Anwendung
Vorgaben für den Einsatz des Backofens
Der Backofen ist durch seine gleichmäßige und fein regulierbare Wärmezufuhr für die Nahrungszubereitung vielseitig nutzbar. Ein moderner Backofen bietet eine Vielzahl an Ausstattungsmerkmalen und Einsatzmöglichkeiten. Um diese optimal nutzen zu können und dabei beste Garergebnisse zu erzielen, muss bei der Wahl der Beheizungsart, der Temperatur, der Einschubhöhe und der Backform/-bleche die Lebensmittelart und -menge berücksichtigt werden. Lebensmittel, Backformen/-bleche, Backofen, Beheizung und Regelorgan bilden ein Garsystem.
Garverfahren im Backofen | ||
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Garverfahren | Temperatur | Lebensmittel, Beispiele |
Backen Garen, Bräunen und Trocknen von Teig in Formen oder auf dem Blech |
120 bis 250°C 270 bis 300°C |
Trockenes Gebäck, Obstkuchen, Napfkuchen, Brot, Pizza, Flammkuchen, Fladenbrot |
Braten Garen und Bräunen mit oder ohne Fettzugabe im
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160 bis 275°C | Fleisch, Fisch |
Einkochen/Sterilisieren Haltbarmachen von Lebensmitteln in Gläsern durch Erhitzen |
100 bis 175°C | Obst, Gemüse, Fleisch |
Gären / Fermentieren Beschleunigung von Veränderungen in Lebensmitteln durch Bakterien- oder Pilzkulturen oder durch Zugabe von Enzymen (Fermenten) |
37 bis 40°C | Sauerteige, Hefeteige, Joghurt |
Grillen Garen und Bräunen mit wenig oder ohne Fettzugabe durch direkte Einwirkung starker Strahlungswärme auf dem Rost oder Drehspieß |
230 bis 300°C | Flache Stücke von Fleisch und Fisch auf dem Rost, Geflügel am Spieß |
Niedertemperaturbraten Schonendes Garen und Bräunen empfindlicher Lebensmittel |
30 bis 120°C | Fleisch, z.B. hohe Rippe, Lende, Schinken, Roastbeef, Filet |
Überbacken / Gratinieren Bräunen garer Lebensmittel evtl. bis zur Krustenbildung an der Oberfläche mit dem Grill |
225 bis 275°C | Aufläufe, Soßen, Suppen, Gratin, Nachspeisen |
Umluftgrillen / Infrabraten Garen oder Bräunen mit oder ohne Fettzugabe durch Kombination von Strahlung und Wärmeströmung |
160 bis 275°C | Bratenstücke, Geflügel, Fisch |
Trocknen Haltbarmachen durch Wasserentzug |
50 bis 80°C | Obst, Gemüse, Kräuter, Pilze, Baiser / Meringen |
Energiespartipps
Durch richtiges Verhalten lässt sich beim Einsatz des Backofens Strom sparen*:
- Die Verwendung frischer oder aufgetauter anstelle gefrorener Lebensmitteln kann bis zu 60 % Energie sparen. Das Auftauen von Lebensmitteln, wie z.B. Brokkoli, braucht zusätzlich Energie.
- Bei gleichzeitiger Zubereitung von Gerichten kann bis zu 45 % Energie gespart werden. Beispielsweise können Kuchen in Formen nebeneinander oder übereinander in den Backofen gestellt gleichzeitig gebacken werden.
- Mit der Verwendung nicht reflektierender Kochgeschirre kann bis zu 35 % Energie eingespart werden. Geschirre wie Edelstahl oder Aluminium reflektieren die Wärme wie ein Spiegel. Es ist besser, nicht reflektierende Geschirre aus Emaille, hitzebeständigem Glas oder beschichtetem Aluminiumdruckguss zu verwenden.
- Die Tür während dem Backen oder Braten nicht zu öffnen kann bis zu 25 % Energie sparen. Durch das Öffnen geht Energie verloren. Es ist besser, den Prozess durch die geschlossene Backofentür zu beobachten.
- Nicht genutztes Zubehör während des Betriebs aus dem Ofen zu nehmen spart bis zu 20 % Energie. Nicht genutztes Zubehör wie Backbleche und Roste müssen auch aufgeheizt werden, was Energie benötigt. Daher sollte nicht genutztes Geschirr aus dem Garraum entfernt werden.
- Auf das Vorheizen des Backofens zu verzichten spart bis zu 20 % Energie. Die meisten Gerichte wie z.B. Braten und Eintöpfe können in den kalten Ofen eingeschoben werden.
- Durch das rechtzeitige Entnehmen der Gerichte aus dem Backofen und das sofortige Ausschalten desselben können Sie bis zu 15 % Energie sparen.
- Das Nutzen der Restwärme im Backofen kann bis zu 10 % Energie sparen. Beispielsweise kann bei einem Braten mit einer Stunde Garzeit der Backofen bereits nach 50 Minuten abgeschaltet werden.
- Wenn Gerichte direkt hintereinander im Backofen zubereiten werden, können bis zu 10 % Energie eingespart werden.
*Quelle: Untersuchungen zur Energieeffizienz BSH Hausgeräte 2013