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HEA

Aufbau und Funktion

Allgemeiner Aufbau

Geschirrspüler werden von vorn beschickt. Je nach Größe sind die Geräte mit einem Geschirrkorb (Kompaktgerät) oder zwei Körben ausgestattet.

Das Gehäuse des Geschirrspülers besteht aus lackiertem oder emailliertem Stahlblech. Der Gehäuseaufbau erfolgt entweder nach dem Prinzip der Ständerbauweise (AEG, Miele) oder als selbsttragende Konstruktion (Bosch, Siemens). Bei der Ständerbauweise sind die Gehäuseteile in Einzelstücken abnehmbar, um service- und recyclingfreundlich zu sein.

Die Arbeitsplatte besteht aus Kunststoff, der Spülbehälter ist aus Chrom-Nickelstahl, manche Einstiegsgeräte (Bosch, Siemens) haben einen Behälterboden aus Polinox. Zur Geräuschdämmung werden schalldämmende Materialien eingesetzt. Die Dämmung besteht meistens aus zwei Schichten – einer unteren Lage aus Bitumen und einer oberen Matte aus Textilvlies oder Mineralfasern – je nach Hersteller in verschiedenen Stärken.

Hochwertige Geräte sind aufwändiger gedämmt, z.B. durch zusätzliche Profilleisten oder Dichtungen. Darüber hinaus führen weitere Maßnahmen zur Geräuschdämmung: Verringerung des Ansauggeräusches der Pumpe, vibrationsfreie Aufhängung der Pumpe, Reduzierung der Motorgeräusche durch vibrationsfreie Aufhängung des Motors bzw. Verwendung eines Invertermotors (AEG) und spezielle Wasserführungen für den oberen Geschirrkorb.

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Innenansicht (Beispiel), Quelle: Bauknecht

Geschirr- und Besteckkörbe

Die Geschirrkörbe bestehen aus kunststoffummanteltem Stahldraht, die Besteckkörbe aus Kunststoff. Durch die Gestaltung der Geschirrkörbe wird die Aufteilung des Geschirrs in den Ober- oder Unterkorb vorgenommen. Eine flexible Korbgestaltung ist erforderlich wegen der Vielfalt an Geschirren und Gläsern.

Der Oberkorb ist für Tassen, Gläser, Teller oder Schüsseln vorgesehen und hat bis zu vier, z.T. hochklappbare Tassenauflagen. Diese bestehen entweder aus kunststoffummanteltem Draht oder aus Kunststoff und sind bei einigen Geräten nachrüstbar. Kleinteilehalter befestigen leichte Kunststoffteile sicher am Platz.

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Flexibler Korb mit Stachelreihen zum Umklappen
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Kleinteilehalter, Quelle BSH

Einige Tassenauflagen haben Anlegestreben, klappbare Gläserhalter oder Klemmvorrichtungen für langstielige Gläser.

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Gs Aufbaufunktion 04 2
Glashalterungen (Beispiel), Quelle: AEG, Miele

Umklappbare Stacheln, Spike-Reihen oder Bügel (AEG, Bosch, Miele, Siemens) ermöglichen im Oberkorb die Unterbringung von größeren Geschirrteilen. Der Oberkorb lässt sich bei vielen Geräten – zur Anpassung an verschieden große Geschirrteile im Unterkorb – in der Höhe verstellen, dies z.T. im beladenen Zustand. Die Verstellung erfolgt ein- oder beidseitig in bis zu drei Stufen durch Handgriffe mit Entriegelung oder Einsetzen des Oberkorbes auf eine andere Ebene. Eine Schrägstellung des Oberkorbes (Miele) – darstellbar auf jeder Seite des Oberkorbes in drei Positionen – dient dazu, dass Wasser aus Vertiefungen besser abfließen kann und somit der Trocknungsprozess unterstützt wird. Bei Spülern mit Rackmatic (Bosch, Siemens) ist eine Schrägstellung des Oberkorbes ebenfalls möglich. Andere Körbe sind so gestaltet, dass das Geschirr grundsätzlich zum besseren Wasserablauf schräg steht.

Der Unterkorb nimmt Teller und Schüsseln wie auch Töpfe und Pfannen auf. Flexibilität ist bei den Unterkörben durch vielfältige Variationsmöglichkeiten gegeben. Herausnehmbare und/oder klappbare Stachelreihen bieten die Möglichkeit, auch von der üblichen Form und Größe abweichende Geschirrteile standfest unterzubringen. Manche Einsätze sind auch austauschbar. Als Sonderzubehör bieten viele Hersteller weitere Einsätze z.B. für Gläser (AEG, Bauknecht, Bosch, Siemens) oder spezielle Gefäßhalterungen für Karaffen und Vasen (Bosch, Miele, Siemens) sowie Spezialeinsätze, z.B. für Teile des Kaffee-Vollautomaten (Miele) oder Sonderkörbe z.B. nur für Gläser (AEG, Bosch, Siemens) an. Unterkörbe mit Comfortlift (AEG), einem hochschwenkbaren Unterkorb, erleichtern das Be- und Entladen.

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Comfortlift, Quelle: AEG

Änderungen in der Hydraulik (AEG) bedingen, dass für die Hydraulik im Gerätesockel weniger Raum benötigt wird als bisher. Dadurch wird der Innenraum des Spülers von 60 cm auf 64 cm erhöht, bei identischen Außenmaßen. Dies bedeutet gleichzeitig 10 Liter mehr Volumen und somit zusätzlichen Raum, welcher zum Beladen mit größeren Geschirrteilen zur Verfügung steht.

Durch die Entwicklung des Spülens auf einer Ebene trifft das vorher beschriebene Einordnen des Geschirrs in den Ober- und Unterkorb nicht uneingeschränkt zu. Viele Geschirrspüler sind daher mit gleichgestaltetem Ober- und Unterkorb ausgestattet.

In jedem Fall sollte vor dem ersten Gebrauch des Geschirrspülers die Gebrauchsanleitung gelesen werden. Darin werden wichtige Hinweise für das Einordnen des Geschirrs gegeben.

Die Besteckkörbe sind einzeln oder paarweise herausnehmbar. Viele Besteckkörbe haben einen gitterförmigen Deckel, der teilweise aufklappbar ist. Das Gitter dient zum Trennen der einzelnen Besteckteile, um das Spülergebnis zu verbessern.

Einige Hersteller bieten zusätzlich zum Besteckkorb Besteckablagen in verschiedenen Größen und Varianten für den Oberkorb an. Das kann z.B. eine Besteckablage (Bosch, Siemens) oder eine Besteck- bzw. Messerablage (Bauknecht) sein. Ein abnehmbarer Löffelaufsatz für den Besteckkorb (Miele) ist eine weitere Variante. Die Besteckteile werden einzeln in die vorgegebenen Halterungen gelegt, dies verbessert das Spülergebnis und schont das Besteck.

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Klappbarer Besteckkorb
Gs Aufbaufunktion
Besteckkorb mit Aufsatz, Quelle: Miele

Einige Hersteller bieten zusätzlich zum Besteckkorb Besteckablagen in verschiedenen Größen und Varianten für den Oberkorb an. Das kann z.B. ein abnehmbarer Löffelaufsatz zum Spülen stark verschmutzter Besteckteile (Miele), eine Besteckablage (Bosch, Siemens) oder eine Besteck- bzw. Messerablage (AEG, Bauknecht) sein. Die Besteckteile werden einzeln in die vorgegebenen Halterungen gelegt, dies verbessert das Spülergebnis und schont das Besteck.

Die Besteckschublade (Miele), VarioSchublade (Bosch, Siemens) und flexible Besteckschublade (Bauknecht) wird als dritte Korbebene angeboten. Zum einen wird durch eine Besteckschublade Platz im Unterkorb gewonnen, zum anderen bietet die Besteckschublade eine hygienische und sichere Entnahme des Besteckes. Ein zusätzlicher Deckensprüharm sorgt für eine gute Reinigung im oberen Bereich. Je nach Hersteller können in der dritten Korbebene auch kleinere Schälchen und Tassen gespült werden. Bosch, Siemens bieten als Sonderzubehör einen zusätzlichen kleinen Besteckkorb für Unter- oder Oberkorb an.

Herausnehmbare Körbe ermöglichen, dass auf den Trägerkorb ein Backblech zur Reinigung gelegt werden kann (AEG).

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MultiFlexschublade, Quelle: Miele

Zum Spülen von Silber wird eine Silberglanzkassette angeboten (Bosch, Siemens). Die Kassette aus Alu-Material schützt das Besteck vor dem Anlaufen.

Mit einem Backblech-Sprühkopf ist es möglich, im Unterkorb Backbleche zu spülen (Bosch, Siemens). Der Oberkorb wird aus dem Gerät herausgenommen und der Backblechsprühkopf wird auf die Zulauföffnung gesteckt. Power Clean (Bauknecht) ermöglicht durch Hochdruck-Wasserdüsen eine gezielte Reinigung im Unterkorb. Eine zuschaltbare SprayZone bewirkt im Unterkorb hinten links durch einen erhöhten Wasserdruck eine bessere Reinigungsleistung z.B. für Auflaufformen.

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Backblechsprühknopf

Wasserführung/Regenerierung

Bei Geschirrspülern ist die richtige Wassermenge und damit die Einstellung eines bestimmten Wasserstandes sehr wichtig. Grundsätzlich gilt, dass jede Verengung oder Krümmung in der Wasserführung zu vermeiden ist. Das Wasser muss daher auf optimalem Weg durch den Geschirrspüler geleitet werden. Die Wasserführung ist beispielhaft im Bild unten dargestellt.

Gs Aufbaufunktion 09
Wasserführung

Wasserführung

Der Wasserzulauf erfolgt bei den meisten Geräten über ein (Bosch, Siemens) bzw. zwei hintereinandergeschaltete Zulaufventile, die außerhalb des Gerätes am Zulaufschlauch angebracht sind (AEG, Bosch, Miele, Siemens). Nur bei einfachen Geschirrspülern erfolgt der Wasserzulauf über ein Magnetventil im Gerät. Die Zulaufventile öffnen sich elektromagnetisch und schließen mit Unterstützung des Wasserdruckes.

Der Einsatzbereich der Ventile liegt zwischen 0,3 bzw. 1 bar und 10 bar (30 kPa bis 1000 kPa) Leitungsüberdruck. Ist der Leitungsdruck höher als 10 bar, muss ein Druckminderungsventil in die Wasserleitung eingebaut werden. Bei einem Leitungsdruck unter 0,3 bzw. 1 bar ist ein sicheres Schließen des Magnetventils nicht mehr gewährleistet. In diesem Fall müssen Sondermaßnahmen des Herstellers beachtet werden.

Das einlaufende Wasser wird zunächst über eine sogenannte Wassertasche geführt. Diese hat verschieden große Kammern für unterschiedliche Wassermengen, die für den Regeneriervorgang oder für den nächsten Spülgang bereitgehalten werden. So fließt in einem Zeitfenster von max. vier Minuten die erforderliche Wassermenge ein, wobei ein kleiner Teil für das Regenerieren zurückgehalten wird (Miele). In die Wassertasche integriert ist eine freie Fließstrecke, durch die bei einem Sog in der Wasserleitung der Wasserrückfluss aus dem Geschirrspüler verhindert wird.

Für die Regelung der vorgesehenen Wassereinlaufmenge in den einzelnen Spülgängen gibt es verschiedene Systeme:

Das in den Geschirrspüler einlaufende Wasser wird über die Enthärtungsanlage geführt und gelangt über eine Filterkombination zur Umwälzpumpe. Von dort aus wird das Wasser über zwei Andockstationen (AEG) bzw. über drei Zuflussrohre (Miele) zu den unterschiedlichen Spülebenen gepumpt (Bild unten). Somit werden über drei Sprüharme fünf Sprühebenen erzielt (AEG, Miele). Dabei werden bei Miele die untere und obere Ebene direkt über Zuflussrohre, die mittlere Spülebene einzeln über ein Wechselspülsystem angesteuert, bei neueren Geschirrspülern ist eine separate Ansteuerung aller drei Sprüharme möglich. Die Verbindung zwischen dem Zuflussrohr und dem Oberkorb ist flexibel, so ist der Oberkorb in vielen Positionen verstellbar. Bei Bosch und Siemens ist die Wasserzuführung zum Oberkorb in drei Stufen verstellbar. Teilweise gibt es noch eine zusätzliche Wasserzufuhr zu einer Dachbrause oberhalb des Oberkorbes.

Am Ende eines Spülganges wird das Wasser über die Ablaufpumpe abgepumpt.

Enthärtung und Regenerierung

Alle Geschirrspüler sind mit einem Enthärter ausgestattet, der mit einer Tauschermasse (Kunstharz) gefüllt ist. Die Kapazität des Enthärters ist so abgestimmt, dass die für ein Spülprogramm benötigte Wassermenge verschiedener Wasserhärten enthärtet werden kann. Die maximale Härte beträgt allgemein bis zu 50 °dH (AEG, Bosch, Siemens), bei Geschirrspülern mit Steuerungen ohne Restzeitanzeige 35 °dH (Bosch, Siemens) und bei einigen Geräten werden bis zu 70 °dH (Miele) ausgelobt.

Das in den Geschirrspüler einlaufende Wasser wird zunächst über den Enthärter geleitet. Beim Durchlauf durch den Enthärter werden die an der Tauschermasse angelagerten Natrium-Ionen gegen die Calcium- und Magnesium-Ionen des Wassers ausgetauscht, das Wasser wird enthärtet. Diese Enthärtung kann so lange erfolgen, bis sich an der Tauschermasse keine Natrium-Ionen mehr befinden. Dann muss der Enthärter regeneriert werden.

Die während des Enthärtungsvorganges abgegebenen Natrium-Ionen müssen wieder ersetzt werden. Dies erfolgt durch die Zufuhr von speziellem Regeneriersalz. Hierfür ist der Enthärter mit einem Salzvorratsbehälter gekoppelt. Enthärter und Salzbehälter bilden eine Einheit.

Damit in den unteren Härtebereichen weniger Salz verbraucht wird, haben die Geschirrspüler Umschaltvorrichtungen, welche die Anpassung an verschiedene Härtegrade ermöglichen.

Die Anpassung erfolgt zum einen mechanisch und zusätzlich elektronisch in bis zu 10 Stufen (AEG) zum anderen elektronisch durch eine gradgenaue Einstellung über die Steuerung (Miele) bei der ersten Inbetriebnahme des Geschirrspülers. Bei Spülern mit Regenerier-Elektronik (Bosch, Siemens), d.h. Steuerungen mit Restzeitanzeige, erfolgt die Einstellung in der Regel bei der ersten Inbetriebnahme in bis zu acht Stufen, bei Spülern ohne Regenerier-Elektronik und somit Steuerungen ohne Restzeitanzeige manuell in bis zu vier Stufen.

Zur Regenerierung fließt Wasser durch den Salzvorratsbehälter und transportiert gelöstes Salz in den Enthärter / Ionenaustauscher. Danach findet ein Austausch von Natrium-Ionen gegen die jetzt an der Tauschermasse angelagerten Calcium- und Magnesium-Ionen statt. Ionenaustauscher und Salzbehälter müssen nach dem Regeneriervorgang durchgespült werden. Dies erfolgt bei allen Geschirrspülern automatisch.

Das Wasser, welches für die Regeneration benötigt wird, ist in der Wassertasche bevorratet (s. Kapitel „Wasserführung“). Es handelt sich dabei um eine fest definierte Menge, die in das Salzgefäß läuft und dort eine entsprechende Salzmenge auflöst. Die entstehende Sole wird durch ein elektrisches Ventil, das zwischen der Wassertasche und dem Ionenaustauscher angebracht ist, abgelassen. Dieses Ventil arbeitet drucklos und schließt mit Federkraft. Der Wassereinlauf erfolgt durch Ausnutzung der Schwerkraft. Im Ionenaustauscher findet schließlich die Regeneration statt, die abhängig von der Wasserhärte und der Anzahl der getätigten Spülprogramme abläuft.

Bei den elektronisch gesteuerten Geräten wird die örtliche Wasserhärte an der Bedienblende eingestellt. Die Elektronik berechnet dann, wie viel Wasser durch den Ionenaustauscher enthärtet werden kann, bevor dieser sich wieder selbsttätig regeneriert. Bei allen Geräten sollte vor der Erst-Inbetriebnahme der Wert der örtlichen Wasserhärte eingegeben werden. Ausnahme: Geschirrspüler mit Wasserhärtesensor. Die Elektronik berechnet, wann ein erneuter Regenerierprozess ausgelöst werden muss – je nach Art und Anzahl der geleisteten Spülgänge. Hierfür wird z. T. die Wassermenge u.a. mit einem Flügelradzähler gemessen. Dadurch kann der Salzverbrauch exakt der Wasserhärte angepasst werden. Außerdem reduzieren sich die Durchspülvorgänge, wodurch Wasser eingespart wird.

Liegt die Wasserhärte unter 1 °d, z. B. bei Spülgängen, die unmittelbar nach der Regenerierung des Enthärters ablaufen, oder auch in Weichwassergebieten, können verstärkt irreversible Glastrübungen entstehen. Das weiche Wasser löst Oberflächenbestandteile des Glases heraus. Um dies zu verhindern wird die Wasserhärte auf einem optimalen Wert von ca. 3 °d bis 5 °d gehalten. Dem enthärteten Wasser wird – an der Enthärtungsanlage vorbei – Leitungswasser automatisch zugemischt. Es gibt unterschiedliche Systeme, deren gemeinsames Ziel aber ist, eine optimale Glasschonung zu erzielen. Das Zumischen des Leitungswassers erfolgt entweder über einen Bypass bzw. ein Rohwasserzumischventil (AEG, Bauknecht, Bosch, Miele, Siemens) oder wird elektronisch für die einzelnen Spülgänge gesteuert (Miele).

Der Zeitpunkt zum Nachfüllen des Regeneriersalzes wird bei den meisten Geräten durch eine Anzeige kenntlich gemacht. Basis für diese Anzeige ist ein Schwimmer, der im Deckel des Salzbehälters oder im Salzvorratsbehälter eingebaut ist. Bei nachlassender Salzkonzentration sinkt der Schwimmer. Die Anzeige erfolgt z. T. dadurch, dass der farblich gekennzeichnete Schwimmer nicht mehr sichtbar ist (Anzeige im Gerät). Der Schwimmer kann auch mit einem Magnetschalter gekoppelt sein. Dieser betätigt dann eine Anzeigenleuchte an der Schalterblende (Anzeige an der Bedienblende).

Umwälzpumpe/Motor

Die Umwälzpumpe saugt das Wasser an der tiefsten Stelle des Spülbehälters über eine Filterkombination an und drückt es durch die Düsen der Sprüharme auf das Geschirr. Das herunterlaufende Wasser sammelt sich wieder am tiefsten Punkt und wird erneut von der Umwälzpumpe über die Filterkombination angesaugt. Dieser Kreislauf ist die Voraussetzung dafür, dass das Geschirr mit einem Minimum an Wasser gereinigt werden kann.

Die Leistung der Umwälzpumpe ist so bemessen, dass etwa 60 bis 80 Liter Wasser pro Minute umgewälzt werden. Die Motorleistung beträgt 85 bis 90 Watt.

Filterkombination

Je nach Geräte-Hersteller variieren die Filterkombinationen. Sie können aus folgenden Teilen bestehen:

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Filterkombination

Diese Filter reinigen das umgewälzte Wasser, um eine Wiederanschmutzung des Geschirrs zu vermeiden. Die Kombination der verschiedenen Filter gewährleistet, dass auch feinste Schmutzpartikel herausgefiltert werden, ohne dass sich die Wasserwege verstopfen. Das Grobsieb ist bei den meisten Geschirrspülern herausnehmbar, dies erleichtert die Reinigung. Die einzelnen Filtersysteme weisen je nach Hersteller Besonderheiten auf. So wird ein gewelltes Flächensieb (AEG) für den gezielten Wasserablauf eingesetzt. Die Bodenklappe des Grobsiebes (Miele) kann zur bequemen Reinigung geöffnet werden, aufgefangene Fremdkörper können so entfernt werden. Mit Entfernen der kompletten Siebkombination (Miele) ist es auch möglich, ohne zusätzliches Werkzeug Fremdkörper zu entnehmen und das Rückschlagventil gründlich zu reinigen.

Die Filter sind strömungstechnisch so angeordnet, dass sie sich größtenteils selbst reinigen und so die Reinigungsintervalle verlängern. Eine regelmäßige Reinigung der Siebe entsprechend der Gebrauchsanweisung ist dennoch nötig, um eine dauerhaft gute Reinigungsleistung des Geschirrspülers sicherzustellen.

Sprüharme

Das Wasser wird durch rotierende Sprüharme auf das Geschirr gesprüht. Alle Geschirrspüler haben mindestens zwei Sprüharme, außer Kompaktgeräte. Je ein Sprüharm befindet sich unter dem unteren und oberen Geschirrkorb. Über dem oberen Geschirrkorb, der Besteckschublade, ist bei einigen Geräten entweder ein weiterer Sprüharm (AEG, Miele) oder eine feststehende Deckendusche, Sprühdüse bzw. Dachbrause (Bauknecht, Bosch, Siemens) angeordnet. Gefertigt werden die Sprüharme aus Chromnickelstahl oder Kunststoff.

Die Form der Sprüharme ist auf die jeweilige Gerätetechnik abgestimmt. Es werden in der Regel schwert- oder wellenförmige Sprüharme verwendet. AEG hat zudem in einigen Spülern den Satelliten-Sprüharm und 45er Spüler von Bosch und Siemens sind für optimale und trotzdem schonende Reinigung mit zwei Sprüharmen unter dem Oberkorb ausgestattet.

Die Sprühdüsen der Sprüharme sind so angeordnet, dass sich einerseits der Sprüharm durch den beim Wasseraustritt entstehenden Rückstoß dreht. Andererseits werden durch die Form der Anordnung alle Geschirrteile von den Wasserstrahlen getroffen und eine (vorgegebene) optimale Drehzahl der Sprüharme ist sichergestellt. Der Satelliten-Sprüharm von AEG weist eine Doppelrotation auf. Dadurch wird ein dichteres Sprühbild und somit ein nach Herstellerangabe optimales Reinigungsergebnis erzielt.

Geschirrspüler sind überwiegend so konstruiert, dass aus allen Sprüharmen und Sprühdüsen gleichzeitig Wasserstrahlen austreten. Beim Wechselsprühsystem (AEG, Bosch, Miele, Siemens) wird das Wasser wechselweise in den unteren bzw. oberen Sprüharm oder der Dachbrause gedrückt.

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Wechselsprühsystem

Beim Impulsspülen (AEG) wird das Wasser abwechselnd mit hohem und niedrigem Sprühdruck aus den Sprüharmen gedrückt. Ziel dieser Technik ist jeweils, Wasser und Energie einzusparen, bei gleichbleibendem Reinigungsergebnis.

Dosiereinrichtung

Voraussetzung für den automatisch ablaufenden Spülprozess ist die Dosiereinrichtung für Reiniger und Klarspüler.

Gs Aufbaufunktion 14
Dosiereinrichtung für Reiniger und Klarspüler

Die Dosiereinrichtung stellt sicher, dass der Reiniger bzw. Klarspüler zum richtigen Zeitpunkt dem Wasser zugegeben wird.

Für die Zugabe des Reinigers ist an der Innentür des Geschirrspülers eine Reinigerkammer angebracht. Diese wird vor Beginn eines jeden Spülprogramms mit Reiniger gefüllt und durch einen Deckel verschlossen. Die Reinigermenge richtet sich nach Verschmutzung, Spülprogramm sowie Herstellerangabe. Zum vorgesehenen Zeitpunkt öffnet sich der Reinigerkammerdeckel automatisch während des Spülprogramms. Dosierhilfen, wie z. B. Markierungen in den Kammern bzw. an Dosierlöffeln und -bechern, ermöglichen eine exakte Dosierung.

Es gibt Dosiereinrichtungen mit einer und mit zwei Kammern (Miele). Bei der Zweikammer-Dosierung kann für Spülprogramme mit zwei Reinigungsgängen (Zweilaugenverfahren) die Reinigermenge auf die Reinigerkammer mit Deckel und die zweite ohne Deckel für die sofortige Zugabe im Vorspülgang aufgeteilt werden. Geschirrspüler mit einer Dosiereinheit „DosierAssistent“ (Bosch, Siemens) ermöglichen bei der Verwendung von Reiniger-Tabs über eine Auffangschale im Oberkorb ein kontrolliertes und vollständiges Auflösen der Tabs.

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Dossierassistent für Tabs, Quelle: Bosch

Geschirrspüler mit einer automatischen Dosiereinheit AutoDos (Miele) sind mit einer integrierten PowerDisk ausgestattet. In jedem Programm wird automatisch die erforderliche Reinigermenge dosiert

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AutoDos mit integrierter PowerDisk, Quelle: Miele

Die Klarspülmittel-Dosiereinrichtung ermöglicht durch einen Vorratsbehälter die automatische Zugabe des flüssigen Klarspülers über einen längeren Zeitraum. Eine Bevorratung von bis zu 110 ml ist möglich, pro Spülgang werden je nach Einstellung etwa 3 ml dosiert. Diese Dosiermenge wird durch eine kleine Dosierkammer bestimmt, deren Volumen individuell auf bis zu 6 ml eingestellt werden kann. Zum Nachfüllen von Klarspüler sollte die Gerätetür ganz aufgemacht werden. Während des Klarspülgangs gibt ein Elektromagnet den Inhalt der Dosierkammer frei. Der Vorratsbehälter ist oft mit einer optischen Füllstandsanzeige versehen. Die Einstellung der Klarspülerdosierung erfolgt bei den elektronisch gesteuerten Geräten über eine Tastenkombination auf der Bedienblende, die ebenfalls eine zusätzliche Anzeigenleuchte als Erinnerungsfunktion zum Nachfüllen besitzt.

Der Salzvorratsbehälter für das Regeneriersalz ist normalerweise im Geräteboden. Zum Befüllen wird ein Einfülltrichter von den Geräte-Herstellern mitgeliefert. Der Unterkorb muss für das Befüllen entnommen werden.

Beheizungen

Die Beheizung erfolgt außerhalb des Spülbehälters über einen Heizkörper, der sich in der Umwälzpumpe befindet (AEG, Bosch, Miele, Siemens) oder einen Durchlauferhitzer der sich außerhalb des Spülbehälters befindet. Die Heizleistung variiert je nach Hersteller von 2,1 kW bis 3,3 kW.

Einige Geräte haben zusätzlich einen Wärmetauscher (Bosch, Miele, Siemens). Der Wärmetauscher befindet sich in der Seitenwand zwischen Gehäuse und Innenbehälter. In diesem Behälter wird Wasser für den die nächste Spülphase bevorratet. Die heiße Spülflotte gibt während des Spülgangs einen Teil der Wärmeenergie durch die Behälterwand ab und wärmt so den Wasserinhalt des Wärmetauschers vor. Dadurch muss in der nächsten Spülphase entsprechend weniger Wärmeenergie zur Aufheizung auf die vorgegebene Spültemperatur zugeführt werden.

Gs Aufbaufunktion 17
Wärmetauscher; Reinigungsphase
Gs Aufbaufunktion 18
Wärmetauscher; Zwischenspülphase

Für die Temperaturregelung werden elektronische Temperaturregelungen verwendet. Sie sind fest auf die durch das Spülprogramm vorgegebenen Temperaturen eingestellt. Die elektronische Temperaturregelung erfolgt über Heißleiter (NTC-Widerstand).

Warmwasseranschluss

Die meisten Geschirrspüler können wahlweise an die Kalt- oder Warmwasserversorgung angeschlossen werden. Die Gerätehersteller geben z.B. in der Gebrauchsanweisung an, ob ein Geschirrspüler für den Anschluss an die Warmwasserversorgung zugelassen ist. Die maximal zulässige Zulauftemperatur beträgt 60 °C oder auch 65 °C (Miele).

Durch den Anschluss eines Geschirrspülers an die Warmwasserversorgung kann unter bestimmten Voraussetzungen Energie eingespart werden, siehe auch Kapitel „Verbrauchswerte“.

Der Warmwasseranschluss hat keine negativen Auswirkungen auf den Spülprozess, vorausgesetzt die zugelassene maximale Zulauftemperatur wird nicht überschritten.

Trocknung

Grundsätzlich gilt: je wärmer das Wasser im Klarspülgang und je höher die Lufttemperatur im Spülraum, desto besser ist die Trocknung, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte Luft. Die Trocknung wird zum einen begünstigt,

Je nach Gerätehersteller sind die Geschirrspüler mit zusätzlichen Trocknungssystemen ausgestattet, die das Trocknungsergebnis verbessern.

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Zeolith-Technologie, Quelle: Bosch

Zuschaltbare Trocknungsoptionen und -systeme ermöglichen ein individuelles Einstellen z. B. zum Trocknen von Kunststoffgeschirr. Hier wird i.d.R. die Klarspültemperatur erhöht und gegebenenfalls die Laufzeit des Trocknens verlängert, XtryDry (AEG).

Ablaufpumpe/Motor

Der Wasserablauf erfolgt mit Hilfe einer Ablaufpumpe bis zu einer Höhe von max. 100 cm bis 110 cm (bei Kompaktgeräten bis max. 80 cm), also ausreichend für die Höhe eines Spülbeckens. Bei den meisten Geräten muss der Ablaufschlauch mindestens 30 cm über der Geräteunterkante angebracht sein, da sonst das zulaufende Wasser direkt wieder abläuft (Prinzip der kommunizierenden Röhren).

Bei anderen Geräten ist die Überlaufschwelle innerhalb des Behälters angebracht, weshalb der Ablaufschlauch nicht mehr hochgeführt werden muss (Bosch, Siemens).

Ablaufpumpe und Motor bilden eine Einheit. Der Motor hat eine Leistungsaufnahme von ca. 25 Watt bis 60 Watt.

Programmsteuerung

Bei der elektronischen Programmsteuerung wird der Spülprozess durch Mikroprozessoren gesteuert. Elektronische Programmsteuerungen sind immer mit elektronischen Regeleinheiten und Sensoren verknüpft, z. B. für die Temperaturregelung. Diese Prozessverknüpfungen erfolgen innerhalb einer gerätespezifischen Software und ermöglichen die Integration unterschiedlicher Funktionen, verbunden mit einer großen Funktionssicherheit. Sie ermöglichen außerdem die Eigenüberwachung der Funktionsprozesse und das automatische Einleiten von Schutzfunktionen bei Abweichungen. Zusätzlich können Fehler-Suchanzeigen für den Kundendienst integriert werden.

Neugeräte sind fast ausschließlich mit einer elektronischen Steuerung ausgestattet. Die Genauigkeit zur Erfüllung bestimmter Funktionen, wie die Kontrolle des Spülwassers durch Trübungssensoren, elektronisch gesteuerte Spülwasserhärte oder die Beladungserkennung für bedarfsgerechte Verbrauchswerte, ist dadurch möglich.

Programmwahl

Auf der Bedienblende sind die Bedienelemente für die Programmwahl angeordnet. Die Wahl des gewünschten Programms erfolgt zu einem sehr geringen Teil noch mittels Drehschalter, in den meisten Fällen über Druck- bzw. Tipptasten, Folien- oder Hubtasten sowie bei hochwertigen Geräten mittels moderner Touch-Bedienungen.

Die für das Spülprogramm erforderlichen Temperaturen sind dem jeweiligen Programm direkt zugeordnet. Das Temperaturspektrum liegt je nach Hersteller und Geräteausstattung zwischen Kaltwasser (Wassereinlauftemperatur) und 75 °C. Zusatzfunktionen werden entweder durch separate Drucktasten oder durch die elektronische Programmsteuerung angewählt.

Die Kennzeichnung der Programme und Zusatzfunktion erfolgt durch Textbeschriftung oder durch Bildzeichen (Piktogramme), die in der DIN 40100, Teil 21, festgelegt sind.

Die Programmanzeige erfolgt hauptsächlich durch Leuchtdioden (LED), Klartext im Display (AEG, Bosch, Miele, Siemens) oder über Beam on floor oder TimeBeam mit Laufanzeige auf den Boden (AEG) sowie Info- bzw. TimeLight (Bosch, Siemens).

Kontrollleuchten, ob Salz bzw. Klarspüler nachgefüllt werden muss, sind in der Regel heute Standard. Einige elektronisch gesteuerte Geschirrspüler haben LED-Kontroll-Anzeigen für die Blockierung des mittleren/unteren Sprüharms, für die Kontrolle des Wasserzu- und -ablaufs und je nach Modell für die nicht geschlossene Tür. Weitere Geräte haben im Display die Anzeige „Sieb“ (Miele). Diese erinnert an die Kontrolle und eventuelle Reinigung der Filterkombination nach einer gewissen Anzahl von Programmabläufen.

Der Einschaltzeitpunkt lässt sich bei einigen Modellen um bis zu 24 Stunden verzögern. Das ermöglicht eine individuelle Anpassung an äußere Bedingungen, z. B. Arbeitsabläufe oder die Nutzung von Schwachlasttarifen. Die Geräte sind mit einem elektronischen Zeitverzögerungselement ausgestattet, das in Minutenschritten programmierbar ist. Die Vorwahlzeit wird in einem Display oder über LED angezeigt.

Geräte mit elektronischer Steuerung sind teilweise mit einem Display ausgestattet, das die Restlaufzeit in jeder Phase des Programmablaufs anzeigt. Bei einzelnen Geräten wird es auch für die Fehleranzeige genutzt. Die elektronisch gesteuerten Geräte bieten zum Teil die Möglichkeit, individuelle Zusatzfunktionen wie Turbo-Taste und Unterkorb intensiv (Miele) oder Innenraumbeleuchtung (Miele), Intensivtrocknung oder automatische Abschaltung am Programmende fest zu programmieren oder nicht benötigte Zusatzfunktionen, wie z.B. den Signalton am Ende des Spülprogrammes oder die Restlaufanzeige auf den Boden dauerhaft abzuschalten.

Die Auswahl aller Funktionen kann bei vollintegrierten Geschirrspülern durch ein Klartext-Display in der Oberkante der Tür erfolgen. Es liefert Informationen über Programmablauf, Restlaufzeit (AEG) und eingestellte Startzeit (Bosch, Siemens).

Gs Aufbaufunktion 20
Bedienblende (Beispiel), Quelle: BSH
Gs Aufbaufunktion 21
Bedienblende (Beispiel), Quelle: Miele

Mittlerweile sind einige Geschirrspüler Wi-Fi-fähig und so über mobile Endgeräte fernsteuerbar.

Spülprogramme

Die Spülprogramme sind grundsätzlich auf die im Haushalt üblichen Verschmutzungen sowie das übliche Haushaltsgeschirr ausgelegt. Für besondere Aufgaben werden Spezialprogramme angeboten, die auf besondere Verschmutzungen, die Dauer der Antrocknung auf dem Geschirr, die Verschmutzungsmenge, die Temperaturempfindlichkeit des Geschirrs sowie die Ablauforganisation im Haushalt abgestimmt sind. Hinweise darüber, welches Programm dem jeweiligen Geschirr und der jeweiligen Verschmutzungsart zugeordnet wird, können der Gebrauchsanweisung bzw. der Kurzanleitung entnommen werden.

Programm Vorspülen Reinigen Klarspülen
Normal - 65 °C 65 °C
Eco - 50 °C 60 °C
Schon / Glas - 50 °C / 45 °C 55 °C
Schnell - 45 °C – 65 °C 65 °C
Intensiv - 65 °C – 70 °C 70 °C
Auto - 45 °C – 70 °C Ca. 65 °C

Wassertemperatur bei verschiedenen Programmteilen, beispielhaft

Jedes Spülprogramm ist in einzelne, durch den Wasserwechsel begrenzte Spülgänge untergliedert.

Gs Aufbaufunktion 22
Programmablauf Grundprogramm (Basisprogramm)

Geschirrspüler, die mit einem Trübungssensor ausgestattet sind, steuern situativ den Verlauf des Spülprogramms hinsichtlich der Zahl der Spülgänge, siehe auch Kapitel „Trübungssensor“.

Spülprogramme unterscheiden sich durch eine unterschiedliche Zahl von Spülgängen, unterschiedliche Temperaturen, unterschiedliche Arten von Trocknungsgängen und unterschiedliche Laufzeiten.

Grundprogramm (Basisprogramm)

Das Grundprogramm ist die Basis für alle weiteren Spülprogramme. Durch Veränderungen in Teilabschnitten ergeben sich andere Programme. Es ist für die volle Beladung vorgesehen, d.h. je nach Bauform und Herstellermodell für 4 bis 15 Maßgedecke. Das Grundprogramm umfasst folgende Programmabschnitte:

Vorspülgang
In diesem Spülgang werden lose anhaftende Schmutzteile vom Geschirr entfernt. Das Vorspülen erfolgt mit kaltem Wasser. Am Ende des Vorspülgangs wird das Wasser abgepumpt.

Reinigungsgang
Im Reinigungsgang werden die anhaftenden Speisereste unter Einwirkung aller Spülfaktoren vom Geschirr gelöst und entfernt. Nach dem Einlauf von kaltem Wasser öffnet sich die Dosierkammer für den Reiniger, so dass der Reiniger durch die Wasserstrahlen ausgespült werden kann.

Gleichzeitig schaltet die Heizung ein und erhitzt das Wasser auf eine bestimmte vorgegebene Temperatur, mit der das Geschirr gereinigt wird. Der Programmabschnitt endet mit dem Abpumpen der Spüllauge.

Zwischenspülgang
Im Zwischenspülgang werden die Laugenreste vom Geschirr entfernt und damit das Geschirr für den nachfolgenden Klarspülgang vorbereitet. Das Wasser läuft kalt in den Spülraum ein, bei Geschirrspülern mit Wärmetauschern vorgewärmt.

Während des Spülens ist die Heizung nicht eingeschaltet. Der Zwischenspülgang endet mit dem Abpumpen des Wassers.

Klarspülgang Im Klarspülgang wird die Voraussetzung für fleckenfreies und glänzendes Geschirr geschaffen. Nach dem Wassereinlauf schaltet die Heizung ein und erhitzt das Wasser wiederum auf eine bestimmte festgelegte Temperatur.

Die Zugabe des Klarspülers erfolgt temperaturgesteuert. Durch die Zugabe des Klarspülers wird die Oberflächenspannung des Wassers herabgesetzt. Deshalb läuft dieses nach dem Abpumpen filmartig vom Geschirr ab, ohne Tropfen zu hinterlassen.

Trocknungsgang
Im Trocknungsgang verdampft der auf dem Geschirr verbliebene Wasserfilm. Durch das Aufheizen des Wassers im Klarspülgang speichert das Geschirr Wärme, die das Verdampfen des Wasserfilms auf dem Geschirr bewirkt und es trocknet. Da die Luft im Spülraum nach einiger Zeit mit Wasserdampf gesättigt ist, werden verschiedene Systeme zur Intensivierung der Trocknung angewendet (siehe Kapitel „Trocknung“). Mit dem Ende des Trocknungsganges ist der Programmablauf beendet.

Regenerieren
Das automatische Regenerieren ist Bestandteil des Spülprogramms und findet jeweils im Bedarfsfall statt. Je nach Hersteller wird vor, nach oder während (AEG, Bosch, Siemens) des Programmablaufs bzw. nach dem Klarspülen (AEG, Miele) regeneriert, je nach Wasserhärteeinstellung.

Eco-/Eco 50-/Energiesparprogramm (Norm- bzw. Labelprogramm)

Bisher wird dieses Programm als Deklarationsprogramm genutzt, da in diesem Programm sowohl Strom- als auch Wasserverbrauch reduziert sind (Normprogramm nach DIN EN 50242. Die Norm wird derzeit modifiziert. Das Energiesparprogramm ist gekennzeichnet durch:

Der geringere Wasserverbrauch wird z.B. durch das Weglassen des Vorspülganges und der geringere Stromverbrauch durch niedrigere Temperaturen im Reinigungsgang sowie durch das Absenken der Klarspültemperatur erreicht.

Der Programmablauf umfasst folgende Programmabschnitte: Reinigungsgang mit einer Temperatur von 45 °C bis 55 °C, Zwischenspülgang, Klarspülgang mit einer Wassertemperatur von 45 °C bis 65 °C. Mit dem Trocknungsgang endet das Programm.

Sanft-/Glas-/Feinprogramm

Für temperaturempfindliches und leicht verschmutztes Geschirr gibt es das Schonprogramm. Das Merkmal ist eine niedrige Reinigungs- und Klarspültemperatur. Die Reinigermenge muss entsprechend niedriger dosiert werden.

Der Programmablauf umfasst folgende Programmabschnitte: Herstellerabhängig mit oder ohne Vorspülgang, z.T. auch nach Bedarf, Reinigungsgang mit einer Temperatur von 40 °C oder 45 °C bis max. 48 °C, Zwischenspülgang, Klarspülgang mit einer Wassertemperatur von 50 °C oder 60 °C und Trocknungsgang. Bei einem Hersteller wird bei einigen Geschirrspülern speziell im Glasprogramm die Spülwasserhärte ganz besonders optimiert (Miele): In den Abschnitten mit warmem Wasser ist die Wasserhärte ein wenig höher, um das Glas besonders zu schonen (siehe auch Kapitel „Enthärtung und Regenerierung“).

Schnellprogramm

Für leicht verschmutztes, nicht angetrocknetes Geschirr (z.B. Partygeschirr), das kurzfristig wieder verfügbar sein soll, ist das Schnellprogramm zu benutzen. Es zeichnet sich aus durch kurze Laufdauer sowie geringeren Wasser- und Stromverbrauch. Die Reinigerdosierung ist entsprechend der Angaben in der Gebrauchsanweisung zu reduzieren. Die meisten Hersteller empfehlen bei diesem Programm die Verwendung von pulverförmigem Reiniger. Das Schnellprogramm besteht aus den Programmabschnitten: Verkürzter Reinigungsgang bei 35 °C, 40 °C, 45 °C oder 60 °C, z.T. Zwischenspülgang, Klarspülgang bei 50 °C, 55 °C oder 65 °C. Der Trocknungsgang entfällt bei den meisten Geschirrspülern oder wird äußerst kurzgehalten.

Mit VarioSpeed Plus (Bosch, Siemens) bzw. Turbo / Kurz / Express (Miele) und TimeSaver (AEG) laufen unterschiedliche Programme um bis zu 20 % bis max. 66 % schneller ab. Dabei erhöhen sich jedoch der Wasser- und Energieverbrauch oder auch der Wasserdruck (AEG), um ein optimales Spülergebnis zu erzielen. Das Schnellprogramm TurboSpeed (Bosch, Siemens) eignet sich vor allem für den Dauereinsatz, es ist in zwei Programmphasen aufgeteilt ist, 1) Vorheizen und 2) Spülen. Nach dem Aufheizen können mehrere Spüldurchläufe ohne zusätzliches Aufheizen durchgeführt werden.

Intensivprogramm / Intensiv-Pro70

Für stark verschmutztes Geschirr mit angetrockneten stärke- und eiweißhaltigen Speiseresten sowie für normal verschmutzte Töpfe, Pfannen und Zubereitungsgeschirre gibt es das Intensivprogramm. Die Reinigerdosierung für dieses Programm liegt teilweise über der Empfehlung der Spülmittelindustrie.

Das Programm für stark verschmutztes Geschirr besteht aus einem bei einigen Geschirrspülern beheizten Vorspülgang mit 40 °C, dem Reinigungsgang mit 70 °C oder 75 °C, einem oder zwei Zwischenspülgängen, dem Klarspülgang mit 60 °C oder 70 °C und dem Trocknungsgang. Bei dem Programm Intensiv-Pro70 (AEG) ist die Extra-Hygiene-Option (siehe Kapitel „Zusatzprogramme und -optionen“) hinterlegt, wodurch ein nach Herstellerangabe unvergleichbarer Grad an Sauberkeit, Sicherheit und Hygiene gewährleistet werden, da 99,9 % aller Bakterien abgetötet werden.

Zusatzprogramme und -optionen

Trübungssensor

Die Elektronik verschiedener Geschirrspüler ermöglicht es, mit Hilfe des Trübungssensors den Verschmutzungsgrad des Spülwassers kontinuierlich über den gesamten Programmablauf hinweg zu messen. Der Sensor misst die Wassertrübung und entscheidet, ob das Wasser für den Reinigungsgang ersetzt werden muss und prüft vor dem Klarspülgang, ob ein zusätzlicher Zwischenspülgang erforderlich ist. Dadurch kann der Wasser- und Stromverbrauch im Grundprogramm reduziert, die Temperatur angepasst und bei stark verschmutztem Geschirr das Spülergebnis gesichert werden.

Beladungserkennung

Die elektronische Steuerung verschiedener Geräte erkennt die Menge und die Art des Geschirrs im Geschirrspüler und passt den Wasserverbrauch und damit auch den Stromverbrauch der jeweiligen Beladung an. Sensoren messen, wie schnell sich das Wasser in dem Geschirrspüler erwärmt und wie viel Wasser vom Geschirr zurückfließt. Daraus errechnet die Elektronik schon während des ersten Einspülens den exakten, auf die Beladung abgestimmten Programmablauf sowohl im Grundprogramm als auch in anderen Programmen.

Automatikprogramme

Bei Automatikprogrammen steuern der Trübungs- und Beladungssensoren die Reinigungstemperatur, die Füllmenge je Spülgang und die Anzahl der Spülgänge in Abhängigkeit von der Verschmutzung (Bild unten). Die Verschmutzungsart und -menge wird mittels Trübungssensoren, die Geschirrmenge mit Hilfe der Beladungserkennung erfasst und so der Wasser- und Energieverbrauch optimiert.

Gs Aufbaufunktion 23
Gs Aufbaufunktion 24
Der Trübungssensor bewirkt eine Optimierung des Programmablaufes je nach erkannter Verschmutzung (Trübungssensor I + II)

Je nach Hersteller haben die Automatikprogramme unterschiedliche Temperaturspannen. Das Automatikprogramm steuert eigenständig über Trübungssensor und Beladungserkennung die optimale Temperatur zwischen 45 °C bis 70 °C an (AEG). Andere Hersteller bieten zwei Automatik-Programme an: Das eine für robustes Geschirr und stärkere Verschmutzung, der Temperaturbereich liegt bei 45 °C bis 65 °C. Das andere für empfindliches Geschirr mit geringer Verschmutzung, die Spültemperatur liegt hier bei 40 °C bis 48 °C. Die Sensortrocknung SensorDry (Miele) stellt auch bei nicht idealen Bedingungen wie z.B. die Raumtemperatur in der Küche oder die Beladungsmenge im Geschirrspüler ein optimales Trocknungsergebnis durch Erhöhung der Klarspülermenge bzw. Verlängerung der Trocknungszeit sicher (siehe Kapitel „Trocknung“). Einige Geschirrspüler sind mit 3 Automatikprogrammen ausgestattet. Der Temperaturbereich von 35 °C bis 45 °C wird bei gering haftenden, frischen Speiserückständen verwendet, für leicht angetrocknete Speiserückstände wird der Temperaturbereich von 45 °C bis 65 °C empfohlen und 65 °C bis 75 °C finden bei stark haftenden, eingebrannten bzw. angetrockneten Speiseresten ihren Einsatz (Bosch, Siemens).

Spüldauer

Die Spüldauer für den maschinellen Spülprogrammablauf errechnet sich aus der Summe der Einzelzeiten für

Die Programmdauer reicht von 20 Minuten bei Kurzprogrammen bis zu 235 bzw. 250 Minuten bei Sparprogrammen. Aufgrund von Programmanpassungen (Beladungserkennung, Automatikprogramme) kann die Spüldauer variieren.