste Arbeitsfläche möglich.
Einbaukochfelder gibt es in verschiedenen Formen und Größen mit einer unterschiedlichen Zahl an Kochzonen auf einer Glaskeramikfläche.
Verfügt das Einbaukochfeld über 4 bis 6 Kochzonen, erfolgt die Anordnung der Kochzonen nebeneinander, paarweise hintereinander oder versetzt. Sie werden z.T. durch eine Warmhaltezone oder Abstellfläche ergänzt. Der Gerätemarkt bietet Kochfelder in einer Breite von 30 bis 90 cm. Die Tiefe liegt zwischen 35,3 und 52 cm.
Ein Herstelle bietet autarke Kochfelder, die trotz einer Breite von mehr als 60 cm, über einen 60 cm Unterschrank montiert werden können, ohne dass die Seitenwände des Unterschrankes ausgeschnitten werden müssen (AEG).
Bei modernen Kochsystemen können Kochfelder aller Beheizungsarten (Gas-, Induktion, Strahlung, Rohrheizkörper) mit Sondergeräten wie Einbaugrill, Einbaufritteuse, Einbaudampfgarer (Gaggenau), Einbauwok (AEG, Miele), Einbau Tepan Yaki (AEG, Miele) und Salamander (Miele) lückenlos kombiniert werden. In diesem Fall sind zwei Kochzonen angeordnet.
Die Kochfeldbreite schwankt bei Domino- bzw. Modularkochfeldern zwischen 30,2 und 36 cm, die Kochfeldtiefe zwischen 50 und 52 cm.
Das Tepan Yaki ist ein Flächengrill, bei dem die Speisen direkt auf einer Edelstahl-Grillfläche mit oder ohne Fett zubereitet werden. Dieser wird als eigenständiges Gerät (s.o.), aber auch als Sonderzubehör für Kochfelder angeboten.
Kochzonen können mit verschiedenen Beheizungsarten ausgestattet sein (s. "Beheizungsarten von Kochzonen"). Zusätzlich sind folgende Ausstattungen möglich:
- Zweikreis-, Dreikreis- oder Bräter-/Mehrzweckzone(n) für eine oder mehrere Kochstellen
- z.T. Sensoren oder Tasten für die Erweiterung der Beheizung
- Anzeige der Einstellung
- Topferkennung/Topfgrößenerkennung
- Ankochautomatik
- Timer-Funktion (mit Abschaltfunktion, z.T. mit Restwärmenutzung)
- Kurzzeitwecker
- CountUp Timer: zeigt die Betriebszeit der Kochzone an
- Koch- und/oder Bratsensor (z.T. mit Automatikprogrammen)
- Boost-/Powerfunktion: Bei Induktion wird zeitlich begrenzt mehr Leistung auf eine bzw. zwei Induktionskochzonen konzentriert. Bei Strahlungsheizkörpern werden besondere, meist mehrkreisige Heizkörper eingesetzt. Je nach Hersteller wird zusätzlich über eine Steuerung bzw. Regelung der Heizkreise der Energieeintrag ins Kochgeschirr optimiert.
- Memory Funktion, mit der Kochstufen und Zeiten für ein Gericht abgespeichert und jederzeit wieder aufgerufen werden kann.
- Warmhaltefunktion
- Sicherheitsfunktionen (s. Kapitel "Sicherheit")
- Bridge-Funktion (nur Induktion): Zwei übereinander liegende Kochzonen können zu einer großen Kochzone zusammengeschaltet und gemeinsam gesteuert werden (AEG)
- PowerSlide-Funktion (AEG) powerMove Funktion (Bosch, Gaggenau, Neff, Siemens) (nur Induktion): Aufteilung des Kochfelds in drei Temperaturzonen für Ankochen/-braten, Fortkochen und Warmhalten analog gewerblicher Kochfelder.
- Unterbrechungsfunktionen wie „Stop & Go“-Funktion (AEG, Miele) oder „Kurzzeitspeicher“ (Bosch, Gaggenau, Neff, Siemens) dienen der Wiederherstellung der Einstellungen bei Störungen im Kochablauf.
- FlexiBridge-Kochzone (nur Induktion): Eine große Kochzone 240 x 440 mm) mit 4 Segmenten, die nach Belieben kombiniert werden können und sich allen Topfgrößen und Formen anpassen. (AEG)
- FreeZone-Kochzone (nur Induktion): Große, 300 x 460 mm Flächeninduktion auf der Töpfe und Pfannen an jeder beliebigen Stelle platziert werden können. Mit der Split-Funktion wird die FreeZone in zwei gleichgroße Bereiche geteilt und kann getrennt temperiert werden.(AEG)
- Die Dunstabzugshaube wird in Abhängigkeit von der Kochfeldnutzung über das Kochfeld gesteuert.
- Design-Kochfelder:
- mit einer Übertiefe von 60 cm, so dass das Kochfeld nahtlos in die Arbeitsplatte integriert werden kann (AEG)
- durchgehend in puristischem Schwarz. Erst beim Einschalten werden die Kochzonen und Bedienelemente von roten LEDs angezeigt. (AEG)
- Integrierter Dunstabzug im Induktionskochfeld
Einbaukochstelle ohne Bedienelemente
Der Marktanteil an Einbaukochstellen ohne Bedienelemente hat in den letzten Jahren stark abgenommen. Sie können nur in Verbindung mit einer externen Steuer- bzw. Regeleinheit genutzt werden, die sich in einem:
- direkt darunter gebauter Einbauherd; oder
- Einbauschaltkasten für den Einbau in einen Unter- oder Oberschrank
befinden kann. Der (Hoch-)Einbau des Backofens, getrennt vom Kochfeld wird immer beliebter, womit der Anteil der autarken Einbaukochstellen stark gestiegen ist. Einbauschaltkästen sind nur noch vereinzelt, insbesondere für den Ersatzbedarf, am Markt verfügbar.
Autarke Einbaukochstelle
Autarke Einbaukochstellen sind eigenständige Geräte und können räumlich getrennt vom Backofen eingebaut werden, da die notwendige Steuer- bzw. Regeleinheit, sowie die Bedienelemente für die Kochstellen und Sonderausstattungen, wie z.B. Timer, bereits im Gerät integriert sind.
Die Bedienelemente liegen meist an der Vorder- oder rechten Seitenkante. Der Markt bietet:
- befestigte Drehschalter für Kochmulden und -felder
- magnetische Aufsätze in Form eines Drehschalters für Kochfelder. Dabei hat der Magnetaufsatz selbst keine Schaltfunktion, die eigentlichen Schaltelemente sind unter der Glaskeramikkochfläche angebracht. Der Drehschalter verfügt über einen sternförmigen Eisenkern, der ein sternförmiges Magnetfeld erzeugt. Dadurch können die Sensoren in den Schaltelementen unter der Glaskeramik eine Drehung oder Verschiebung erkennen und die gewünschten Schaltfunktionen ausführen. Beim Abnehmen des Drehschalters wird je nach Ausführung die vom Schalter angesteuerte Kochstelle oder das ganze Kochfeld abgeschaltet. Die Drehschalter sind spülmaschinengeeignet (Bosch, Neff, Siemens).
- Sensorbedienung in Form von Sensortasten oder -slidern, bzw. per Direktanwahl nur für Kochfelder. Beim Slider kann die gewünschte Leistungsstufe durch Entlangführen eines Fingers oder Tippen an der Leistungsskala ausgewählt werden. Bei der Direktanwahl werden in einer Zahlenreihe Leistungsstärke und Zeiten direkt ausgewählt.
- Beim farbigen Touch-Display mit Klartextanzeige erfolgt die Bedienung mit Hilfe von Touch und Scrollaktionen. Bei Induktionskochfeldern mit flexiblen Kochzonen wird die Positon des Kochgeschirrs und die Leistungsstufe angezeigt. Die Klartextanzeige erleichtert die Bedienung von Automatikprogrammen und Hilfemenüs.
- PiezoTouch Sensorbedienung für Kochfelder. Hier besteht die Bedienfläche aus Aluminium mit integrierten Sensortasten.
Einbauschaltkasten
Der Einbauschaltkasten umfasst alle Bedienelemente für das Einbaukochfeld. Er wird in einen Möbelschrank unter der Arbeitsplatte oder in einem Oberschrank installiert.
Tischgerät
Tischgeräte sind steckerfertige Geräte, die auf einer freien Fläche, z.B. Arbeitsplatte, betrieben werden können. Sie eignen sich aufgrund ihrer kleinen Maße z.B. für Kleinsthaushalte und Camping.
Angeboten werden:
- Kochmulde oder Kochfeld mit ein bis zwei Kochstellen
- Tischherd: Kochmulde oder -feld mit zwei Kochstellen und darunter liegendem Backofen.