• Fachwissen
  • Geschirrspüler

HEA

Betriebswerte

Energieverbrauchskennzeichnung

Ab März 2021 werden Geschirrspüler mit einem neuen Energielabel gekennzeichnet. Weitere Informationen unter: www.hea.de/fachwissen/energielabel/energielabel-geschirrspueler

Verbrauchswerte

Arbeitszeit- und Strombedarf sind abhängig von Art und Menge des zu spülenden Geschirrs, also vom täglichen Geschirranfall. Während das Spülen von Hand oft mehrmals täglich erfolgt, wird im Geschirrspüler das Geschirr mehrerer Mahlzeiten gesammelt, möglichst bis die Maschine voll beladen ist. Der Geschirranfall wird bestimmt durch Haushaltsgröße und Haushaltsstruktur, Haushaltsführung und Verzehrsgewohnheiten.Vergleicht man den Zeitaufwand für das Spülen und Abtrocknen von Hand mit dem maschinellen Spülen, ist folgendes festzustellen:(Basis: 4-Personen-Haushalt / 12 Maßgedecke + Servicegeschirr)

Die auf das Grundprogramm bezogenen Verbrauchsdaten sind im Datenblatt für Haushaltsgeschirrspüler angegeben. Sie sind zusätzlich in Geräteprospekten enthalten.

Die Verbrauchswerte im Grundprogramm für Geschirrspüler in 60 cm und 45 cm Breite weichen je nach Gerät und Hersteller voneinander ab. Fasst man die Geräte zusammen, so ergeben sich für Geschirrspüler in 60 cm Breite und mit 13 bis 14 Maßgedecken folgende Werte:

Für Geschirrspüler in 45 cm Breite und mit 8 bis 9 bzw. 9 bis 10 Maßgedecken ergeben sich folgende Werte:

Die sparsamste Betriebsweise wird bei voller Beladung erreicht. Prüfungen der ARGE-Prüfgemeinschaft haben gezeigt, dass bei Ausnutzung des vollen Fassungsvermögens der spezifische Verbrauch bei 60 cm breiten Geschirrspülern niedriger liegt als bei 45 cm breiten Geschirrspülern. Ein 60 cm breiter Geschirrspüler mit einer Teilbeladung ist jedoch unwirtschaftlicher als ein voll beladenes 45 cm breites Gerät.

Somit ist die Wahl der richtigen Gerätegröße von großer Bedeutung.Es gibt einige Geräte, die neben der Möglichkeit, die Maschine voll zu beladen, das Spülen für kleine Geschirrmengen ermöglichen (Halbe Beladung). Analog den Verbrauchsdaten für 60 cm breite Geschirrspüler fällt der Energieverbrauch um bis zu 10 % und der Wasserverbrauch um bis zu 20 % geringer aus. Die Programmdauer verkürzt sich um ca. 10 – 15 Minuten. Dies kommt den Haushalten mit unterschiedlichem Geschirranfall durch veränderte Haushaltsgröße und Lebenssituation entgegen.

Geräte mit Beladungserkennung bieten ebenfalls einen Vorteil beim Spülen von kleineren Geschirrmengen. Die Verbrauchswerte liegen in ähnlicher Größenordnung.

Eine Studie des Instituts für Landtechnik der Universität Bonn, 2003, hat ergeben, dass beim Spülen von Hand sehr große Unterschiede auftreten. Das individuelle Spülverhalten scheint mehr personenspezifisch als länder-, geschlechts- oder altersspezifisch zu sein. Die deutschen Probanden benötigten zum Spülen von 12 Maßgedecken durchschnittlich 46 l Wasser, 1,3 kWh Strom und 76 Minuten Zeit.

Betriebsmittel Verfahren
Spülen von Hand 1) Spülen im Geschirrspüler 2)
Grundprogramm Sparprogramm
Wasser (l) 46 17 13
Strom (kWh) 1,3 1,2 1,1
Reiniger (g/ml) 21 20-30 15-20
Klarspüler (ml) - 2-3 2-3
Salz (g) ab Härtebereich 1-2 - 20-30 15-20

1) Quelle: Universität Bonn – Institut für Landtechnik, 2003
2) 60 cm breiter Geschirrspüler

Tabelle: Verbrauch an Betriebsmitteln bei verschiedenen Spülverfahren und Spülprogrammen

Die meisten Geschirrspüler können wahlweise an Kaltwasser oder an Warmwasser angeschlossen werden. Die Warmwasser-Anschlussmöglichkeit wird in der Gebrauchsanweisung beschrieben und ist meist ohne besondere Maßnahmen bis maximal 60 °C möglich. Bei einem Warmwasseranschluss werden alle Spülgänge mit Warmwasser betrieben, während beim Kaltwasseranschluss nur das Wasser für den Reinigungs- und Klarspülgang aufgeheizt wird.

Durch den Anschluss eines Geschirrspülers an eine Warmwasserversorgung wird der Stromverbrauch reduziert, ein Teil des Energiebedarfs aber dafür auf die zentrale Warmwasserversorgung verlagert. Deshalb sind beim Energie- und Kostenvergleich auch die bauseitige Warmwassererzeugung und das Warmwasser-Rohrleitungsnetz zu berücksichtigen. Der Warmwasseranschluss bietet dann Vorteile, wenn das warme Wasser mit niedrigen Betriebskosten bereitet wird und die Leitungswege kurz sind. Das warme Wasser muss möglichst schnell verfügbar sein.

Als Faustregel gilt: Einsparungen sind nur dann möglich, wenn nicht mehr als 3 Liter Wasser gezapft werden müssen, bis die Temperatur an der Zapfstelle mindestens 45 °C beträgt. Andernfalls ist der Kaltwasseranschluss kostengünstiger. Durch den Warmwasseranschluss lassen sich unter diesen Voraussetzungen Energiekosten einsparen. Die Senkung des Primärenergiebedarfs bringt auch eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes mit sich. Ein weiterer Effekt: Die Laufzeit des Spülprogramms verkürzt sich.

Um zu ermitteln, ob im Einzelfall der Warmwasseranschluss Vorteile bietet, ist eine Gegenüberstellung unter Berücksichtigung aller vorstehend genannten Aspekte wie Wirkungsgrade, Leitungslängen, Temperaturen, Arbeitspreise auf Basis des Primär-Energiebedarfs etc. notwendig.